Zu den Booten!

Kennst Du den Film Titanic? Der Film beschreibt eine bizarre Situation. Nach der Kollision des Schiffs mit dem Eisberg steht fest: Das Wasser ist nicht aufzuhalten. Das Schiff wird untergehen. Aber während unten im Schiff das Wasser von einer Kammer in die nächste läuft, wird oben auf Deck gefeiert, gelacht und getrunken. Und selbst, als sich herumspricht, dass es ein ernstes Problem gibt, wird die furchtbare Wahrheit noch lange verdrängt. Die Katastrophe führt auch nicht dazu, dass die gespaltene Gesellschaft auf dem Schiff zusammenrückt und eine Notgemeinschaft bildet, im Gegenteil: Die Katastrophe bringt den Egoismus der Menschen erst recht ans Tageslicht. Während die einen in halbleeren Rettungsbooten sitzen, werden die anderen in den untergehenden Decks eingesperrt.

Warum schreibe ich das?

Ich glaube, dass Wasser ins Schiff unserer Gesellschaft läuft. Und es ist Zeit, die Rettungsweste anzulegen und die Boote bereit zu machen.

Es sind nicht so sehr die handfesten Katastrophen, die mich zu dieser sorgenvollen Annahme bewegen. Inflation, Krieg, Energiekrise, Klima, Pandemie… eine gesunde, vitale Gesellschaft könnte das alles bewältigen. Nach dem Krieg hatte unser Land deutlich schlechtere Startbedingungen als heute. Aber statt dem Untergang kam das Wirtschaftswunder.

Viel größere Sorge bereiten mir die weniger offensichtlichen Katastrophen. Ich denke dabei in erster Linie an den wegbrechenden gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das beginnt in den Familien. Das biblische Ideal einer lebenslangen Partnerschaft von Mann und Frau, die einen Schutzraum für das gesunde Aufwachsen von Kindern bietet, wird zunehmend ersetzt durch eine Ideologie der “sexuellen Vielfalt”, die solche Schutzräume nicht bieten kann. Stattdessen werden die Kinder immer früher und länger in staatliche Einrichtungen abgeschoben (wenn sie nicht vorher abgetrieben werden). Die Zahl der Singlehaushalte nimmt beständig zu. Zugleich nimmt die Bereitschaft zum respektvollen Dialog und zur echten Toleranz beständig ab. In den letzten Tagen musste ich immer wieder denken: Eine Gesellschaft, die nicht einmal mehr vernünftig und sachlich über die simple Frage diskutieren kann, wie viele Geschlechter es gibt, kann keinen Gemeinsinn und keinen Zusammenhalt mehr entwickeln. Auch dann nicht, wenn sie unter Druck gerät. In der frühen Phase der Corona-Pandemie sah es zwar noch so aus, als ob man die Krise gemeinsam meistern möchte. Inzwischen hat gerade die Pandemie die Spaltung der Gesellschaft weiter vorangetrieben.

Es wird ungemütlich

Ich sehe so viel von Jesaja’s Gerichtsankündigung auch in unserem Land Realität werden:

„Gott spricht: »Ich mache Jugendliche zu ihren Beamten, und Halbstarke werden über sie herrschen. Im Volk kämpft jeder gegen jeden. Einer geht auf den anderen los: der Junge auf den Alten, der Verachtete auf den Angesehenen.“ (Jesaja 3, 4-5)

Ohne Frage wird der Ton rauer und die Stimmung aggressiver – auch gegenüber denen, die für unsere Gesellschaft so wichtig sind: Lehrer und Schulrektoren, Polizisten, Bürgermeister, Rettungssanitäter, Krankenpfleger, Politiker. Frag mal solche Leute, was sie in ihrem Alltag erleben, und Du weißt, wovon ich spreche. Wir haben es zugelassen, dass jede Menge Spaltpilze grassieren. Dabei denke ich nicht nur an die Genderideologie samt ihrer Sprachverrenkungen, die den einen das Gefühl moralischer Überlegenheit verleiht und die anderen wütend macht, weil sie sich fremdbestimmt fühlen. Wenn das Vertrauen in tragende und einende Institutionen (wie z.B. die großen Volksparteien, die öffentlich rechtlichen Medien oder das Bundesverfassungsgericht) erodiert, dann wächst ganz allgemein die Anfälligkeit für Populisten, Ideologen und Verschwörungstheorien aller Art. Dann gibt es am Ende niemand mehr, der dem Auseinanderdriften der Gesellschaft wirkungsvoll entgegentreten kann.

Ich könnte noch seitenweise über diese notvollen Entwicklungen schreiben. Aber diese wenigen Zeilen mögen reichen, um Dir zu zeigen: Es könnte schon bald ziemlich ungemütlich werden in unserem Land, wenn immer neue äußere Katastrophen auf eine immer tiefer gespaltene Gesellschaft treffen. Das gilt auch für uns Christen, die in nicht wenigen Milieus unserer Gesellschaft regelrecht verhasst sind. Ich hoffe und bete zwar, dass es nicht so kommt. Aber ich fühle mich gedrängt, Dich zu bitten, Dich ernsthaft mit der Möglichkeit zu befassen, dass eine ernste Krise auf uns zurollt, die uns alle auch ganz persönlich betreffen wird. Es geht mir hier überhaupt nicht darum, Dir Angst zu machen oder gar Panik zu verbreiten. Die Bibel wird nicht müde zu betonen: Fürchte Dich nicht! Aber wenn es stimmen sollte, dass eine ernste Krise auf uns zukommt, dann ist es einfach wichtig, sich vorzubereiten. Und ich glaube: Dafür müssen wir Christen dringend einiges ändern.

Wir drehen uns um uns selbst

Vor einiger Zeit haben wir uns mit einigen lieben Geschwistern getroffen, die wir schon länger nicht mehr gesehen hatten. Es war sehr nett. Den Leuten ging es gut. Sie hatten alles, was sie brauchten. Sie waren fröhlich. Aber wie nebenbei haben sie geschildert, dass ihre Gemeinde zugrunde geht. Der Gottesdienstbesuch schrumpft zusammen. Die Kinder- und Jugendarbeit zerfällt. An Evangelisation ist nicht zu denken. Das schien aber ein Randthema für sie zu sein. Sie hatten im Moment nicht vor, deshalb aktiv zu werden oder sich wenigstens eine neue, lebendige Gemeinde zu suchen. Vielleicht später. Aber im Moment waren sie so beschäftigt mit ihrem Alltag und ihren Lebensumständen. Der Alltag ist ja so stressig. Und wenn man Kinder oder pflegebedürftige Eltern hat und wenn beide Ehepartner berufstätig sind, da hat man erst recht keine Zeit für Gemeindeaktivitäten…

Mir fällt das auch unter uns Christen auf: Wir sind vor allem mit uns selbst beschäftigt. Und solange es uns und unserer Gesellschaft einigermaßen gut geht, können wir ja auch relativ problemlos leben nach dem Motto: Wenn jeder für sich selber sorgt, ist für alle gesorgt. Der Trend zum Individualismus geht auch an der Kirche Jesu keineswegs vorbei. Aber in Notzeiten sind gewachsene Vertrauensbeziehungen mit das wichtigste Kapital, das wir haben. Wenn die Illusion zerbricht, dass der Staat alle unsere Probleme lösen kann, dann merken wir, wie sehr wir eine funktionierende Gemeinschaft benötigen.

Komm aufs Spielfeld

Umso dringender sollten wir Christen uns erinnern: Nicht Konferenzen, Programme oder Onlineangebote sind Gottes Antwort auf die Not der Welt, sondern vor allem die lokale Gemeinde. Deshalb sollten wir JETZT alles daran setzen, lebendige, christuszentrierte Gemeinschaften zu bauen, in denen wir eingebunden sind in ein Netz aus gesunden Beziehungen. Es kann und darf uns nicht gleichgültig sein, wenn es an unserem Ort keine lebendige Gemeinschaft von Jesusnachfolgern gibt. Es reicht auch nicht, die Schuld dafür auf Andere zu schieben. Mürrisches Publikum haben wir auch unter uns Christen zur Genüge. Es ist an der Zeit, wieder selbst aufs Spielfeld zu kommen, selbst mit anzupacken, entweder als mutiger Pionier oder als Unterstützer für die, die bereits am Kämpfen sind.

Was wir jetzt tun müssen…

… ist deshalb sehr einfach: Beten! Und Handeln! Unsere Gottesbeziehung stärken! Und alles tun, damit christuszentrierte Gemeinschaften und Gemeinden wachsen! Dabei müssen wir uns bewusst sein: Gemeindebau ist keine Spaßveranstaltung, die nach dem Lustprinzip funktioniert. Gemeindebau ist oft ein harter, herausfordernder Kampf. Schon die Bibel berichtet davon, wie die christlichen Gemeinden von Beginn an unter Feuer standen durch äußeren Verfolgungsdruck sowie durch innere Herausforderungen, durch praktische Nöte, durch Streithansel oder Irrlehre.

Ich möchte Dich deshalb herausfordern, Dich aufwecken zu lassen aus Deiner Routine. Hör auf, Dich um Dich selbst und Deine Bedürfnisse zu drehen. Verwurzele Dich jetzt in einer im Alltag gelebten Gottesbeziehung. Werde rasch ein profunder Kenner Deiner Bibel. Fang an, in Deinen Gaben zu dienen. Lass es zu, dass Dir Gott seine Trauer und seine Not um die verlorenen Menschen um Dich herum auf die Seele legen darf. Fang an zu weinen um die Kinder und Jugendlichen in Deiner Umgebung, um die sich niemand kümmert und denen niemand das Evangelium sagt. Fang an, zu arbeiten, damit an Deinem Ort lebendige Gemeinde wächst. Lass Dich dafür trainieren in Deinen Gaben und fang an, sie praktisch zu benutzen.

Zu den Booten!

Wenn es stimmt, dass das Wasser in das Schiff unserer Gesellschaft läuft, dann musst Du jetzt wissen, wo Deine Rettungsweste und Dein Rettungsboot ist. Deine Rettungsweste ist Deine im Alltag gelebte Christusbeziehung. Und Dein Rettungsboot ist eine starke Gemeinschaft von Jesusnachfolgern, denen Du dienst und von denen Du Dir dienen lässt. Dieses Boot brauchen wir für uns persönlich, weil Gott uns nun einmal nicht als Einzelkämpfer geschaffen hat. Aber dieses Boot ist auch entscheidend wichtig für die Menschen um uns herum. Unser Boot muss deutlich machen: Im Haus des himmlischen Vaters sind alle willkommen, die mit uns diesem Jesus nachfolgen wollen. Dafür muss es natürlich auch wirklich den Charakter eines Rettungsboots haben, nicht den Charakter einer Rückzugsburg oder eines Kuschelclubs für Gerettete. Es muss so gestaltet sein, dass Menschen dorthin eingeladen werden, dort andocken, Jesus entdecken und Teil dieser Gemeinschaft werden können.

Krisen sind immer auch Chancen. Aber dafür müssen wir frühzeitig die Krisensignale ernst nehmen und darauf achten, dass wir nicht unvorbereitet in sie hineinschlittern. Deshalb bitte ich Dich: Warte nicht. Leg Deine Rettungsweste an. Mach das Boot bereit. Jetzt.

Gottvertrauen: Die vergessene Kunst, die wir ganz neu lernen müssen

Ein Hinweis zu Beginn: Der Inhalt dieses Artikels mag auf den ersten Blick banal auf Dich wirken. Aber ich möchte Dich bitten: Klicke nicht einfach weg. Denn tatsächlich glaube ich: Das Thema dieses Artikels sollte gerade jetzt ganz oben auf unserer Agenda stehen. Meine Befürchtung ist: Christen, die sich damit nicht aktiv auseinandersetzen, könnten es schwer haben in den kommenden Tagen. Deshalb könnte diese Botschaft buchstäblich überlebenswichtig für Dich sein. Bitte lass mich versuchen, Dir zu erklären, warum:

Man kann seine Hoffnung und sein Vertrauen auf alles Mögliche setzen: Auf die eigene Klugheit. Auf das Bankkonto. Auf die Familie und andere „Connections“, die man so hat. Auf das Glück, das einen schon nicht verlassen wird. Auf Versicherungen. Auf Ärzte und Krankenhäuser. Auf den Fleiß, der doch bestimmt irgendwann auch einen Preis nach sich ziehen wird. Auf…

Wenn wir ehrlich sind, verlassen wir uns alle auf solche Dinge – auch als Christen. Wir haben viele Jahrzehnte in einem Land gelebt, in dem man damit zumeist auch gut durchgekommen ist. Aber in vielen Christen wächst gerade das Gefühl: Diese Zeiten könnten zu Ende gehen. Jeden Tag müssen wir mit ansehen, wie ein Sicherheitsanker nach dem anderen wegbricht, auf die wir uns bisher ganz selbstverständlich verlassen haben: Wirtschaftliche Stabilität. Gesundheit. Frieden. Geldwert. Gesunde Umwelt. Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Überlegenheit von Vernunft, Fakten und Ehrlichkeit. Religionsfreiheit. Plötzlich ist nichts mehr davon sicher.

Meine Prognose ist: Das wird nicht besser werden. Jesus hat für die letzte Zeit Wehen angekündigt (Matthäus 24,8). Wehen haben die Eigenschaft, zum Ende hin in immer kürzeren Abständen zu kommen und heftiger zu werden. Der Hebräerbrief kündigt an, dass Alles erschüttert wird, bis am Ende nur noch das unerschütterliche Reich Gottes bleibt (Hebräer 12,27). Wir sollten also nicht überrascht sein, wenn die Serie von Krisen weitergeht – und sogar noch schlimmer wird.

Immer öfter höre ich von Menschen, die diese Entwicklungen immer schlechter verkraften. Die Zuversicht schwindet. Manche Menschen werden passiv, depressiv, antriebslos, fatalistisch oder zynisch. Manche flüchten sich in aktivistischen Widerstandskampf – und zerstören damit erst recht den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Andere wollen mangels Zukunft keine Kinder mehr bekommen – und zerstören damit erst recht die Zukunft.

Wir Christen sind davon überhaupt nicht ausgenommen. Jesus sagte: Wir leben in der Welt. Und in der Welt habt ihr Angst (Joh. 16,33). Wenn ich ehrlich bin, spüre ich diese Angst zunehmend auch in mir hochkriechen, wenn ich Nachrichten oder Talkshows schaue oder in den sozialen Medien unterwegs bin. Und ich frage mich: Wie soll ich damit umgehen?

Kein biblisches Buch hat mir bei dieser Frage so sehr geholfen wie die Psalmen. Diese uralten Lieder fordern mich wieder und wieder heraus, meine Hoffnung WIRKLICH und TATSÄCHLICH auf Gott zu setzen:

„Du Israel, vertraue dem Herrn! Er allein bietet Hilfe und Schutz.“ (Ps. 115, 9)

„Glücklich ist, wer den Gott Jakobs zum Helfer hat, wer seine Hoffnung auf den Herrn setzt, auf seinen Gott!“ (Ps. 146, 5)

Denn du bist meine Hoffnung, mein Herr. Von meiner Jugend an, Herr, bist du der Grund für meine Zuversicht.“ (Ps. 71,5)

Die Psalmen sind voll von solchen Aussagen. Nur leider habe ich viele Jahre viel zu achtlos über sie hinweggelesen. Vermutlich neigen wir Christen im Westen dazu, solche Sätze als fromme, herzerwärmende Floskeln abzutun. Dabei geht es hier in Wahrheit um ein radikal anderes Lebenskonzept, das wir heute kaum noch kennen und das auch zur Zeit Davids äußerst selten und absolut außergewöhnlich war!

Nirgends wird das so deutlich wie in der Geschichte von David und Goliath. Während das gesamte Heer Sauls vor dem prahlerischen Riesen schlottert, bleibt David völlig cool und geht Goliath schließlich entgegen mit den kühnen Worten: „Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Speer. Ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaot. Er ist der Gott der Schlachtreihen Israels, die du lächerlich gemacht hast.“ (1. Samuel 17, 45)

David hat dieses Gottvertrauen tatsächlich gelebt, das er in den Psalmen besungen hat! Und genau das hat in seinem Leben den entscheidenden Unterschied gemacht! Ich ahne zunehmend: Es ist genau dieses Gottvertrauen, das wir Christen heute ganz neu lernen müssen. Denn Gottvertrauen ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss. Wir Christen in Mitteleuropa haben diesen Muskel viele Jahrzehnte lang kaum gebraucht. Entsprechend schlaff ist er geworden. Wenn ich auf meine alltäglichen Gefühlswelten und Entscheidungen schaue, dann merke ich mit Schrecken, wie schwach mein Gottvertrauen in Wahrheit immer noch ist.

Die große Frage lautet deshalb: Wie können wir in diesen ganz anderen, außergewöhnlichen Lebensstil des Gottvertrauens hineinfinden, den David hatte? Bitte lass mich Dir ein paar Gedanken weitergeben, die mir dazu wichtig geworden sind:

1. Den Lebensstil des Gottvertrauens kann man nur mit intensivem Bibelstudium lernen.

Ich muss mich vertiefen in die Geschichten, Gedanken und Lieder dieser Leute, die ihr Vertrauen auf Gott gesetzt haben. Ich muss mich anstecken lassen von ihrer radikal anderen Perspektive, durch die sie mit Gott Geschichte schreiben konnten.

Ich versuche zudem, bestimmte Bibelverse immer und immer wieder durchzukauen, damit sie tiefer in mein Bewusstsein sinken: „Meine Kraft und meine Stärke ist der Herr.“ (Ps. 118, 14) „Nur er ist mein Fels und meine Rettung – meine feste Burg, sodass ich nicht wanke.“ (Ps. 62, 3) „Gott ist für uns eine starke Zuflucht. In höchster Not steht er uns bei. Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Fundamente der Erde schwanken und die Berge mitten im Meer wanken.“ (Ps. 46, 2-3)

Besonders wichtig wurde mir der folgende Vers, den ich mir vor allem morgens nach dem Aufstehen immer wieder selbst zuspreche:

„Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ (Sprüche 3,5+6)

2. Ich will es mir zur Gewohnheit machen, meine Hoffnungen, meine Träume, meine Pläne, meine Aktivitäten und meine Befürchtungen immer wieder im Gebet in Gottes Hände zu legen.

In Psalm 127,1 sagt Salomo: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, nützt es nichts, dass sich die Bauleute anstrengen. Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, nützt es nichts, dass der Wächter wachsam bleibt.“ Ich versuche, mir diese Wahrheit vor Augen zu halten und auf dieser Basis immer wieder zu beten: Lass das Werk unserer Hände gelingen!“ (Psalm 90, 17). Das klingt banal. Aber es ändert tatsächlich die ganze Art, wie wir unsere Herausforderungen und Projekte angehen.

3. Es ist wichtig, vergangene Erfolge und Siege richtig einzuordnen.

David hat Gottes Leute ermahnt: „»Wäre der Herr nicht für uns gewesen«, so soll Israel sprechen! »Wäre der Herr nicht für uns gewesen, als uns Menschen angegriffen haben: Dann hätten sie uns lebendig verschlungen…“ (Ps. 124, 1-3a) Unser Gottvertrauen steht und fällt mit der Dankbarkeit für Gottes Hilfe in all den großen und kleinen Herausforderungen des Lebens, die hinter uns liegen. Deshalb fordert David auch sich selbst auf: „Lobe den Herrn, meine Seele! Und vergiss nicht das Gute, das er für dich getan hat!“ (Ps. 103,2)

Wichtig ist in all dem:

Wir müssen unseren Muskel des Gottvertrauens trainieren, BEVOR es so richtig ernst wird!

Zwar ist es nie zu spät, sein Vertrauen auf Gott zu setzen. Aber wenn die Krise erst einmal da ist, dann tust Du Dich definitiv sehr viel leichter, wenn Du diesen Muskel schon vorher trainiert hast. Lass uns nicht naiv sein. Es gibt zu viele traurige Beispiele von Menschen, die durch Krisen buchstäblich überrollt und zerstört worden sind. Das sollte uns mahnen: JETZT ist die Zeit, unseren Glaubensmuskel zu trainieren! Deshalb hoffe ich so sehr, dass es mir gelingt, mit der Kraft von Gottes Wort und der Hilfe des Heiligen Geistes immer mehr hineinzufinden in diesen ganz besonderen Lebensstil, den David uns so eindrücklich vorgelebt hat.

Noch etwas ist mir wichtig:

Letztlich sind die Krisen unserer Zeit auch eine Chance für uns Christen!

Je dunkler es draußen wird, umso stärker können wir Christen dadurch auffallen, dass wir eine völlig andere, gänzlich unerschütterliche Hoffnung haben – weil der Gott, auf den wir hoffen, nun einmal nicht erschüttert werden kann und weil selbst der Tod für Christen nur eine Durchgangsstation zur Herrlichkeit ist. Deshalb könnten wir Christen gerade jetzt auffallen durch einen Frieden, der nicht an friedlichen Umständen hängt, sondern „alles Verstehen übersteigt“ (Philipper 4,7). Die unerschütterliche Hoffnung, die sogar die Märtyrer in der Arena nicht verließ, hatte schon das frühe Christentum so attraktiv gemacht. Es kann auch heute wieder die Kirche Jesu zum anziehenden Licht in der Finsternis machen.

Deshalb ist meine Frage an Dich: Machst Du mit? Lässt Du Dich rufen ins Trainingscamp, in dem unser Muskel des Gottvertrauens aufgebaut wird? Das wäre gut. In unseren Familien, Gemeinden, Dörfern und Städten werden gerade jetzt so dringend Menschen gebraucht, die wie David gelernt haben, ihre Hoffnung auf Gott zu setzen und im Vertrauen auf ihn mutig zu handeln! Willst Du einer davon sein? Willst Du Dich trainieren lassen, um dann auch anderen Mut machen und Hoffnung bringen zu können? Dann höre, was Gott Dir zu sagen hat:

„Glücklich sind die Menschen, Herr Zebaot, die sich ganz auf dich verlassen.“ (Ps. 84, 13)

„Es wird ja keiner enttäuscht, der auf dich hofft.“ (Ps. 25,3)

Und lass Dich ermutigen, durch das was Jesus uns mit auf diesen Weg gegeben hat:

„Gott hat mir alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde. Seid gewiss: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28,18+20)

Die stärkste Macht des Universums ist hier! Sie ist mit uns! Sie ist auf unserer Seite! Lass uns gemeinsam lernen, in und aus diesem Bewusstsein zu leben – jeden Tag ein wenig mehr.

Wichtiger denn je: Fester Halt in stürmischen Zeiten

Das Internet ist Segen und Fluch. Es bietet phantastische Möglichkeiten, das Evangelium zu verbreiten. Aber es überflutet uns auch mit einer unfassbaren Vielfalt an Meinungen und Positionen, die wir selbst oft gar nicht bewerten können. Ich merke das besonders in der Corona-Krise: Ständig werden uns Daten präsentiert, die ganz klar eine bestimmte Meinung belegen sollen. Das Problem ist nur: Man kann mit Zahlen und Daten fast alles belegen, sogar dass es ganz eindeutig die Störche sind, die uns die Kinder bringen, wie die hier verlinkte Grafik zeigt. Wer da noch widerspricht, dem ist angesichts dieser klaren Fakten doch nicht mehr zu helfen, oder? 😉

Eigentlich hätten gerade die öffentlich-rechtlichen Medien die Aufgabe, die gewaltige Daten- und Meinungsflut für uns zu filtern, professionell zu bewerten und uns mit gut begründeten und soliden Fakten und Positionen zu versorgen. Leider haben in den vergangenen Jahren viele Menschen das Vertrauen verloren, dass die öffentlich-rechtlichen Medien dieser Aufgabe gerecht werden. Umfragen haben belegt, was Viele längst in der Berichterstattung gespürt haben: Der politische Journalismus ist deutlich stärker links orientiert als das gesellschaftliche Spektrum. Und nicht wenige Journalisten haben begonnen, die Menschen mit ihrer Berichterstattung erziehen zu wollen, statt einfach nur neutral zu berichten, was lost ist in der Welt. Dieser zunehmende “Haltungsjournalismus” hat gerade auch im konservativen Spektrum bewirkt, dass immer mehr Menschen zu sogenannten „alternativen Medien“ abgewandert sind. Auch ich habe dort vieles gelesen, was ich spannend und einleuchtend fand. Nur: Es wäre ein schwerer Irrtum, zu glauben, dass alternative Medien wirklich verlässlicher wären.

Das Internet ist nun einmal insgesamt eine wenig verlässliche Informationsquelle. Sehr oft ist es ganz einfach nur ein Ort, an dem Stimmung und Meinung gemacht wird mit vereinfachten, emotional aufgeheizten Botschaften, die möglichst viele Klicks generieren sollen. Und niemand von uns sollte denken, er wäre davor gefeit, sich mitreißen zu lassen und infiziert zu werden von charismatischen Wortführern oder von den Anklagen dramatischer Schwarzmaler und Verschwörungstheoretiker.

Und niemand von uns sollte denken, dass wir die Stimmen und Meinungen im Internet immer richtig bewerten könnten. Denn in der Geschichte gab es ja tatsächlich immer wieder beides: Phantastische Aufbrüche, bei denen es gut gewesen wäre, wenn noch mehr Leute sich hätten anstecken lassen. Und düstere Verschwörungen, bei den es wichtig gewesen wäre, wenn mehr Leute frühzeitig dagegen aufgestanden wären. Wer hinter jeder Euphorie nur Schönfärberei und hinter jeder düsteren Warnung nur Verschwörungstheorien sieht, der hat die Geschichte nicht auf seiner Seite.

Orientierung wird überlebenswichtig

Wir sind also doppelt gefährdet: Wir können mitgerissen werden von falschen, manipulierenden Botschaften. Und wir können aus Misstrauen blind werden für echte Chancen und für ernstzunehmende Warnungen. Und ich glaube: Noch nie war es so schwierig, das eine vom anderen zu unterscheiden. Je aufgewühlter und polarisierter die Welt um uns herum ist, umso größer wird die Gefahr, irgendwann auf einen völlig falschen Zug aufzuspringen.

In all dem bin ich überzeugt: Die stürmischen Zeiten haben gerade erst begonnen. Deshalb ich möchte Dich inständig bitten: Vertrödle nicht Deine Zeit mit 1000 Ablenkungen! Suche JETZT nach einer festen, tragfähigen Verankerung für dein Leben! Du brauchst mehr denn je einen Kompass, der Dich verlässlich vor Verirrung schützen kann.

Aber wo finden wir diesen festen Anker? Wo finden wir diesen Kompass, der uns zuverlässig durchs Dikicht der widerstreitenden Meinungen und Informationen führt? Zu dieser Frage möchte ich Dir heute 2 Dinge dringend ans Herz legen, weil ich sie in der vor uns liegenden Zeit wirklich für überlebensnotwendig halte:

1. Lebe eine leidenschaftliche Christusbeziehung im Alltag

Halte Dich ganz eng an den Einzigen, der wirklich den Überblick hat: Jesus Christus! Sei Dir dabei bewusst: Es reicht nicht, an Jesus zu glauben oder die grundlegenden christlichen Überzeugungen für wahr zu halten. Was Du brauchst ist eine echte, persönliche Beziehung zu Jesus. Sei mit ihm auf Du und Du! Suche seine lebendige Gegenwart! Nimm Dir Zeit für Stille und Gebet! Suche dafür Formen, die alltagstauglich sind! Vielleicht gehst Du gerne spazieren und beten im Wald. Vielleicht richtest Du Dir eine Gebetsecke in Deiner Wohnung ein. Vielleicht gründest Du eine kleine Gebetsgruppe, mit der Du Dich regelmäßig triffst. Wie auch immer Du es machst: Es muss echt und lebendig sein. Es muss geisterfüllt sein. Jesus kann und will Dir begegnen, immer wieder neu. Er ist kein totes Dogma, sondern ein lebendiger Herr, der uns liebt, der uns begegnet, der unsere Gebete hört. Nichts brauchst Du in diesen stürmischen Zeiten mehr als die intakte Verbindung zu Deinem Herrn, Deinem Freund, Deinem Versorger, Helfer, Tröster, Beschützer, Ermahner, Vater, Schöpfer, Retter und Erlöser Jesus Christus. Mach es Dir zum wichtigsten in Deinem Leben, ihn zu loben und zu lieben. Bitte ihn regelmäßig um Wegweisung und Weisheit.

In SEINER Nähe wirst Du merken: Die Krisen und Stürme um uns herum haben nicht das letzte Wort. ER hat alles unter Kontrolle. Bei IHM bist Du auf der Seite des Siegers. Du kannst nicht tiefer fallen als in seine Hand. Das macht gelassen. Das macht fröhlich. Das macht dankbar. Das gibt Frieden und Hoffnung. Wer sich an Jesus hängt wird immer weniger anfällig dafür, sich zu sehr an fehlerhafte Menschen zu hängen. Und wer die Stimme des guten Hirten hört, der kann schneller auch die Stimmen erkennen, die nicht aus diesem Christusfrieden heraus kommen sondern die uns manipulieren, Angst machen, empören oder von Christus weglocken wollen. Jesus hat es fest versprochen:

„Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen das ewige Leben. Sie werden in Ewigkeit nicht ins Verderben stürzen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.(Johannes 10, 27+28)

2. Verwurzle Dich tief in Gottes Wort

Falls Dir das Bibellesen schwerfällt, habe ich heute eine schlechte Nachricht für Dich: Es gibt keine Alternative dazu! Du kannst auf Dauer nicht leben von dem, was Gott zu Anderen gesagt hat. Es reicht nicht, immer nur Impulse, Predigten, Vorträge oder Bücher zu konsumieren. Wenn es ernst wird, dann wird Dir nur das, was Du selbst von Gott gehört hast, wirklich Halt und Orientierung geben. Und da Gott nun einmal vor allem und primär durch die Bibel zu uns spricht, musst Du lernen, dieses Buch zu lesen und zu lieben. Es gibt keinen anderen verlässlichen, Orientierung gebenden Maßstab in dieser Welt außer Gottes lebendiges Wort, das wir in der Bibel finden.

Aber ich habe auch eine gute Nachricht für Dich: Dieses Buch mag manchmal schwer zu verstehen sein. Aber je mehr man sich damit befasst, umso faszinierender, tiefer und kraftvoller wird es. Und die wirklich wichtigen Dinge sind darin am Ende doch sehr viel leichter zu verstehen, als man am Anfang glaubt. Wichtig ist dabei: Rechne damit, dass es wirklich Gott ist, der hier spricht. Denn genau das ist der Selbstanspruch dieses Buches. Vertraue darauf, dass der Heilige Geist Dir dieses Buch aufschließen und verständlich machen kann. Ich bin mir sicher: Es wird Dir am Ende genau so gehen wie mir: Dieses Buch ist ein kostbarer Schatz. Es hat mein Leben total verändert. Verpasse nicht, dieses Buch zu Deinem ständigen Begleiter zu machen. Und höre auf das, was Gott zu Josua sagte:

„Hör nicht auf, in dem Gesetzbuch zu lesen, und denk Tag und Nacht darüber nach. So weißt du, worauf du achtgeben musst. So kannst du dein ganzes Tun danach richten, wie es darin geschrieben steht. Dann wird dir alles gelingen, was du unternimmst. Dann hast du Erfolg.“ (Josua 1, 8)

Sei kein Einzelkämpfer, sondern lass Dir helfen

Ich verspreche Dir: Wenn Du diese beiden Punkte befolgst, dann bist Du schon mal auf einem ziemlich soliden Kurs. Unser Problem ist nur: In unserer lauten und ablenkungsreichen Welt fällt das Beten und Bibellesen so leicht unter den Tisch. Was wir deshalb unbedingt dazu noch brauchen ist die Gemeinschaft mit Menschen, die mit uns auf diesem Weg der Jesusnachfolge sind. Menschen, die uns ermutigen, für uns beten, uns ermahnen und Mut machen, auf dem Weg mit Jesus weiter zu gehen. Und dazu brauchen wir eine gesunde Verwurzelung in der historischen und weltweiten Christenheit. Ich werde sehr skeptisch, wenn ich theologische Positionen höre, die behaupten, die Bibel plötzlich besser verstehen zu können als zahllose Generationen von Christen vor uns. Der Heilige Geist hat schon immer den Menschen geholfen, die Bibel zu verstehen. Er tut es auch heute auf der ganzen Welt. Deshalb ermutige ich Dich, gute Bücher von wichtigen christlichen Lehrern zu lesen und gute Vorträge zu biblischen Themen zu hören. Dafür ist auch das Internet eine große Hilfe. Bleibe stets eine Lernender, damit Du nicht einseitig wirst und allzu viele blinde Flecken bekommst.

Wirf JETZT den rettenden Anker aus!

Es ist eigentlich gar nicht schwer: Pflege Deine Christusbeziehung. Verwurzele Dich in Gottes Wort. Lerne von der weltweiten und historischen Christenheit. Und teile Dein Leben mit Geschwistern, die gemeinsam mit Dir Jesus dienen und nachfolgen. Ich bin mir sicher: Je dunkler es in unserer Gesellschaft wird, umso mehr werden die Menschen und Gemeinschaften, die einen festen Halt in Christus gefunden haben, ein Licht sein in dieser Welt. Und viele werden kommen, um sich an diesem Licht zu orientieren.

Jetzt wieder im Angebot: Das Corona-Trainingslager

Ich finde Corona absolut ätzend. Denn ich liebe es, Jesus gemeinsam mit anderen Christen anzubeten. Ich liebe es, gemeinsam auf Gottes Wort zu hören. Ich liebe es, meine Brüder und Schwestern zu umarmen, mich mit ihnen auszutauschen, mit- und füreinander zu beten. Kurz: Ich liebe christliche Gemeinschaft! Sie war schon immer ein zentrales Element des Christentums. Und die Corona-Welle im Frühjahr hat mir gezeigt: Diese Gemeinschaft kann nicht digital ersetzt werden. Social distancing geht mit christlichem Gemeindeleben schlicht nicht zusammen.

Trotzdem muss ich mich jetzt wieder der Tatsache stellen: Die staatlichen Regeln lassen vieles von dem, was mir so kostbar ist, im Moment schlicht und einfach nicht zu. Heißt das, dass wir die nächsten Wochen unser Christsein wieder nur halb leben können? Nein, ich glaube: Solche Auszeiten können auch eine Chance sein, um etwas entscheidend Wichtiges zu lernen und zu trainieren. Denn die Corona-Zeit konfrontiert uns Christen wieder mit einer äußerst wichtigen Frage:

Wie viel von unserem Christsein lebt auch dann noch, wenn die Gemeindeprogramme wegfallen?

Bleibt unser Glaube trotzdem frisch und lebendig, weil wir gelernt haben, selbst direkt zur Quelle zu gehen, selbst aus ihr zu schöpfen, uns selbst im Glauben zu verwurzeln und zu wachsen? Können wir auch alleine Jesus begegnen und ihn anbeten? Können wir alleine erleben, wie Gottes Wort uns anspricht, bewegt und verändert? Oder versandet alles, wenn wir nicht von Mitchristen und Hauptamtlichen motiviert, bepredigt und in fromme Stimmung gebracht werden?

Eigentlich ist unsere „Corona-Situation“ gar nicht so ungewöhnlich. Die Kirche Jesu musste schon oft damit umgehen, dass sie sich nicht freizügig versammeln kann. Verfolgung war und ist für Christen weltweit eigentlich eher der Normalfall. Unsere Freizügigkeit, die uns so selbstverständlich vorkommt, ist in Wahrheit eher eine Ausnahme, die auch bald wieder vorbei sein kann. Und dann? Was werden wir tun, wenn es nicht mehr so einfach möglich ist, sich zu treffen? Was werden wir tun, wenn wir uns kein Gebäude und keinen Hauptamtlichen mehr leisten können? Wird dann auch unser Glaube vertrocknen? Das wäre tragisch.

Ich finde: Bei aller berechtigten Traurigkeit sollten wir die Corona-Einschränkungen auch als ein Trainingslager begreifen, auf dem wir lernen können, geistliche Selbstversorger zu werden. Jetzt ist eine großartige Zeit, zur Ruhe zu kommen, still zu werden, und ganz neu Beten zu lernen. Jetzt ist eine großartige Zeit, um sich ganz neu in die Bibel zu vertiefen. Jetzt ist eine großartige Zeit, endlich mal wieder ein richtig gutes geistliches Buch zu lesen (meine aktuelle Empfehlung: „Jesus. Eine Weltgeschichte“ von Markus Spieker! Hammer!!!). Jetzt ist die Zeit, ganz in Ruhe unsere geistlichen Wurzeln zu pflegen, unsere erste Liebe zu Jesus zu bewässern und die geistlichen Grunddisziplinen ganz neu einzuüben. Wenn wir das tun, wird die Corona-Zeit sowohl für unseren persönlichen Glauben als auch für die ganze Kirche Jesu ein wahrer Jungbrunnen sein.

In Kolosser 2, 6+7 fasst Paulus zusammen, was jetzt wichtig ist:

„Wie ihr nun Christus Jesus als euren Herrn angenommen habt, so lebt auch mit ihm und seid ihm gehorsam. Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm, dann werdet ihr im Glauben wachsen und in der Wahrheit, in der ihr unterwiesen wurdet, standfest werden. Und dann wird euer Leben überfließen von Dankbarkeit für alles, was er getan hat.“

Die Nähe Jesu suchen. Auf ihn hören. Mit ihm leben. Ihm nachfolgen. Aus seiner Quelle schöpfen. Sich in seinem Wort verwurzeln. Durch seine Wahrheit standfest werden. Ganz neu dankbar werden für das, was er für uns getan hat. Das wünsche ich Dir und mir ganz besonders in dieser wichtigen, wertvollen Zeit.

10 Gründe, warum ich froh bin, Christ zu sein

Ein runder Geburtstag ist immer ein guter Moment, um Bilanz zu ziehen. Dieses Jahr fiel mir auf, was für ein unglaubliches Privileg es doch ist, Christ sein zu dürfen. Hier kommen meine 10 wichtigsten Gründe dafür:

1. Ich habe eine Schuldmüllabfuhr! Ohne Jesus müsste ich versuchen, mein schlechtes Gewissen zu verdrängen und meinen Mist unter den Teppich zu kehren. Aber auf Dauer lebt es sich nicht gut auf ausgebeulten Teppichen. Wie gut, dass Jesus meinen Schuldschein zerrissen, ans Kreuz geheftet[1] und meine Schuld ins äußerste Meer geworfen hat.[2] Sie ist wirklich getilgt – beglaubigt vom obersten Weltenrichter persönlich. So gut, das zu wissen!

2. Ich habe eine weltweite Familie! Freunde zu haben, ist ja immer schön. Aber hast Du schon mal eine Gemeinschaft erlebt, in der Jesus die Mitte ist? Das fühlt sich für mich eher wie Familie an – Brüder und Schwestern, mit denen ich gemeinsam auf dem Weg bin. Wir teilen unser Leben und unsere Not. Wir beten füreinander. Diese Art von tiefer Verbundenheit habe ich bislang nur unter Christen erlebt. Ich möchte es nicht mehr missen.

3. Musik hat eine neue Dimension! Musikliebhaber war ich schon immer. Aber vor einigen Jahren habe ich Musik kennen gelernt, die nicht nur schön ist sondern dazu eine Ewigkeitsdimension enthält. Sie erhebt meine Seele zu Gott und bringt mich mit meinem himmlischen Vater in Verbindung. Wundervoll! Kein Wunder, dass Christen zu allen Zeiten leidenschaftlich gern gesungen haben.

4. Ich habe eine Informationsquelle, die hinter den Vorhang sieht! Sterben müssen wir alle. Aber was ist dann? Mein Lieblingsbuch, die Bibel, erzählt von einem Mann, der nachweislich von den Toten auferstanden ist. Er sagt: Wenn ich ihm vertraue, werde auch ich mit ihm ewig leben[3] – und feiern! Das nimmt meiner Todesangst die Spitze. Die Perspektive Ewigkeit taucht auch mein Diesseits in ein hoffnungsvolles Licht.

5. Mein Engagement hat ewigen Wert! Welchen Sinn macht es, mich abzurackern, wenn mein letztes Hemd doch keine Taschen hat? Jesus hingegen hat gesagt: Was ich für ihn und in seinem Namen tue, hat für mich und für andere Bedeutung über den Tod hinaus. Ich empfinde es als zutiefst befriedigend, Dinge zu tun, die derart nachhaltig sinnvoll sind. Ich liebe es, ein Leben zu führen, das sich wirklich lohnt.

6. Meine Bedeutung hängt nicht von meiner Leistungsfähigkeit ab! Ich muss kein High-Performer sein, um ein wert-volles Leben zu führen. Selbst wenn meine Kraft zerfällt, wenn kein Mensch mir mehr applaudiert und ich vielleicht nur noch beten kann, bin ich in Gottes Augen immer noch ein bedeutungsvoller Weltbeweger! Das gibt meinem Leben eine Würde, die mir niemand so einfach nehmen kann.

7. Ich bin wie verrückt geliebt! Ich habe einen Vater im Himmel, der mir seine Liebe ultimativ bewiesen hat, indem er in Jesus für mich den schrecklichen Weg ans Kreuz gegangen ist.[4] Er spricht mir zu, sein Sohn zu sein – ein geliebtes Kind des Königs[5], das nicht wegen seines Verhaltens sondern um seiner selbst willen geliebt wird. Mein Durst nach Liebe hat eine Quelle gefunden, die nie versiegt.[6] Welch ein Privileg!

8. Mein Gebetstelefon ist 24/7 verbunden mit dem Zentrum der Macht! Mein Beistand ist nie weiter als ein Gebet von mir entfernt.[7] Und ich weiß, dass Gebet Kraft hat – auch wenn es nicht immer so erhört wird, wie ich mir das wünsche. Oft habe ich erlebt, dass Gott auch heute noch Wunder tut. Wer meint, das seien Zufälle gewesen, täuscht sich. Zu offensichtlich war Gottes Eingreifen. Jesus ist tatsächlich bei mir an jedem Tag – wie er es versprochen hat.[8] Er hilft mir und er gibt mir Kraft. Danke Jesus!

9. Gottes Stoppschilder schützen mich vor Abgründen! Mein himmlischer Vater hat für mich ein paar Dinge zum absoluten Tabu erklärt: Mich mit einer anderen Frau einzulassen. Pornos anschauen. Zu einer Prostituierten gehen. Das und noch manches mehr sind absolute NoGos, über die ich nicht einmal nachdenken sollte. Wie gut! Dass ich heute den Segen einer intakten Ehe und Familie genießen darf, hat ganz sicher auch damit zu tun.

10. Egal, was kommt: Das Beste liegt immer noch vor mir! Je älter ich werde, umso mehr Energie, Gesundheit und Leistungsfähigkeit werde ich verlieren. Umso mehr schwinden meine Möglichkeiten. Trotzdem muss ich nicht fürchten, etwas verpasst zu haben. Ganz egal was kommt: Es gibt immer Hoffnung! Da liegt immer noch ein Leben vor mir, das unfassbar viel schöner ist als alles, was es hier auf dieser Erde zu erleben gibt.

Alles das habe ich mir nicht verdient. Ich bin ja nicht besser als irgendjemand sonst. Diese Privilegien kann man sich auch gar nicht verdienen. Sie sind ausschließlich kostenlos zu haben![9] Was wir Jesus dafür bringen müssen, ist nur unsere Schuld. Das Kreuz ist die Abgabestelle. Dass Jesus dort mein Versagen ausbaden musste, holt mich bis heute von meinem hohen Ross. Und es braucht ein wenig Vertrauen, um ihn zum Mittelpunkt und Bestimmer meines Lebens zu machen. Aber meine Erfahrung ist: Es lohnt sich! Total!

Natürlich gehe auch ich – genau wie alle Menschen – durch schmerzhafte Krisen und tiefe Täler. Christsein ist kein Freifahrtschein für ein unbeschwertes Leben ohne Versagen, Angst, Leid, Enttäuschung und Verlust. Aber in allem, was geschieht, bin ich nicht alleine. Ich kann nicht tiefer fallen als in seine Hand. Ich glaube wirklich: Diese Hoffnung trägt – im Leben und im Sterben.

Falls Du diesen Jesus schon kennst: Vielleicht fallen Dir ja noch mehr Gründe ein, wegen denen Du dankbar bist, Christ zu sein? Dann schreib sie unten in die Kommentare. Und dann lass uns zusammen diesen unglaublich guten Gott feiern und die gute Nachricht verbreiten:

Es gibt einen Ort, der die Sehnsucht stillt. Es gibt ein Zuhaus für jedes Kind der Welt.
Und es gibt einen Vater, der wartet und hofft, dass die Welt ihn erkennt und ihn sucht.
Seine Wohnung ist hier mitten unter uns.

Im Hause des Herrn ist Geborgenheit. Und in seinem Arm geht die Einsamkeit.
Er wischt ab jede Träne, er heilt uns’re Herzen, er reinigt uns von jeder Schuld.
Seine Wohnung ist hier mitten unter uns.

Feiert und tanzt, seine Liebe, die macht uns frei.
Jubelt und jauchzt, sein Erbarmen ist täglich neu.
Er hat uns erlöst aus den Ketten der Schuld.
Er hat uns befreit von Bedrückung und Tod.
Wir sind Kinder des Vaters, erkauft durch sein teures Blut.


[1] Kolosser 2, 14: „Er hat die Liste der Anklagen gegen uns gelöscht; er hat die Anklageschrift genommen und vernichtet, indem er sie ans Kreuz genagelt hat.“

[2] Micha 7, 19: „Er wirft alle unsere Sünden ins tiefste Meer.“

[3] Johannes 14, 19: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“

[4] Johannes 3, 16: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“

[5] Römer 8, 15: „Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn »Abba, Vater« rufen.“

[6] Johannes 4, 14: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben.“

[7] Psalm 50, 15: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“

[8] Matthäus 28, 20: „Ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit.“

[9] Jesaja 55, 1: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!“