19 Die Botschaft vom Kreuz muss im Zentrum der kirchlichen Botschaft stehen!

Lukas 9, 23: „Wenn einer von euch mit mir gehen will, muss er sich selbst verleugnen, jeden Tag aufs Neue sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.“

Das Kreuz ist das Zentrum der christlichen Botschaft. Paulus hatte sich sogar extra vorgenommen, über gar nichts anderes zu reden (1. Korinther 2, 2). Jesus sagte, dass seine Jünger sich JEDEN TAG mit dem Kreuz befassen sollten. Aber was ist an dieser Kreuzesbotschaft denn eigentlich so wichtig?

Fakt ist: Das Kreuz provoziert. Es ist ein Skandal, den heutzutage manche Theologen am liebsten loswerden wollen, weil es nicht zur kuschligen Weichspülreligion passt, die mancher gerne hätte. Denn das Kreuz sagt uns Menschen: Wir stecken so tief im Sumpf der Sünde, dass wir aus eigener Kraft unmöglich ein Leben führen können, das in Gottes Augen bestehen kann. Unsere Schuld ist so gravierend, dass Gott uns als gerechter Richter verurteilen MUSS, sonst würde er sich selber schuldig machen. Um uns zu retten gab es für Jesus gar keinen anderen Weg, als an unserer Stelle unsere Schuld zu bezahlen und den Tod zu sterben, den wir verdient hätten.

DAS ist demütigend. DAS macht allen Vorstellungen vom Gutmenschentum ein jähes Ende und setzt die Axt an die Wurzel unseres Stolzes. Es raubt uns jede Illusion, dass wir doch irgendwie schon recht sind. Nein, sind wir nicht. Und wir werden daran trotz aller Bemühungen auch nichts ändern können.

Das Kreuz auf sich zu nehmen bedeutet deshalb: Kapitulieren! Aufgeben! Nicht länger versuchen, aus eigener Kraft ein anständiges Leben zu führen, auf das wir stolz sein könnten. Sondern auf die Knie gehen und eingestehen: Ich kann es nicht. Ich bin verloren. Ich kann mich nicht reinwaschen. Das einzige, was mir hilft ist, dass Jesus für mich bezahlt und mir einen Neuanfang schenkt, den ich eigentlich nie und nimmer verdient hätte. Was ich brauche ist: Gnade! Unverdiente Gnade.

Das hört sich alles ziemlich niederschmetternd an. Das ist es auch. Durch das Kreuz stirbt etwas in uns: Unser Stolz. Unser Profilierungsdrang. Unser Geltungsbedürfnis. Unser Macht- und Überlegenheitsstreben. Unser Rachebedürfnis. Kurz: Unser ichbezogenes Ego oder „alter Mensch”, wie die Bibel es ausdrückt. Aber das Paradoxe ist: Genau aus diesem Sterben heraus wächst neues Leben, das getränkt ist in der Gnade Gottes. Mit einer geschenkten Würde, die uns kein Mensch rauben kann und nicht am Beifall Anderer hängt. Mit einem neuen Herzen, das aus der Gnade, Liebe und Vergebung Gottes lebt und uns dadurch selbst zu gnädigen Menschen macht, die auch Andere tragen, ertragen und lieben können. Dort unter dem Kreuz baut Gott seine Kirche, die aus einer Gemeinschaft von begnadigten, erneuerten Menschen besteht, in denen Christus selber lebt.

Deshalb ist es höchste Zeit, die Botschaft vom Kreuz wieder zu dem machen, was sie ist: Ein Ärgernis! Ein Frontalangriff auf unseren Stolz! Und zugleich: Das Zentrum des Evangeliums! Die Mitte der Heilsbotschaft für die ganze Menschheit! HIER verliert die Sünde ihre Macht. HIER verliert der Tod seinen Sieg. Denner wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt.” Wenn wir mit ihm gestorben sind werden wir auch mit ihm leben. Diese Botschaft muss in jeder Kirche zu hören sein!

Mehr dazu im Artikel: „Warum das Kreuz?“

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