18 Die Kirche ruft Menschen in eine Freundschaftsbeziehung mit Gott!

Johannes 15, 15: „Ich nenne euch nicht mehr Diener, weil ein Herr seine Diener nicht ins Vertrauen zieht. Ihr seid jetzt meine Freunde.”

Ist es angemessen, Gott als seinen „Freund“ zu bezeichnen? Schließlich ist Gott ganz sicher kein „Kumpel“ von nebenan. Er ist der Schöpfer des Universums und der Herr aller Herren! Als Johannes ihn sah im gleißend hellen Licht mit donnernder Stimme und einem Schwert im Mund fiel er ohnmächtig zu Boden. Paulus ging es auch nicht besser. Umso erstaunlicher ist es, dass die Bibel uns trotzdem lehrt, dass dieser gewaltige, ehrfurchtgebietende Gott tatsächlich unser Freund sein möchte.

Natürlich ist Gott auch im Neuen Bund unser Herr, dem wir nachfolgen und dienen sollen. Aber während Gott im Alten Bund die Menschen noch ausschließlich wie Knechte behandelt hat, denen man Regeln und Gebote auferlegt, geht Gott im Neuen Bund als Vater mit uns um (Galater 4, 7). Auch ein Vater stellt Regeln auf. Aber das Ziel eines Vaters ist nicht nur blinder Gehorsam. Gott will sein Gesetz „in unser Herz schreiben“ (Jeremia 31, 33), so dass sie Teil unserer Persönlichkeit, unseres Charakters, unseres Wesens werden. Sein Ziel für uns ist jetzt Reife und Mündigkeit (Epheser 4, 13)!

Je älter und reifer Kinder werden, umso mehr werden sie zu einem Gegenüber und zu Freunden ihrer Eltern. Genau das ist auch Gottes Ziel für uns. Schon im Alten Testament blitzt das immer wieder auf, z.B. wenn Abraham erfolgreich mit Gott verhandelt (1. Mose 18, 16-33) oder wenn von Mose berichtet wird, dass er täglich mit Gott „wie mit einem Freund redete“. (2. Mose 33, 11). Erst recht wird das im Neuen Testament deutlich, als Jesus seine Jünger, mit denen er so viel Zeit verbrachte, als seine Freunde bezeichnete.

Das beweist: Dieser gewaltige Gott will tatsächlich, dass wir kleinen Menschen ihm ein mündiges Gegenüber und sein Freunde werden! Es ist die große Aufgabe der Kirche, den Menschen diese gewaltige Botschaft zu bringen und sie in einen Wachstumsprozess hineinzuführen, in dem diese ungewöhnlichste aller Freundschaften immer mehr wachsen und gedeihen kann.

Mehr dazu im Artikel: „Ein Freund! Ein guter Freund…?“

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