15 Die Kirche verkündigt das Evangelium vom anbrechenden Reich Gottes!

Matthäus 24, 14: „Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören.“

Das zentrale Thema des Neuen Testaments ist die Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes. Schon die allerersten Worte, die Markus von Jesus überliefert, zeigen das: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.“ (Markus 1, 15) Matthäus berichtet sogar, dass Jesus im Grunde permanent über dieses Thema sprach: „Jesus erzählte ihnen noch viele andere Gleichnisse, um ihnen das Reich Gottes begreiflich zu machen.“ (Matth. 22, 1)

In seinen Reden und Gleichnissen beschrieb Jesus ein Reich, in dem vollkommen andere Gesetze gelten: Es gehört Menschen, die wie Kinder vertrauen (Luk. 18, 16-17). Die Größten sind nicht die Herrschenden sondern die, die allen dienen (Matth. 23, 11). Es steht nicht in Konkurrenz zu den politischen Systemen, da es nicht von dieser Welt ist (Joh. 18, 36). Sich dem herrschenden politischen und zugleich Gottes Königsherrschaft unterzuordnen war deshalb für Jesus und Paulus kein Widerspruch.

Und doch machte Paulus klar, dass es beim Evangelium vom Reich Gottes letztlich um einen Herrschaftswechsel geht,  heraus  „aus der Macht der Finsternis“ hinein „in das Reich des geliebten Sohnes“ (Kol. 1, 13).

Paulus lehrte uns auch, dass die ganze Schöpfung sehnsüchtig auf den Tag wartet, an dem ausgerufen wird: „Jetzt ist es geschehen: Die Rettung und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus sind da!“ (Offb. 12, 10) Dann wird Jesus auf der Erde sein ewiges Friedensreich aufrichten, in dem es keine Tränen, kein Leid, keinen Tod und keine Schmerzen mehr gibt (Offb. 21, 4).

Bis dahin hat Jesus seine Kirche beten gelehrt:

„Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“

Wo Jesu Wille geschieht, wo er in unserer Mitte regiert, da ist dieses Reich schon jetzt mitten unter uns. Als seine Nachfolger sind wir Botschafter dieses Königreichs, die die Menschen aufrufen, sich mit dem König versöhnen zu lassen.

Es ist Zeit, dass die Kirche wieder neu ihren Auftrag wahrnimmt, diese zentrale Botschaft Jesu und seiner Jünger in die ganze Welt zu tragen – bis alle Völker sie gehört haben.

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