50 Wo Christus groß wird wächst Einheit wie von selbst!

Epheser 4, 15-16a: „Stattdessen lasst uns in Liebe an der Wahrheit festhalten und in jeder Hinsicht Christus ähnlicher werden, der das Haupt seines Leibes – der Gemeinde – ist. Durch ihn wird der ganze Leib zu einer Einheit.“

Paulus erklärt uns hier ein ganz besonderes Geheimnis: Einheit kommt nicht, wenn wir in erster Linie nach Einheit streben und sie als primäres Ziel in den Mittelpunkt stellen. Einheit entsteht nicht in erster Linie durch menschliche Diplomatie, durch die Suche nach Kompromissen und dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Nein: CHRISTUS ist es, der Einheit schafft! ER fügt die Glieder zusammen zu seinem Leib. Einheit gewinnen wir vor allem dann, wenn wir von uns selber wegschauen, uns miteinander auf Jesus konzentrieren und unsere Liebe zu ihm vertiefen.

Ich habe es schon so oft ganz praktisch erlebt: Solange wir uns in erster Linie mit dem Trennenden beschäftigen, mit den theologischen Streitfragen, den Meinungsunterschieden und Geschmacksdifferenzen, den unterschiedlichen Gestaltungswünschen und charakterlichen Schwächen, solange wird die Trennung nicht selten eher noch vertieft statt beseitigt.

Nichts verbindet mich hingegen so schnell und intensiv mit anderen Christen wie gemeinsames Gebet. Wenn wir vor Jesus gemeinsam unsere Herzen öffnen fühlen wir uns automatisch auch miteinander verbunden, selbst wenn wir uns menschlich kaum kennen und auch sonst wenig Gemeinsames haben.

Die Zerrissenheit der Kirche ist deshalb immer auch Ausdruck ihrer Christusvergessenheit. Höchste Zeit, dass wir IHN wieder zu unserer ersten Liebe machen. Dann wird die Einheit der Kirche ganz von selbst gedeihen. Je enger wir mit ihm, dem Haupt des Leibes verbunden sind, umso enger werden wir ganz zwangsläufig auch mit denen zusammenwachsen, die genauso wie wir an Christus hängen. Wo ER groß wird und im Mittelpunkt steht werden unsere Probleme miteinander klein und nebensächlich. Je mehr uns seine große Gnade für uns bewusst wird, umso mehr wird auch unsere Gnade für unsere Mitchristen wachsen. DAS wird uns helfen, die Gräben zuzuschütten und die Mauern niederzureißen.

51 Echte Einheit basiert auf gelebten Herzensbeziehungen!

Johannes 17, 22: Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind“

Einheit ist aus biblischer Sicht viel mehr als nett zueinander sein und sich gegenseitig zu tolerieren. Das Gebet Jesu zeigt: Die Qualität der Einheit zwischen Jesus und dem Vater, die Qualität ihrer Liebe und Übereinstimmung miteinander ist es, die sich Jesus auch für uns wünscht! Das Reich Gottes besteht nicht aus Geschäftsbeziehungen und Zweckehen sondern aus gewachsenen Herzensbeziehungen zwischen den Kindern des himmlischen Vaters.

Solche Beziehungen wachsen nur, wenn wir füreinander Zeit haben, uns voreinander öffnen, unsere Masken und Fassaden fallen lassen und ehrlich voreinander werden. Nie vergesse ich das Gespräch mit einem christlichen Leiter, in dem er mir offen über Problemzonen und Schwachpunkte in seinem Leben berichtete. Seit diesem Tag fühle ich mich tief verbunden mit ihm, obwohl wir uns nur noch selten sehen. So führt Offenheit zu Einheit, die über oberflächliche Freundlichkeit weit hinausgeht. Diese Einheit trägt, auch wenn wir in manchen Punkten unterschiedlicher Meinung sind.

Was wir für das Wachstum solcher Herzensbeziehungen benötigen ist Zeit! Unsere Terminkalender und Gemeindeprogramme sind so oft leider unglaublich dienst- und programmorientiert. Warum lassen wir nicht mal unser frommes Programm sausen und essen stattdessen gemütlich miteinander oder feiern eine schöne Party, wie Jesus es so oft gemacht hat? Manchen mag das wie vergeudete Zeit erscheinen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Zeiten ohne Programm, in denen Vertrauens- und Herzensbeziehungen wachsen können, sind optimal investiert. Denn solche Beziehungen sind das Fundament für eine Gemeinschaft, die uns seelisch und geistlich schützen und ernähren kann. Und sie sind das Fundament für echte Einheit in der Kirche, auf die Gott so viele Verheißungen gelegt hat.

52 Die Einheit der Kirche braucht Vielfalt ohne Beliebigkeit!

Kolosser 3, 11: „Es kommt in diesem neuen Leben nicht darauf an, ob ihr Jude oder Grieche, beschnitten oder unbeschnitten seid, ob euer Volk zivilisiert oder primitiv ist, ob ihr versklavt oder frei seid, sondern es kommt in allem nur auf Christus an und darauf, dass er in uns allen lebt!“

Weltweit gibt es heute etwa 45.000 verschiedene Kirchen („Denominationen“), Tendenz weiter steigend. Da könnte man schon frustriert sein über die zersplitterte Christenheit. Schon Paulus hatte sich darüber beklagt, wie stark wir Christen zur Parteibildung neigen. Das scheint sich seither nicht gebessert zu haben.

Trotzdem ist diese Vielfalt zunächst einmal kein grundsätzliches Problem. Im Gegenteil: Die Welt ist so vielfältig, dass wir unbedingt vielfältige Organisationsformen und Prägungen brauchen, um die unterschiedlich geprägten Menschen mit dem Evangelium erreichen zu können. Einheit ist nicht Einheitlichkeit! Vielfalt ist ein Schatz, an dem wir uns freuen dürfen! Oft beginnt Einheit gerade dann, wenn wir einander loslassen und dafür freisetzen, andere Wege zu gehen und verschiedene Berufung auszuleben! Wir könnten auch innerhalb von Gemeinden viel Streit und Spaltung vermeiden, wenn wir Einheit und Vielfalt nicht als Gegensätze sondern als 2 zusammengehörende Seiten einer Medaille begreifen würden.

Auf Kirchentagen scheint man bei diesem Thema schon sehr weit zu sein. Was gibt es da nicht alles für bunte und vielfältige Gruppen! Sogar Vertreter anderer Religionen sind dabei. Und trotz aller Gegensätze feiern sie alle ein großes gemeinsames Fest. Ist das nicht toll? Aber es bleibt ein fahler Beigeschmack. Denn die krassen Gegensätze, die dort gleichzeitig vertreten werden, führen zwangsläufig zu der Frage: Wo bitte ist denn hier eigentlich noch die gemeinsame Basis???

Das zeigt das andere Extrem: Wenn nur noch von Vielfalt aber kaum noch von Wahrheit die Rede ist, dann gibt es vielleicht ein nettes Nebeneinander. Aber mit der Einheit, für die Jesus gebetet hat, hat das nichts zu tun! Die Bibel macht sehr deutlich, dass wir nicht kritiklos einfach alles umarmen sollen, was sich christlich gibt (1. Kor. 5, 11). Einheit darf niemals Beliebigkeit bedeuten!

In 2. Tim. 2, 22 ermahnt uns Paulus zur Einheit mit allen, „die mit aufrichtigen Herzen den Herrn anrufen.“ Und in Epheser 6, 24 wünscht er Gottes Gnade „allen, die Jesus lieb haben“. Die authentische Liebesbeziehung zu Jesus war für Paulus DAS zentrale Kriterium zur Frage, mit wem wir denn eigentlich alles Einheit suchen sollen. Raum für Vielfalt ist eine wichtige Grundlage für Einheit – aber Jesus muss überall die Mitte sein!

Der ganze Artikel zur 52. These: Umkämpfte Einheit (2): Scheinriesen, Einheitlichkeit und Beliebigkeit

53 Ohne Einheit ist die Kirche handlungsunfähig!

Römer 12, 5: „Wir sind alle Teile seines einen Leibes, und jeder von uns hat eine andere Aufgabe zu erfüllen. Und da wir alle in Christus ein Leib sind, gehören wir zueinander, und jeder Einzelne ist auf alle anderen angewiesen.“

Jeder Mensch und jede Gemeinschaft hat Stärken und Schwächen. Niemand kann alles leisten! Kaum eine Gemeinde kann für alle Zielgruppen passende Angebote entwickeln und alle Dienste abdecken, die für ein nachhaltiges Wachstum gebraucht werden. Während z.B. die eine Gemeinde eine vitale Jugendarbeit hervorbringt ist die andere in der Seelsorge stark.

Entsprechend beschreibt die Bibel die Christen eines Hauskreises, einer Gemeinde, einer Firma, einer Schule, einer Stadt, einer Region als einen Leib, der aus unterschiedlichen Gliedern besteht, die nur im harmonischen Zusammenspiel miteinander handlungsfähig sind.

Ob es uns gefällt oder nicht: Wir brauchen einander! Als vielfältig geprägte und begabte Christen, Gruppen und Gemeinden sind wir allesamt auf gegenseitige Ergänzung und Unterstützung unbedingt angewiesen. Solange diese Einheit und Zusammenarbeit fehlt ist es kein Wunder, dass die Kirche kraft- und erfolglos ist. Zumal Jesus klar gemacht hat, dass die Einheit der Kirche auch die Grundlage für die Glaubwürdigkeit ihrer Botschaft ist (Joh. 17, 21). Logisch: Ohne Einheit ist es kein Wunder, wenn uns kein Mensch abkauft, dass wir Christen einem Gott der Liebe und Versöhnung folgen.

Einheit ist deshalb die grundlegende Voraussetzung dafür, dass die Kirche effizient arbeiten und etwas bewegen kann. Solange uns tiefe Gräben voneinander trennen, solange Jeder nur sein eigenes Ding dreht, solange jede Gruppe und jeder Kreis sich selbst genug ist und solange jede Gemeinde nur im eigenen Saft schmort werden wir als Kirche Jesu niemals gesellschaftsrelevant sondern immer nur harmlose Außenseiter bleiben.

Kein Wunder, dass Jesus so intensiv um Einheit gebetet hat. Die Einheit der Kirche ist eben keine Träumerei von besonders harmoniesüchtigen Christen sondern ein strategisch entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des Missionsbefehls.

54 Einheit scheitert in erster Linie an unseren menschlichen Schwächen

Kolosser 3, 13+14„Seid nachsichtig mit den Fehlern der anderen und vergebt denen, die euch gekränkt haben. Vergesst nicht, dass der Herr euch vergeben hat und dass ihr deshalb auch anderen vergeben müsst. Das Wichtigste aber ist die Liebe. Sie ist das Band, das uns alle in vollkommener Einheit verbindet.“

Einheit scheitert oft gar nicht an unterschiedlichen theologischen Auffassungen, am unterschiedlichen Musikgeschmack oder an verschiedenen Meinungen zum Gemeindebau. Die wahren Gründe liegen oft tiefer. Einheit scheitert meist an unseren menschlichen Schwächen, an unserem Selbstwertmangel und an unserem Stolz.

Das Problem ist: Mit schwachem Selbstwertgefühl werden auch die ganz normalen zwischenmenschlichen Versäumnisse und Missverständnisse zum Problem. Dann kann schon eine kleine falsche Bemerkung genügen, um uns wütend zu machen oder uns in unser Schneckenhaus zu treiben. Die Befindlichkeiten von Menschen mit ramponiertem Selbstwertgefühl können die Einheit einer Gruppe oder Gemeinde deshalb sehr auf die Probe stellen.

Das gleiche gilt für stolze und überhebliche Menschen. Was Viele nicht wissen: Stolz und Selbstwertmangel sind oft Kehrseiten von ein und derselben Medaille! Wir Menschen kompensieren unseren brüchigen Selbstwert oft durch dominantes Auftreten, Besserwisserei, Überlegenheitsgefühle, stolz-medaillenegatives Reden oder Verachtung Anderer.

Wenn wir solche Tendenzen an uns entdecken ist es höchste Zeit, umzukehren und zu Jesus zu gehen. ER ist die Wertschätzungs-Quelle, die wir brauchen, um eine stabile Identität und einen gesunden Selbstwert zu entwickeln und dadurch wahrhaft einheitsfähig zu werden.

Und wir dürfen niemals vergessen: Wir leben ALLE davon, dass unser Gott unendlich viel Geduld mit uns hat, uns immer wieder vergibt und uns selbst dann treu bleibt, wenn wir untreu sind. Als Kirche müssen wir lernen, genauso mit unseren Mitchristen umzugehen, damit trotz aller Schwächen und Fehler Gemeinschaften wachsen können, die geprägt sind von Einheit und der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes.

Der Artikel zur 54. These: Umkämpfte Einheit (4): Stolz-Riesen und Selbstwertzwerge

55 Ohne gemeinsames biblisches Fundament fällt die Kirche auseinander

2. Thessalonicher 2, 15: „So steht nun fest, liebe Brüder, und haltet euch an die Lehre, in der ihr durch uns unterwiesen worden seid, es sei durch Wort oder Brief von uns.“

Die Gründer dkaninchen-mit-karottees Kaninchenzüchtervereins hatten in die Satzung geschrieben: „Vereinsmitglied darf jeder werden, der Kaninchen in Ställen züchtet.“ Um die beste Züchtungsmethode gab es aber immer wieder Diskussionen. Immer mehr Vereine entstanden. Das Kaninchenzüchten breitete sich aus.

In der 2. Generation sagten Einige: „Unsere Vereinsgründer waren biologisch noch nicht so bewandert wie wir. Kaninchen sollten nicht im Stall sondern in Freigehegen gehalten werden!“ Bald schon gab es in jedem Verein 2 Lager mit Stall- und Freigehegefans.

In der 3. Generation sagten Einige: „Das Wort Kaninchen war früher doch nur ein Symbol für Kleintiere aller Art!“ Jetzt tummelten sich auf den Vereinsanlagen alle möglichen Tiere. Jeder durfte nach seiner Facon züchten was er wollte und wie er es wollte. Da jetzt Alle ihr eigenes Ding machten lebte man in den Vereinen nur noch lose nebeneinander her.

In der 4. Generation sagten Einige: „Die wahre Triebkraft unserer Gründerväter war im tieferen Sinn ja die Liebe zum Kaninchen. Inzwischen wissen wir: Es ist total lieblos, Kaninchen einzusperren! Wer wirklich im Geist unserer Gründer handeln möchte muss die Tiere in freier Wildbahn schützen statt Ställe und Gehege zu bauen!“ Jetzt brach offener Streit auf. Die neuen Käfiggegner schauten verächtlich auf die herab, die die Vereinssatzung immer noch wortwörtlich interpretieren wollten. Bald schon begannen sie, Unterschriften zu sammeln gegen diese rückständigen Tierquäler.

Außenstehende, die wissen wollten, worum es eigentlich in einem Kaninchenzüchterverein geht, bekamen jetzt vollkommen gegensätzliche Antworten zu hören. Kein Wunder, dass sie lieber in Vereine gingen wo man sich über Inhalt und Ziel noch halbwegs einig war. Außer den berufsoptimistischen Vereinsleitern glaubten immer weniger Kaninchenfreunde daran, dass es noch eine 5. Generation geben würde…

Die Kirche ist in der 4. Generation” angelangt. Christen starten öffentliche Petitionen gegen ihre Mitchristen. So fällt die Kirche auseinander.

Allerhöchste Zeit umzukehren und sich wieder um das zu sammeln, was uns unsere „Gründungsväter“, die Evangelisten und Apostel, in unsere Satzung, die Bibel, hineingeschrieben haben!

56 Die Kirche wächst auf Dauer nur, wenn sie der Bibel vertraut

1. Petrus 2, 2: „So wie ein Säugling nach Milch schreit, sollt ihr nach der reinen Milch – dem Wort Gottes – verlangen, die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen“

Das Wachstum einer Gemeinde hängt von zahlreichen Faktoren ab. Deshalb wird man wohl nie eindeutig feststellen können, ob das Bibelverständnis Auswirkungen darauf hat, ob sie wächst oder nicht*.

Aber auch wenn es oft bestritten wird: Die Megatrends zeigen sehr wohl, dass festes Vertrauen in die Verlässlichkeit der Bibel zwar noch lange keine Garantie für Wachstum ist aber ganz offensichtlich eine notwendige Voraussetzung dafür, dass Kirche nachhaltig wachsen kann. Dafür sprechen mehrere Fakten:

Wenn die Kirche gegen den Trend wieder nachhaltig wachsen geht kein Weg daran vorbei, zum Vertrauen in die Bibel als Gottes verlässliches Wort zurückzukehren und sie zum normativen Maßstab ihrer Verkündigung zu machen.

*: wobei Christian Schwarz in seinem Buch „Natürliche Gemeindeentwicklung“ ein interessantes Ergebnis seiner systematischen Untersuchung von 45.000 Gemeinden aus der ganzen Welt präsentiert: „Das Theologiestudium hat eine stark negative Beziehung sowohl zum Wachstum als auch zur Qualität der Gemeinde.“ Das heißt: Gemeinden, deren Leiter durch ein bibelkritisches Theologiestudium gegangen sind, leiden statistisch gesehen deutlich häufiger unter Qualitätsproblemen und Mitgliederverlust.

57 Nur auf Basis einer glaubhaften Bibel kann Jesus glaubhaft verkündigt werden

1. Johannes 1, 1-3: „Was von Anfang war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen haben, was wir angeschaut und was unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens … was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch“

„Ich glaube nicht an die Bibel, ich glaube an Jesus!“ Diese oft gehörte Aussage klingt gut. Denn natürlich ist nur die Person Jesus tatsächlich göttlich. Die Bibel als gedrucktes Buch besteht nur aus Papier und Druckerschwärze. Deshalb sagen Viele: Die Bibel kann ruhig menschlich und fehlerhaft sein. Das tut meinem Glauben an Jesus keinen Abbruch.

Aber woher wissen wir denn, wer und wie dieser Jesus ist, an den wir glauben wollen? Woher wissen wir, was Jesus lehrte und tat? Woher wissen wir, welchen Weg uns Jesus weist? Woher wissen wir, auf welche Versprechen und Verheißungen Jesu wir uns verlassen können?

Richtig: Einzig und allein aus der Bibel! Die Bibel ist die einzige Quelle, die uns über Jesus Auskunft gibt. Wenn wir dieser Quelle nicht trauen verschwimmt auch die Person Jesus zwangsläufig im Nebel.

Deshalb gilt: Wenn wir der Bibel nicht vertrauen, können wir letztlich auch Jesus nicht wirklich vertrauen. Denn dann haben wir schlicht keine verlässlichen Informationen über ihn. Wie sollte man sich auf Aussagen von jemand verlassen, von denen man nicht weiß, ob sie wirklich stimmen?

Deshalb geht der Glaube an Jesus und an die Bibel als verlässliches Gotteswort untrennbar Hand in Hand. Das eine braucht das Andere. Es ist unmöglich, Jesus gegen die Bibel auszuspielen.

Die Autoren des Neuen Testaments betonten deshalb immer wieder, dass ihre Berichte über Jesus aus 1. Hand kommen und absolut zuverlässig sind (siehe z.B. oben). Sie wollten, dass die Menschen sich auf den Jesus verlassen können, den sie verkündigten. Genauso braucht die Kirche auch heute noch die feste Überzeugung, dass die biblischen Berichte über Jesus absolut zuverlässig sind. Nur dann kann sie Jesus auch heute noch glaubhaft und überzeugend verkündigen!

58 Die Kirche braucht dringend gesunde biblische Lehre

Kolosser 3, 16: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit“

Die meisten Menschen kommen nicht aus politischem Interesse in die Kirche. Sie interessieren sich nicht so sehr für schöne Sonntagsreden, gute Unterhaltung und auch nicht für die Pflege alter Traditionen. Die Menschen haben in erster Linie Hunger nach Gottes Wort. Denn sie spüren:

Ein Glaube, der nur auf religiösen Gefühlen beruht, ist nicht tragfähig. Glaube braucht klare Informationen: Woran glauben wir? Warum glauben wir das? Woran können wir uns orientieren? Worauf können wir uns fest verlassen? Wie können wir richtig von falsch unterscheiden? Was muss ich tun, damit mein Glaube wächst? Was schadet mir und meinem Glauben?

Diese existenziellen Fragen kann man nicht in 2 Sätzen beantworten. Dafür braucht es gesunde, verständliche und tief in der Bibel gegründete Lehre.

Lehre war deshalb ein zentrales und tragendes Element der ersten Kirche. Sie gehörte neben Gebet zum Hauptauftrag der ersten Kirchenleiter. Paulus lehrte sogar so lange, bis die Leute einschliefen und aus dem Fenster fielen!

Deshalb brauchen wir auch heute Kinderkirchen und Jugendgruppen, in denen nicht nur gespielt und gebastelt wird sondern in denen biblische Geschichten und Inhalte altersgerecht vermittelt werden. Wir brauchen Gottesdienste, Hauskreise, Bibelstunden, Glaubenskurse und viele weitere Formate, in denen Menschen die Bibel entdecken und immer besser verstehen können.

Und nicht zuletzt brauchen wir viele Bibellehrer, die Gottes Wort lieben und die Gabe haben, es den Menschen klar, verständlich, kraftvoll und lebensnah zu vermitteln. Dafür braucht die Kirche Bibelschulen und Ausbildungsstätten, in denen jungen Menschen das Vertrauen in die Bibel nicht systematisch abtrainiert sondern im Gegenteil gestärkt und vertieft wird!

Nur aus der innigen Verbindung mit Gottes Wort entsteht eine gesunde Kirche.

59 Die Kirche muss für die Glaubwürdigkeit der Bibel einstehen

Psalm 33, 4: „Denn das Wort des Herrn ist wahr, und auf das, was er tut, kann man sich verlassen.“ 

Menschen befassen sich nur mit dem, was sie für glaubwürdig halten. Wenn sie immer nur hören, dass die Bibel voller Fehler sei, dass sie auf einem überkommenen Weltbild basieren und sich selbst widersprechen würde, solange braucht sich die Kirche nicht wundern wenn die Bibel überall im Regal verstaubt.

Dabei gibt es doch so viele starke und absolut schlagende Argumente dafür, warum die Bibel ein hochgradig glaubwürdiges und zugleich absolut faszinierendes Buch ist: Ihre zahlreichen eingetroffenen Vorhersagen! Die vielen Zeugen, die für die biblische Botschaft ihr Leben gelassen haben! Die erstaunlich klare rote Linie trotz der extrem unterschiedlichen Autoren und der langen Entstehungszeit! Die hervorragende Überlieferung! Das realistische Menschenbild! Das bestätigte Weltbild! Die schonungslose Ehrlichkeit! Die herausragende Ethik! Das einzigartige Gottesbild! Und, und, und… Reden wir doch endlich darüber!

Und machen wir endlich überall klar und deutlich: Wir, die Kirche Jesu, lieben die Bibel! Weil es kein Buch gibt, das auch nur annähernd vergleichbar wäre. Weil so viele Fakten für ihre Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit sprechen. Weil sie uns in Verbindung bringt mit dem lebendigen Gott! Weil wir erleben, wie Gott durch sie zu uns spricht. Weil sie uns den Weg zum (ewigen) Leben weist.

Höchste Zeit, dass unser Land wieder hört und erfährt, was für ein phänomenales, unvergleichliches Buch die Bibel ist!

Der Gesamtartikel zur 59. These: 10 Gründe, warum es auch heute noch vernünftig ist, der Bibel zu vertrauen

  1. Die hohe Qualität der Überlieferung
  2. Das Rätsel der Auferstehung
  3. Die eingetroffenen Vorhersagen
  4. Die durchgängige Geschichte
  5. Die schonungslose Ehrlichkeit
  6. Das realistische Menschenbild
  7. Das bestätigte Weltbild
  8. Das einzigartige Gottesbild
  9. Die herausragende Ethik
  10. Der göttliche Anspruch