Warum wir der Bibel vertrauen können 7: Das bestätigte Weltbild

Die Bibel macht 2 grundlegende Aussagen über die Welt:

  1. Die Welt wurde von Gott geschaffen.
  2. Schöpfer und Schöpfung sind vollständig verschieden und getrennt voneinander.

Diese beiden Aussagen ergeben sich schon aus dem Schöpfungsbericht, werden aber noch vielfach wiederholt und verstärkt, z.B. durch die häufigen Warnungen, keine Geschöpfe sondern den Schöpfer anzubeten. Damit setzt sich die Bibel ab von den weit verbreiteten animistischen und pantheistischen Vorstellungen, die v.a. im Hinduismus und vielen Naturreligionen eine große Rolle spielen und die uns lehren, dass Gott in der Natur zu finden sei. Dieses Weltbild blockiert naturwissenschaftliches Denken, weil es dazu verleitet, Naturphänomene als göttliches Wirken zu interpretieren (z.B. den Donner als Ausdruck des Zorns der Götter) statt nach den natürlichen Ursachen zu suchen.

Das Christentum hingegen war durch die Trennung zwischen Schöpfer und Schöpfung nach der Reformation wegbereitend für die Entstehung der modernen Naturwissenschaft. Pioniere der Naturwissenschaft wie Kepler, Kopernikus oder Newton waren überzeugt davon, dass die von Gott geschaffene Welt intelligenten Gesetzmäßigkeiten folgt. So sagte z.B. der tiefgläubige Isaac Newton, der als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten gilt: „Die wunderbare Einrichtung und Harmonie des Weltalls kann nur nach dem Plan eines allwissenden und allmächtigen Wesens zustande gekommen sein.“ Was folgte war eine gigantische naturwissenschaftliche Erfolgsgeschichte, die das biblische Weltbild einer vom Schöpfer getrennten und somit nach natürlichen Gesetzmäßigkeiten funktionierenden Schöpfung ohne Zweifel voll bestätigt hat.

Der grandiose Erfolg hat die Wissenschaft dazu verleitet, noch einen Schritt weiter zu gehen und Gott nicht nur bei der Erklärung der Naturphänomene sondern auch bei der Frage nach der Entstehung der Natur außen vor zu lassen. Inzwischen haben wir mehr als 150 Jahre gottlose Ursprungsforschung hinter uns. Das Fazit ist eindeutig: Der Versuch, die Entstehung der Welt ohne Gott zu erklären ist ein grandioser Flop! Trotz intensivster Forschungen haben wir bis heute keinerlei schlüssige Erklärungen dafür, wie…

… die passgenauen Naturkonstanten zustande kamen, die das Universum und das Leben überhaupt erst ermöglichen.

… aus unbelebten Bausteinen lebende Zellen entstehen konnten, obwohl auch die einfachst denkbare Zelle so unfassbar komplex ist, dass unsere Forscher sie bis heute nicht wirklich verstehen geschweige denn im Labor herstellen können.

… das Leben sich immer höher entwickeln und mehrfach unabhängig voneinander so unglaublich komplexe Strukturen wie z.B. das Linsenauge hervorbringen konnte.

… es zu der überwältigenden und oft sinnlos verschwenderischen Schönheit in der Natur gekommen ist.

… Geist und Bewusstsein entstehen konnte, so dass Menschen heute über Gott und die Welt nachdenken können.

Der 2. thermodynamische Hauptsatz beweist, was wir im Alltag permanent erleben: Ohne gezieltes Eingreifen wächst das Chaos, nicht die Ordnung. Die Informatik hat bestätigt, dass codierte Informationen, wie wir sie z.B. in der DNA vorfinden, immer zwangsläufig auf einen intelligenten Informationsgeber hinweisen. Die euphorische Hoffnung vom Anfang des 20. Jahrhunderts, dass man bald alles ohne Gott erklären kann, ist deshalb in der Wissenschaft längst verflogen. Vielmehr müssen wir anerkennen: Die neuen Erkenntnisse haben zwar einige Antworten aber noch viel mehr neue Fragen hervorgebracht. Die Idee, dass die Welt ohne Einfluss einer höheren Intelligenz hätte entstehen können, ist heute noch viel abstruser als vor 150 Jahren.

Würden wir der Bibel vertrauen hätten wir das schon längst wissen können. So schrieb z.B. Paulus: „Seit Erschaffung der Welt haben die Menschen die Erde und den Himmel und alles gesehen, was Gott erschaffen hat, und können daran ihn, den unsichtbaren Gott, in seiner ewigen Macht und seinem göttlichen Wesen klar erkennen. Deshalb haben sie keine Entschuldigung dafür, von Gott nichts gewusst zu haben.“ (Römer 1, 20)

Noch nie wussten wir so gut wie heute, dass Paulus recht hat: Die Schöpfung beweist, dass es einen Schöpfer gibt. In ihr ist nicht Gott, aber sehr wohl seine Weisheit zu finden. Dieses zutreffende Weltbild spricht einmal mehr dafür, dass die Bibel inspiriert wurde von dem, der die ganze Welt geschaffen hat und deshalb nun einmal auch am besten weiß, woher sie kommt und wie sie funktioniert.

Warum wir der Bibel vertrauen können 8: Das einzigartige Gottesbild

Vertiefend zu diesem Artikel:

Warum wir der Bibel vertrauen können 6: Das realistische Menschenbild

Es gibt eine Frage, die die Philosophen seit Jahrtausenden umtreibt und die bis heute nicht geklärt ist: Warum sind Menschen böse? Auf diese Frage gibt es im Prinzip 2 mögliche Antworten:

  1. Die Menschen tragen in ihrem Kern etwas Böses, das unabhängig von den Umständen immer wieder die Oberhand gewinnt.
  2. Die Menschen sind im Kern eigentlich gut, nur die widrigen Umstände können sie böse machen.

Weit populärer ist natürlich die 2. These. Kein Politiker dürfte äußern, dass Menschen im Kern böse sind. Auch in Kirchen hört man das kaum noch. Stattdessen hat es immer wieder Versuche gegeben, Gesellschaften von Machtstrukturen und ungleicher Besitzverteilung zu befreien, damit sich niemand benachteiligt fühlt. Damit wurde die Hoffnung verbunden, dass es dann keine Gewalt mehr gibt. Der Kommunismus ist das populärste Beispiel für diesen Traum. Jedoch sind solche Versuche bislang allesamt kläglich gescheitert. Alle Hoffnungen auf ein kommunistisches Paradies haben sich zerschlagen.

Bibelleser überrascht das nicht. Denn die Bibel macht durchgängig deutlich, dass die Menschen in ihrem Kern etwas Böses in sich tragen, das nicht einfach dadurch verschwindet, dass man sie gut behandelt. Schon ganz zu Beginn in 1. Mose 8, 21 sagt die Bibel, dass die Gedanken und Taten der Menschen von Kindheit an böse sind. In Römer 3, 12 sagt Paulus, dass es keinen einzigen Menschen gibt, der gut ist. In Römer 7, 14-24 schildert er, dass das Böse auch in seinem eigenen Leben spürbar stärker ist als sein Wunsch, Gutes zu tun. Daran kann der Mensch aus sich selbst heraus auch nichts Wesentliches ändern.

Die Weltgeschichte belegt durchgängig, dass diese Sicht des Menschen äußerst realistisch ist. Der Kapitalismus hat sich weitgehend durchgesetzt. Er funktioniert, weil er im Kern auf den Egoismus des Menschen setzt, der ihn antreibt, etwas für sich selbst zu erreichen. Offenbar bringen Menschen auf Dauer nur dann Leistung, wenn sie selbst davon profitieren, nicht aber wenn sie nur für die Allgemeinheit etwas Gutes tun sollen.

Der menschliche Egoismus wird auch durch die Erfahrung belegt, dass in rein kapitalistischen Systemen die Unternehmer ihre Arbeiter rücksichtslos ausbeuten, wie es aktuell z.B. in der Textilindustrie in Entwicklungsländern wieder zu beobachten ist. Gut, dass wir in Deutschland mittlerweile eine umfangreiche Sozialgesetzgebung und Gewerkschaften eingeführt haben,
um die Unternehmer zu zwingen, nicht nur in die eigene Tasche zu wirtschaften!

Aber auch bei den politischen Systemen zeigt sich, dass das biblische Menschenbild zutrifft: Eigentlich wäre eine Monarchie mit einem guten und weisen Herrscher wesentlich effizienter als eine träge Demokratie. Jedoch erweist sich die Demokratie deshalb als das wesentlich bessere Modell, weil Machthaber kontrolliert werden müssen. Im Zweifelsfall muss es möglich sein, sie abzusetzen. Die Geschichte hat bewiesen, dass sie sonst schnell zu selbstgefälligen Ignoranten werden, die das Volk ausbeuten. Den guten König, der einfach nur das Beste für sein Volk will und ein Diener der Menschen ist, gibt es offensichtlich nur im Märchen.

All das zeigt: Auch wenn es uns nicht gefällt hat sich das biblische Menschenbild vielfach voll bestätigt. Und wir tun gut daran, eine entsprechend realistische Politik zu fördern, die das Böse im Menschen berücksichtigt anstatt auf ein unrealistisches Gutmenschentum zu setzen.

Auch bei diesem Thema zeigt sich: Die Bibel schmiert uns keinen Honig ums Maul. Ihre Ehrlichkeit und ihr Realismus ist bestechend. Auch das ist ein klarer Hinweis dafür, dass die Bibel von Gott inspiriert sein muss. Denn wer kennt uns Menschen besser als der, der uns geschaffen hat?

Warum wir der Bibel vertrauen können 7: Das bestätigte Weltbild

Vertiefend zu diesem Thema:

Warum wir der Bibel vertrauen können 5: Die schonungslose Ehrlichkeit

Nüchterne, objektive und differenzierte Geschichtsschreibung ist selten. Das liegt daran, dass wir Menschen nun einmal selten nüchtern und objektiv sind! Wir lieben es, schwarz-weiß zu malen. Spitzensportler können ein Lied davon singen: Heute werden sie hochgejubelt, morgen macht man sie zum Deppen der Nation. Auch Politikern und sonstigen Promis geht es nicht viel besser. Mit Sachlichkeit oder Objektivität hat die öffentliche Meinung oft wenig zu tun. Diktatoren tun deshalb alles, um sie nach Kräften zu unterdrücken.

Es wäre deshalb normal, wenn auch in der Bibel zumindest einige der Personen stark verzerrt dargestellt werden. Wir müssten Beschreibungen von dunklen Bösewichtern und heldenhaften Lichtgestalten erwarten. Und vor allem müssten wir erwarten, dass die Mächtigen der jeweiligen Zeit Einfluss genommen und die Texte zu ihren Gunsten schöngefärbt haben.

Tatsache ist aber: Die Bibel ist anders! Sie ist ehrlich! Sie ist sogar so schonungslos ehrlich, dass einem manchmal fast der Atem stockt:

Aber die erstaunliche Ehrlichkeit der Bibel hat noch mehr Aspekte:

  • Die Aussage von Frauen war in der Antike nichts wert. Hätte man damals einen überzeugenden Auferstehungsbericht erfinden wollen hätte man natürlich Männer und nicht Frauen das leere Grab von Jesus finden lassen. Nicht so die Bibel! Hier stehen Frauen im Mittelpunkt der wichtigsten Geschichte des Christentums!
  • Wenn die verschiedenen Evangelien über gleiche Ereignisse berichten unterscheiden sie sich oft voneinander und scheinen sich sogar zu widersprechen. Zwar wurde vielfach gezeigt, dass sich diese Texte sehr wohl zu einem großen Ganzen zusammenfügen lassen und deshalb keineswegs widersprüchlich sein müssen. Trotzdem sind es gerade diese Abweichungen, die die Texte so glaubwürdig machen – denn sie zeigen, dass es sich um unabhängige Zeugen handelt und dass niemand nachträglich die Berichte verändert hat, um sie glattzubügeln und kompatibel zu machen.
  • Jesus war keineswegs immer nett und friedlich. Im Gegenteil: Er hat die geistlichen Führer rüde angegriffen („verbohrte Dummköpfe“, Schlangenbrut“, „getünchte Gräber“…), manchmal radikalste Forderungen gestellt und teilweise so provozierende und schwer verständliche Reden gehalten, dass ihm die meisten seiner Nachfolger wieder davongelaufen Manches davon dürfte bis heute kein Prediger von der Kanzel sagen, ohne sofort gefeuert zu werden. Trotzdem hat es niemand für nötig befunden, solche sperrigen Aussprüche Jesu zu entschärfen.

Wie kann man sich diese Ehrlichkeit der Bibel erklären? Wer hat darauf geachtet, dass hier quer durch die Generationen, Herrschafts- und Machtsysteme hindurch 66 lange Bücher lang nie jemand geschont oder einseitig glorifiziert wird und dass niemand die Botschaft glättet oder an den Geschmack der Leser anpasst? Ich finde dafür keine andere wirklich vernünftige Erklärung als die, dass Gott strikt darauf geachtet hat, dass sein Buch ausschließlich die Wahrheit und nichts als die Wahrheit berichtet.

Warum wir der Bibel vertrauen können 6: Das realistische Menschenbild

Vertiefend zu diesem Thema:

  • Der mit Gott kämpft Was uns biblische Namen über die Ehrlichkeit der Bibel und über Gottes unendliche Gnade sagen

Warum wir der Bibel vertrauen können 4: Die durchgängige Geschichte

Allein in den letzten 500 Jahren hat es in der christlichen Theologie gewaltige Umbrüche gegeben. Würde man Schriften eines modernen Theologen wie Rudolf Bultmann mit Schriften von Martin Luther in 1 Buch zusammenpacken gäbe es zahlreiche Widersprüche. Nähme man dann noch einen katholischen Vertreter aus der Zeit vor der Reformation dazu wäre das theologische Chaos komplett.

Im Vergleich zur Bibel sollte das aber immer noch harmlos sein! Denn die Bibel wurde über einen Zeitraum von 1600 Jahren von mindestens 40 äußerst unterschiedlichen Autoren geschrieben (vom einfachen Handwerker bis zum gelehrten König war alles dabei), die zudem völlig verschiedenen kulturellen und religiösen Einflüssen ausgesetzt waren und dabei – im Gegensatz zu den christlichen Theologen – keine Bibel als gemeinsame Glaubensgrundlage hatten. In einem so abenteuerlichen Sammelband wäre alles andere als eine wilde, zusammenhanglose Mischung unterschiedlicher und widersprüchlicher Gottesvorstellungen eine riesige Überraschung!

Die Realität ist deshalb absolut verblüffend: Tatsächlich erzählen die 66 Bücher der Bibel eine gemeinsame, durchgängige Geschichte mit einem klar erkennbaren roten Faden und sie entwerfen dabei ein geschlossenes Bild von Gott und der Welt. Übereinstimmend erklären sie zum Beispiel:

  • Es gibt einen persönlichen, redenden und leidenschaftlichen Gott mit einigen geradezu menschlichen Zügen (laut Mose 1, 26+27 wurde der Mensch ja nach Gottes Bild erschaffen).
  • Gott offenbart sich von Beginn an auch als Geist. Und bereits das AT enthält deutliche Hinweise auf Gottes Sohn. Neben diesem dreieinigen Gott gibt es keine anderen Götter.
  • Gut und Böse sind klare Gegen­sätze. Sie werden durch Gott und seinen Widersacher, den Teufel, personifiziert.
  • Der heilige Gott kann Sünde nicht ertragen. Sünde hat katastrophale (letztlich tödliche) Folgen und trennt uns von Gott und seinem Segen.

Basierend auf diesem Gottes- und Weltbild entfaltet die Bibel eine dramatische Geschichte, in der es im Kern um Gottes Ringen um eine Liebesbeziehung zu den Menschen geht. Sie beginnt mit dem Bericht darüber, wie diese Beziehung zerbricht und sie endet mit der Schilderung, wie sie wieder hergestellt wird. Der zentrale Wendepunkt ist Jesu Tod am Kreuz, der den Vorhang im Tempel zerreißen lässt und damit den versperrten Zugang zu Gottes heiliger Gegenwart wieder öffnet.

Quer durch die Bibel ist Jesus der Dreh- und Angelpunkt: Schon gleich nach der Katastrophe im Garten Eden kündigt Gott der Schlange (ein Bild für den Teufel) einen Nachkommen Evas an, der ihr am Ende den Kopf zertritt, obwohl die Schlange ihn „stechen“ wird. Schon bald folgen immer direktere Hinweise auf diesen Nachkommen und sein stellvertretendes Sterben für die Sünden der Menschen:

Es ist also kein Wunder, dass Jesus beim Spaziergang mit den Emmausjüngern offenbar Stunden brauchte, um ihnen alle Stellen zu erklären, die schon im AT auf ihn hinweisen. Auch die Ereignisse an Pfingsten werden im AT bereits angekündigt. Und noch viel mehr Beispiele für die großen Erzähllinien und die zahllosen buchübergreifenden Zusammenhänge und Querverweise der Bibel könnten hier genannt werden.

Die große Frage ist: Wie konnten so extrem unterschiedliche Autoren in unterschiedlichen Epochen und Kulturen diese große, stimmige, zusammenhängende Geschichte schreiben? Wer war der kultur- und generationenübergreifende Regisseur, der den roten Faden definiert, beibehalten und schrittweise entfaltet hat?

Darauf finde ich keine befriedigende Antwort außer die, dass hier der eine Gott im Spiel gewesen ist, der durch alle Generationen hindurch der Herr der Geschichte ist und bleibt.

Warum wir der Bibel vertrauen können 5: Die schonungslose Ehrlichkeit

Vertiefend zu diesem Thema:

Warum wir der Bibel vertrauen können 3: Die eingetroffenen Vorhersagen

Etwa ein Viertel der ganzen Bibel beschäftigt sich mit Vorhersagen über zukünftige Ereignisse, von denen sich erstaunlich viele genau erfüllt haben. Die nachfolgende Aufzählung stellt nur eine kleine Auswahl dar:

Auch wenn es zu den Prophetien natürlich oft Interpretationsspielräume und Diskussionen gibt: Niemand behauptet heute, dass die Erfüllung all dieser Vorhersagen glückliche Zufälle sind. Stattdessen bringen Skeptiker im Wesentlichen 2 Argumente vor:

1. Die Vorhersagen wurden erst im Nachhinein in die Texte hineingeschmuggelt

So behaupten bibelkritische Theologen z.B., dass Teile des Buchs Jesaja später eingefügt worden sein müssen, weil darin u.a. der Wiederaufbau des salomonischen Tempels vorhergesagt wird, obwohl er zu Jesajas Zeit noch nicht einmal zerstört war. Im Text erscheint sogar der Name des persischen Herrschers Kyros, der fast 200 Jahre nach Jesaja den Wiederaufbau anordnete!

Die Theorie der nachträglich eingefügten Prophetien würde aber bedeuten, dass die jüdischen Gelehrten über Jahrhunderte hinweg die prophetischen Texte immer wieder bewusst manipuliert hätten. Ist das angesichts der Ehrfurcht der Juden vor ihren heiligen Texten überhaupt denkbar? Warum ist dieser Betrug nie jemandem aufgefallen? Warum hat man nie Quellen gefunden, die das Flickwerk belegen?

Aber auch wenn man diese Theorie glauben möchte: Auf die alttestamentlichen Vorhersagen über Jesus lässt sich dieses Argument natürlich nicht anwenden, weil das AT nachweislich schon vor Jesu Geburt vollständig vorlag. Hier kommt dann das zweite Argument ins Spiel:

2. Die Berichte zum Leben und Sterben Jesu wurden im Nachhinein so manipuliert, dass sie zu den alttestamentlichen Prophetien passen

Aber wir haben es ja bereits erörtert: Solche Lügen über Jesus in der Zeit und der Region der Augenzeugen zu verbreiten hat wenig Erfolgsaussichten. Und die Leidenschaft, Ausstrahlung und Opferbereitschaft der ersten Christen spricht nicht dafür, dass sie gemeinsam ein ausgeklügeltes Lügengebäude erfunden haben.

Diese beiden Erklärungsversuche sind also schon sehr zweifelhaft. Vollständig ins Leere greifen sie jedoch bei den Vorhersagen, die die Neuzeit betreffen:

Alles nur Zufälle? Ich halte das für nicht wirklich vorstellbar. Wesentlich glaubwürdiger erscheint mir die naheliegende Annahme, dass diese eingetroffenen Vorhersagen tatsächlich von dem einen und einzigen stammen, der tatsächlich die Zukunft kennt: Gott.

⇒ Warum wir der Bibel vertrauen können 4: Die durchgängige Geschichte

Vertiefende Artikel zum Thema:

Warum wir der Bibel vertrauen können 2: Das Rätsel der Auferstehung

Das Leben und Sterben Jesu war in der Antike offensichtlich so bekannt, dass man es nicht ernsthaft bestreiten konnte. Jedenfalls tut das keine antike Quelle. Auch der jüdische Talmud wirft Jesus zwar Zauberei vor, bestätigt aber seine Existenz und Hinrichtung. Aber was wirklich erstaunlich ist: Es gibt auch keine antike Quelle, die behauptet, dass Jesus in Wahrheit im Grab verwest wäre! Das wäre ja der naheliegendste Einwand gegen das um sich greifende Christentum gewesen. Um dem christlichen Spuk ein schnelles Ende zu bereiten hätten die Gegner nur den Leichnam Jesu öffentlich präsentieren müssen. Jedoch wird das leere Grab nirgends bestritten.

Stattdessen wurden immer wieder Theorien entwickelt, um das leere Grab zu erklären. Schon die Bibel berichtet vom Gerücht, die Jünger hätten den Leichnam Jesu gestohlen, während die Wachsoldaten schliefen. Allein die Existenz dieses Gerüchts macht deutlich, wie groß schon damals die Erklärungsnot gewesen sein muss. Denn dass die unbewaffneten, kriegsunerfahrenen, eingeschüchterten und schwer enttäuschten Jünger sich kurzerhand aufraffen, todesmutig einen von Soldaten bewachten Leichnam zu stehlen, ist schwer vorstellbar. Die Aussage, dass die Soldaten geschlafen hätten, war gleich doppelt fragwürdig: Erstens wurde das Einschlafen während der Wache schwer bestraft. Und was noch seltsamer ist: Wenn die Soldaten tatsächlich eingeschlafen sind, woher wussten sie dann, dass die Jünger den Leichnam gestohlen haben?

Trotz dieser Unstimmigkeiten hat dieses Gerücht in unterschiedlichen Varianten bis heute überlebt. Seit damals sind noch ein paar mehr Theorien dazu gekommen:

  • War Jesus nur scheintot?
  • Hatten die Jünger eine Art kollektiver Halluzinationen?
  • Haben die Jünger die Auferstehungsgeschichte frei erfunden?

Die Idee, Jesus sei nur scheintot gewesen, kann man schnell abhaken. Selbst wenn – was extrem unwahrscheinlich ist – die römischen Henker versagt und den Körper Jesu vorschnell abgehängt hätten, selbst wenn Jesus den massiven Blutverlust im Grab trotz fehlender Flüssigkeitszufuhr überlebt hätte, selbst wenn er sich selbständig aus seinen Bandagen befreien, den schweren Stein beiseiteschieben und die Wachen hätte austricksen können: Wie um alles in der Welt hätte ein halb verbluteter, geschundener, traumatisierter und pflegebedürftiger Jesus die Jünger auf die Idee bringen können, dass er ein vom Tod auferstandener Gott und Messias ist?

Kollektive Halluzinationen können wir ebenso schnell vergessen. „Erscheinungen“ von Toten waren in der antiken Welt nichts Ungewöhnliches. Aber sie waren nur ein neuer Beweis dafür, dass die Person wirklich tot ist. Sie hätten daher niemand in Aufruhr versetzt. Hinzu kommt: Halluzinationen können Einzelne haben, aber nicht ganze Gruppen. Die Illusion hätte sich spätestens dann in Luft aufgelöst, wenn die vernünftig gebliebenen Realisten die Träumer daran erinnert hätten, dass Jesus nebenan im kühlen Grab verwest!

Aber selbst wenn man eine dieser Theorien glauben möchte: In jedem Fall wären dann die zahlreichen detaillierten Berichte der Bibel zur leiblichen Auferstehung Jesu frei erfundene Märchen. Besonders dreist wäre die Behauptung von Paulus, dass mehr als 500 überwiegend noch lebende Zeugen den Auferstandenen gesehen haben. Selbst wenn wir den Aposteln so viel Verschlagenheit unterstellen bleibt die große Frage: WARUM in aller Welt haben sie sich so etwas ausgedacht? Und warum ist diese Botschaft auf so fruchtbaren Boden gestoßen?

Das Problem war ja nicht nur, dass die Idee eines gekreuzigten (und damit in den Augen der Juden verfluchten) Gottessohns sowohl bei Juden wie bei Griechen äußerst unattraktiv war. Noch viel schlimmer ist: Jedem Verkündiger und jedem neuen Anhänger dieser Lehre musste klar gewesen sein, dass man sich damit nichts als Ärger und Todfeinde einhandelt!

Tatsächlich wurde die erste christliche Generation massiv verfolgt. Mehrere römische Historiker schildern eindrücklich, mit welch unfassbar grausamen Methoden die Christen massenhaft hingerichtet wurden. Vermutlich starben 11 der 12 Apostel den Märtyrertod. Und dann gab es da nicht einen Einzigen, der im Angesicht seiner Henker schwach wurde und zugab, dass alles nur eine Lüge oder ein schöner Traum gewesen ist?

Menschen riskieren ihr Leben für Überzeugungen – aber nicht für eigene Lügen! Nein, diese ersten Christen müssen zutiefst von der Auferstehung überzeugt gewesen sein, anders kann man sich ihren Enthusiasmus, ihre Ausstrahlung, ihren Erfolg in der Verbreitung ihrer Botschaft, ihre Leidens- und Opferbereitschaft und ihre fehlende Furcht vor dem Tod nicht erklären.

Fakt ist, dass bis heute niemand schlüssig erklären konnte…

… was die Jünger Jesu samt dem hoch gebildeten Christenhasser Paulus und sogar Jesu leiblichen Bruder Jakobus in so kurzer Zeit um 180° umgedreht und zu todesmutigen Botschaftern der Auferstehungsbotschaft gemacht hat.

… wieso diese Botschaft so kurz nach Jesu Tod mitten in Jerusalem nicht entkräftet werden konnte sondern vielmehr derart erfolgreich eingeschlagen hat, dass in kürzester Zeit eine große Gemeinde entstand, die die Basis für eine historisch einmalige weltweite Missionsbewegung wurde.

Bislang gibt es dafür nur eine schlüssige Erklärung: Jesus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Warum wir der Bibel vertrauen können 3: Die eingetroffenen Vorhersagen

Weiterführend zu diesem Artikel:

Warum wir der Bibel vertrauen können 1: Die hohe Qualität der Überlieferung

Tacitus gilt als der wohl größte Historiker der römischen Antike. Die Originalausgabe seiner im Jahr 110 veröffentlichten „Annalen“ ist jedoch längst verschollen. Die älteste bekannte Abschrift stammt aus dem 9. Jahrhundert. Dazwischen liegen fast 800 Jahre, in denen der Text wieder und wieder abgeschrieben wurde. Wir müssen befürchten, dass sich dabei im Lauf der Zeit immer mehr Fehler eingeschlichen haben. Bei anderen antiken Schriften wie z.B. von Homer, Herodot oder Julius Caesar beträgt die Zeitspanne zwischen der Entstehung und dem Alter der ältesten erhaltenen Abschriften sogar 900 Jahre oder mehr! Und die Zahl der erhaltenen alten Abschriften ist selten höher als 2-stellig.

Was leider kaum jemand weiß: Keines der antiken Werke ist auch nur annähernd so gut überliefert wie das Neue Testament. Wir kennen heute mehr als 5500 (!) historische Abschriften davon. Hinzu kommen viele Tausend Übersetzungen und Zitate in den Schriften der ersten Kirchenväter. Durch die riesige Zahl alter Quellen kann der ursprüngliche Text heute mit höchster Genauigkeit rekonstruiert werden. So hat z.B. die Quellenanalyse von Prof. Strutwolf von der Universität Münster die Zuverlässigkeit der neutestamentlichen Texte stark untermauert. Hinzu kommt: Das vermutlich älteste Abschriftenfragment des NT geht etwa auf das Jahr 125 zurück und reicht damit nur wenige Jahrzehnte an das verschollene Original heran! Die Vielzahl und die weit verteilten Fundorte der historischen Quellen legen nahe, dass sich die Abschriften der neutestamentlichen Schriften schon sehr früh weit verbreitet haben. Man kann Texte aber nicht mehr fälschen, wenn sie schon überall im Umlauf sind. Was wir im neuen Testament heute lesen ist somit mit großer Sicherheit tatsächlich genau das, was die Autoren ursprünglich geschrieben haben.

Wenig umstritten ist auch, dass das NT zumindest größtenteils noch im 1. Jahrhundert entstanden ist. Vermutlich hat Lukas sein Evangelium und die Apostelgeschichte sogar schon etwa um das Jahr 60 n.Chr. fertig gestellt (also nur 30 Jahre nach der Kreuzigung), denn seine Berichte brechen noch vor dem Tod von Paulus (ca. 64 n.Chr.) ab. Auch über andere dramatische Ereignisse des späten 1. Jahrhunderts wie z.B. die Zerstörung des Tempels (70 n.Chr.) oder der Tod von Petrus und Jakobus (ca. 67 bzw. 62 n.Chr.) wird im NT nirgends berichtet. Umso wahrscheinlicher ist es, dass zumindest weite Teile des NT noch in der Zeit der Augenzeugen entstanden sind. Angesichts der extrem schnellen Ausbreitung des Urchristentums (nur 30 Jahre nach Jesu Tod gab es im weit entfernten Rom bereits zahlreiche Christen!) sind diese Texte offensichtlich sehr gut angekommen! Wenn aber die Zeit- und Augenzeugen die Texte überzeugend fanden spricht das in besonderem Maße für ihre hohe Glaubwürdigkeit. Auch die stimmigen Namensmuster, Ortsbezeichnungen und Ortsbeschreibungen sprechen dafür, dass die Evangelien auf authentischen Berichten kenntnisreicher Augenzeugen beruhen.

Beim Alten Testament sah die Situation lange Zeit anders aus: Die älteste Abschrift des ca. im Jahr 700 v.Chr. geschriebenen Jesaja-Buchs stammte aus dem Jahr 900 n.Chr. Die 1600 Jahre, in denen der Text immer wieder abgeschrieben wurde, ließen befürchten, dass er heute viele Fehler enthält. Im Jahr 1947 wurde aber in Qumran eine vollständige Jesajarolle aus dem Jahr 200 v.Chr. entdeckt. Das Wunder war: Diese 1100 Jahre ältere Handschrift hat den Text bis auf unbedeutende Kleinigkeiten komplett bestätigt. Das beweist, wie penibel genau die jüdischen Gelehrten ihre heiligen Texte überliefert haben!

Aber müssen wir vielleicht befürchten, dass die biblischen Autoren in ihrem religiösen Eifer schlampig und einseitig geschrieben haben? Lukas betonte zwar ausdrücklich, dass seine Texte eine “genaue Zusammenfassung” der von ihm “sorgfältig studierten” Augenzeugenberichte der Jünger Jesu sind. Aber ich erinnere mich noch gut daran, wie ich im Religionsunterricht darüber “aufgeklärt” wurde, dass Lukas in Wahrheit Unsinn erzählt hat: Die in der Weihnachtsgeschichte erwähnte Volkszählung hätte erst 10 Jahre nach der Geburt Jesu stattgefunden. Auch wäre Quirinius erst nach dem Tod von Herodes Statthalter in Syrien geworden. Die Geschichte von Joseph und Maria sei deshalb ein christliches Märchen.

Auch der bekannte Altertumsforscher Sir William Ramsay ging zu Beginn seiner Forschungen über die historische Geographie Kleinasiens davon aus, dass die Berichte von Lukas unzuverlässig sind. Im Verlauf seiner Forschung erwiesen sich die Angaben von Lukas zu Orten, Regionen, Personen, Ämtern und Titeln aber als so zuverlässig, dass er am Ende zu seiner eigenen Überraschung eingestehen musste: „Weiteres Forschen … ergab, dass das Buch (von Lukas) der genauesten Prüfung bezüglich seiner Kenntnis über die Welt der Ägäis standhalten konnte, und dass es mit so viel Urteilsvermögen, Fähigkeit, Kunst und Wahrnehmung der Wahrheit geschrieben wurde, dass es ein Modell für ein historischen Werk darstellt“.

2016 hat der Althistoriker Dr. Andreas Gerstacker im Rahmen einer umfangreichen Faktenanalyse dargelegt, dass auch die Weihnachtsgeschichte sehr wohl „auf soliden historischen Grundlagen ruht“. Steuerschätzungen und damit verbundene Reisen waren damals durchaus üblich. Womöglich war Quirinius zu Herodes Zeiten schon einmal als Gesandter vor Ort gewesen. Das chronologische Problem mit der Amtszeit des Quirinius könnte aber auch ganz schlicht auf einem Übersetzungsfehler beruhen.**

Auch wenn wie so häufig unter Historikern und Theologen noch reichlich gestritten wird: In keinem Punkt kann Lukas heute als widerlegt gelten. Im Gegenteil: Wenn wir heute wie selbstverständlich den Berichten von Tacitus über Kaiser Nero glauben müssen wir um ein vielfaches mehr den Texten der Bibel vertrauen – denn sie sind erheblich besser belegt und überliefert!

Warum wir der Bibel vertrauen können 2: Das Rätsel der Auferstehung

Vertiefend zu diesem Artikel:

*: Was es lediglich gibt sind vage prophetische Ankündigungen: Die Zerstörung des Tempels wurde von Jesus vorhergesagt (z.B. Matth. 24, 2). Aber nirgends wird im NT berichtet, dass und wie sie tatsächlich passiert ist. Im Gegensatz dazu hat Lukas z.B. in Apg. 11, 28 zuerst die Prophetie über eine kommende Hungersnot geschildert und dann sofort über die Erfüllung dieser Vorhersage berichtet. In Joh. 21, 19 macht Jesus eine Andeutung auf den zukünftigen Tod von Petrus, aber im Gegensatz zum Märtyrertod des viel unbekannteren Stephanus wird über das Martyrium von Petrus nirgends etwas berichtet. Auch der Tod von Jakobus, der laut Gal. 2, 9 in der Jerusalemer Gemeinde eine zentrale Rolle spielte, wird im NT mit keinem Wort erwähnt. Warum haben die Autoren des NT nirgends über diese teilweise von Jesus extra angekündigten und für die Urgemeinde so einschneidenden Ereignisse berichtet, während so viele andere wesentlich unbedeutendere Ereignisse ausführlich geschildert werden? Diese und weitere Fragen haben v.a. seit John A.T. Robinson wieder viele Theologen dazu bewogen, von einer Frühdatierung der Evangelien auszugehen.

**: Sprachwissenschaftlich liegt es im Bereich des möglichen, dass Lukas 2, 2 von Lukas eigentlich so gemeint gewesen sein könnte: “Diese Schätzung ereignete sich früher (als diejenige Schätzung) als Quirinius Statthalter von Syrien war.” Das wäre auch deshalb schlüssig, weil die Schätzung unter Quirinius im Jahr 6 n.Chr. besonders bekannt war (weil sie einen großen Aufstand losgetreten hat) und weil es damals üblich war, Ereignisse zu anderen bekannten Ereignissen in einen zeitlichen Bezug zu setzen. Lukas hätte also betonen wollen: Achtung, diese Schätzung war nicht die berühmte Schätzung unter Quirinius sondern sie geschah schon vorher. Ob Lukas es wirklich so gemeint hat ist jedoch nicht gesichert und wird bislang auch nicht von einer Mehrheit der Forscher angenommen.

10 Gründe, warum es auch heute noch vernünftig ist, der Bibel zu vertrauen

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„Glauben kannst Du in der Kirche!“ Mit diesem Satz wollten mir meine Lehrer in der Schule vermitteln: Glaube hat in der Welt der Vernunft, der Aufklärung und der Wissenschaft keinen Platz. Verlässlich ist nur, was naturwissenschaftlich beweisbar ist. Allerdings wird in der naturwissenschaftlichen Beweisführung mit Beobachtungen und Experimenten gearbeitet – 2 Methoden, die bei der Frage nach der Zuverlässigkeit der biblischen Texte kaum weiterhelfen. Niemand kann in die biblische Zeit zurückreisen und beobachten, was wirklich geschehen ist. Experimentell nachstellen kann man die biblischen Ereignisse erst recht nicht.

Ob die biblische Geschichtsschreibung zuverlässig ist kann man deshalb mit naturwissenschaftlichen Mitteln letztlich weder beweisen noch widerlegen. Man kann nur Hinweise und Argumente sammeln, so wie es ein Kommissar in einer Mordermittlung tut. Das Ergebnis fällt bei weitem nicht immer eindeutig aus. Die vielen Streitigkeiten und Lagerbildungen unter Historikern und Theologen belegen das eindrucksvoll.

Die wissenschaftliche Untersuchung der Bibel hat noch ein weiteres ganz grundsätzliches Problem: In der Naturwissenschaft geht man immer davon aus, dass Alles eine natürliche Ursache hat. Bemerkenswerterweise hielten bedeutende und einflussreiche Theologen wie Ernst Troeltsch, Friedrich Schleiermacher oder Rudolf Bultmann es für angemessen, diesen naturalistischen Ansatz auch in der Theologie zu übernehmen und somit Wunder und Offenbarung von vornherein grundsätzlich auszuschließen. Das brachte die Theologie in eine skurrile Situation: Viele “Lehrer von Gott” (=“Theologen”) rechnen seither in ihrer Forschung gar nicht mehr mit Gott! Folgerichtig misstrauen sie schon aus Prinzip den biblischen Berichten über Wunder, die Auferstehung oder die Jungfrauengeburt. Eingetroffene Prophetien halten sie prinzipiell für nachträgliche Manipulationen. Und natürlich muss eine solche „gott-lose“ Theologie die Bibel zwangsläufig als fehlerhaftes menschliches Machwerk einstufen.

Wichtig ist dabei zu wissen: All das ist zunächst einmal nicht das Ergebnis von kluger Forschungsarbeit sondern eine rein philosophische Entscheidung. Dass die Bibel in dieser Sichtweise rein menschlich erscheint, ist letztlich nichts anderes als ein klassischer Zirkelschluss: Man bekommt das heraus, was man aufgrund des Wunder- und Offenbarungsausschlusses von vornherein vorausgesetzt hat!

Es ist vor diesem Hintergrund nicht überraschend, dass Wissenschaftler meist solche Argumente in den Mittelpunkt rücken, die die Fehler- und Mangelhaftigkeit der biblischen Texte zu belegen scheinen. Kaum beachtet wird hingegen, dass es nüchtern betrachtet eine ganze Reihe an beeindruckenden Fakten gibt, die klar darauf hinweisen, dass die Bibel vertrauenswürdig ist und von Gott inspiriert sein muss. Tatsächlich kann sich der auf der Bibel basierende christliche Glaube auf erstaunliche Tatsachen berufen. Wer der Bibel vertraut braucht seine Vernunft deshalb keineswegs an der Garderobe des Kircheneingangs ablegen. Christen müssen sich in der Welt der Aufklärung und der Wissenschaft weder verstecken noch minderwertig fühlen.

Um diese These zu untermauern werden in dieser Artikelserie die 10 wichtigsten Argumente für die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit zusammengefasst.

Warum wir der Bibel vertrauen können:

1: Die hohe Qualität der Überlieferung

Was leider kaum jemand weiß: Kein antikes Werk ist auch nur annähernd so gut überliefert wie das Neue Testament. Was wir darin heute lesen ist mit großer Sicherheit genau das, was die Autoren ursprünglich geschrieben haben. Und es ist in der Zeit und Region der Augenzeugen entstanden, was ihm eine besonders hohe Glaubwürdigkeit verleiht…

2: Das Rätsel der Auferstehung

Bis heute konnte niemand schlüssig erklären, was die Jünger Jesu samt dem hoch gebildeten Christenhasser Paulus in so kurzer Zeit um 180° umgedreht und zu todesmutigen Zeugen der Auferstehungsbotschaft gemacht hat und wieso diese Botschaft so kurz nach Jesu Tod mitten in Jerusalem nicht entkräftet werden konnte sondern vielmehr derart erfolgreich eingeschlagen hat, dass in kürzester Zeit eine große Gemeinde entstand, die die Basis für eine historisch einmalige weltweite Missionsbewegung wurde.

3: Die eingetroffenen Vorhersagen

Etwa ein Viertel der ganzen Bibel beschäftigt sich mit Vorhersagen über zukünftige Ereignisse. Erstaunlich viele von ihnen sind tatsächlich eingetroffen, darunter auch solche, die unsere heutige Zeit betreffen. Alles nur Zufälle oder Textmanipulationen? Wohl kaum.

4: Die durchgängige Geschichte

Die Bibel wurde über einen Zeitraum von 1600 Jahren von mindestens 40 äußerst unterschiedlichen Autoren geschrieben, die zudem völlig verschiedenen kulturellen und religiösen Einflüssen ausgesetzt waren und dabei keine Bibel als gemeinsame Glaubensgrundlage hatten. Das erstaunliche Wunder ist: Trotzdem erzählt sie eine gemeinsame, durchgängige Geschichte mit einem klar erkennbaren roten Faden!

5: Die schonungslose Ehrlichkeit

Nüchterne, objektive und differenzierte Geschichtsschreibung ist selten. Aber die Bibel ist anders! Sie ist selbst in Bezug auf die Könige und Herrscher, auf das Volk Israel und auf die größten Glaubenshelden durchgängig so schonungslos ehrlich, dass einem manchmal fast der Atem stockt.

6: Das realistische Menschenbild

Die Bibel macht deutlich, dass wir Menschen einen Hang zum Bösen in uns tragen, der nicht nur durch negative äußere Umstände erklärt werden kann. Auch wenn es uns nicht gefällt: Die Weltgeschichte belegt durchgängig, dass die biblische Sicht des Menschen äußerst realistisch ist.

7: Das bestätigte Weltbild

Die Bibel macht 2 grundlegende Aussagen über die Welt: 1. Die Welt wurde von Gott geschaffen. 2. Schöpfer und Schöpfung sind vollständig verschieden und getrennt voneinander. Noch nie wussten wir so gut wie heute, dass sie damit vollkommen richtig liegt.

8: Das einzigartige Gottesbild

Das Bild, das Jesus von Gott zeichnete, war revolutionär und einmalig. Die Frage ist: Wie ist dieses einzigartige Bild vom liebenden Vater-Gott sowie die Theologie vom stellvertretenden Sühnetod seines Sohnes und von der Erneuerung des menschlichen Herzens durch den Heiligen Geist entstanden?

9: Die herausragende Ethik

Unbestritten ist die Bergpredigt ein Meisterwerk der Weltliteratur. Unbestritten ist ebenso, dass es kein Regelwerk gibt, das eine vergleichbare Ausstrahlung auf die gesamte Menschheit hat wie die mosaischen 10 Gebote. Noch viele weitere biblische Passagen wurden grundlegende Eckpfeiler unserer Ethik. Woher hat die Bibel diese Weisheit?

10: Der göttliche Anspruch

Es gab viele kluge Lehrer in der Geschichte. Aber keiner von ihnen sagte von sich selbst, dass er Gottes Worte verkündigt oder Gott ist. Somit geben uns die Texte der Bibel nicht die Möglichkeit, sie als weise menschliche Lehre einzuordnen. Es bleiben uns stattdessen nur 3 Optionen im Umgang mit der Bibel…

Der vollständige Artikel kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Weiterführende Artikel im Blog Aufatmen in Gottes Gegenwart:

Hat Daniel das Datum der Kreuzigung vorhergesagt?

Das Alte Testament ist voller Vorhersagen über Jesus: Abstammung, Jungfrauengeburt, Geburtsort, Einzug auf einem Esel in Jerusalem, Kreuzigung… Besonders spannend finde ich die Vorhersagen in Daniel 9, 24-26:

24 Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen (das sind Jahrwochen, d.h. Abschnitte zu je 7 Jahren) bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. 

25 So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten (oder Messias, griechisch Christus), dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. 

26 Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteil werden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.”

Wer diesen Text aus der Sicht des Neuen Testaments liest, kann gar nicht anders als zu denken: Hier geht es um Jesus und die Kreuzigung! Die Sünden werden „abgetan“ und “gesühnt” durch den Christus-Messias, der „ausgerottet“ wird. Spannend ist, dass hier für dieses Ereignis ein Zeitpunkt angegeben wird, und zwar gemäß V. 24 genau 70 Jahrwochen (= 490 Jahre) nach dem Erlass zur Wiederherstellung Jerusalems. Wenn es hier wirklich um die Kreuzigung geht stellt sich natürlich die Frage: Hat sich diese Vorhersage erfüllt?

Im Alten Testament gibt es 4 Dekrete zum Aufbau Jerusalems, nämlich von König Kyrus (Esra 1, 1-4), Darius (Esra 6, 1-12) und 2 von Artaxerxes (Esra 7, 11-26, Nehemia 2, 1-8). Welches ist gemeint? Wenn Daniels Prophetie sich tatsächlich auf Jesus bezieht, müsste sie ja 490 Jahre vor der Kreuzigung erlassen worden sein.

Auch das Datum der Kreuzigung ist umstritten. Als plausibelste Termine gelten der 7. April 30 und der 3. April 33, wobei für nicht wenige Forscher das Jahr 33 als Favorit gilt (siehe auch hier oder hier). Wenn das stimmt, müsste der Erlass also aus dem Jahr 458 v.Chr. stammen (beim Rechnen beachten, dass das Jahr 0 nicht gezählt wird). Aber passt eines der 4 Dekrete dazu?

In Esra 7, 7+9 lesen wir, dass Esra im 7. Jahr der Herrschaft von Artaxerxes am 1. Tag des 1. Monats den königlichen Erlass im Gepäck hatte, als er nach Jerusalem aufbrach. Glücklicherweise kann laut der Neues Leben-Bibel „eine ganze Reihe von Ereignissen in Esra anhand der Daten in erhaltenen babylonischen/persischen Dokumenten überpüft und zu unserem heutigen Kalender in Beziehung gesetzt werden.“ Konkret vermerkt die NL-Bibel zum Datum in Esra 7, 9a: “Das Ereignis (also die Abreise Esras nach Jerusalem) fand am 8. April des Jahres 458 v.Chr. statt.“

Was für ein Volltreffer!!! Nicht nur das Jahr stimmt. Auch noch der Monat und sogar der Tag (kurz vor der Abreise am 8. April) könnte passen. Auch wenn man berücksichtigt, dass es sowohl für das Dekret als auch für die Kreuzigung mehrere Datums-Kandidaten gibt, finde ich das doch äußerst verblüffend. Schließlich konnte Daniel nicht annähernd wissen, wann der Messias kommt – so wie er ja auch nicht wissen konnte, dass er zur Sühnung von Sünden „ausgerottet“ wird. Fakt ist zudem, dass der Daniel-Text lange vor Jesus fertig vorlag. Die Prophetie kann also unmöglich nachträglich angepasst worden sein.

Dazu kommt: Unter den 4 oben genannten königlichen Dekreten ist dieses aus dem Jahr 458 sicher besonders passend, denn bei Kyrus und Darius ging es nur um den Wiederaufbau des Tempels. Erst beim Dekret von 458 v.Chr. sollen auch Richter und Obrigkeiten eingesetzt werden. Und erst in der Zeit von Artaxerxes wird auch berichtet, dass Jerusalems Mauer wieder aufgebaut wird. Der Erlass, den Nehemia 13 Jahre später erhielt, war wohl nur eine Bestätigung des ersten Dekrets, weil es angesichts zahlreicher Widerstände nicht voranging mit dem Aufbau. Das scheint also gut zu passen!

Aber das ist noch nicht alles, worüber man in Bezug auf Daniels Jahrwochen staunen kann.

Die Kreuzigung fand am Passahfest und somit an einem extrem symbolträchtigen Datum statt: Sie war DIE Erfüllung dessen, was Israel beim Auszug aus Ägypten (dem Ursprung des Passahfestes) erlebte: Das Blut des Lammes schützt vor Gericht und Tod. Daniels Jahrwochen bringen nun noch eine zusätzliche tiefgründige Symbolik ins Spiel: In Moses Gesetz war festgelegt worden, dass nach 7 x 7 (=49) Jahren ein sogenanntes Jubeljahr oder Erlassjahr folgen sollte, in dem alle Schulden erlassen werden. Hier ist aber nicht nur von 7 x 7 sondern von 70 x 7 Jahren die Rede. Das macht deutlich: Die Gnade Jesu ist noch einmal eine Dimension größer als die Gnade des Alten Bundes! Jesus hat mit seinem Sühnetod das ultimative Erlassjahr eingeläutet. Damit wird plötzlich verständlich, warum Jesus genau diese Zahlen verwendet, als er Petrus erklärte, wie oft wir unseren Schuldnern vergeben sollen (Matth. 18, 21-22)!

Mir zeigt das: Es geht hier um sehr viel mehr als um Zahlenspiele für Bibel-Freaks. Zahlen, Geschichten und Prophetien der Bibel sind oft höchst bedeutungsgeladen. Was nicht heißt, dass sie immer nur symbolisch gemeint sind. Gott ist der Herr der Geschichte! Reales Geschehen und Symbolik fließen bei ihm ineinander. Das zeigt sich auch, wenn man noch tiefer in diesen Daniel-Text eindringt:

Warum spricht Daniel in Vers 25 und 26 plötzlich nur noch von 69 (7+62) statt 70 Wochen? Gemäß Vers 25 sind es 69 Jahrwochen (also 483 Jahre) „bis zu dem Gesalbten“ bzw. Messias. Das kann man so verstehen, dass nach 69 Jahrwochen die „messianische Zeit“ beginnt, demnach also im Jahr 26 n.Chr., 7 Jahre vor der Kreuzigung. Da Jesus nur etwa 3 ½ Jahre öffentlich auftrat kann sich das nicht auf den Beginn seines Wirkens beziehen. Die Geschichte von Jesus beginnt allerdings in allen Evangelien bereits mit dem Wirken von Johannes dem Täufer, der auch von alttestamentlichen Propheten als Wegbereiter des Messias angekündigt war. Gemäß Lukas 3, 1 begann Johannes seinen Dienst im 15. Jahr der Regierung von Tiberius. Das könnte im Zeitraum von 26 – 29 n.Chr. gewesen sein, je nachdem, welche Zeitrechnung und welchen Herrschaftsbeginn von Tiberius man ansetzt. Gut möglich also, dass Johannes seinen Dienst tatsächlich im Jahr 26 begonnen hat. Damit wäre die 70. Jahrwoche mit je 3 ½ Jahren Dienstzeit von Johannes und Jesus gefüllt!

Allerdings führte der Ablauf der 70. Jahrwoche nicht dazu, dass der Messias sein Königreich aufrichtete (ihm wurde „nichts zuteil“, V. 26), obwohl das im Alten Testaments vorhergesagt wurde und von den Juden deshalb erwartet worden war. Für Israel begann noch einmal eine Wüstenzeit – so wie damals, als es am Eingang des gelobten Landes trotz Gottes Verheißung noch einmal durch die Wüste gehen musste. Genau wie von Daniel vorhergesagt wurde die Stadt und der Tempel (das Heiligtum) zerstört.

Ist das alles nicht erstaunlich? In Daniel 12, 4 lesen wir: „Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen.“ Auch hier hat Daniel Recht behalten: Zahlreiche Theologen haben sich inzwischen mit den Vorhersagen Daniels befasst. Noch gehen ihre Interpretationen z.T. ziemlich auseinander*. Ob die hier geschilderten Deutungen und Daten alle so stimmen, weiß ich natürlich auch nicht genau. Ich finde: Das ist im Detail auch nicht so wichtig und bestimmt kein Grund zum Streiten.

Aber für mich sind die 70 Jahrwochen Daniels ein weiteres Beispiel für die vielen faszinierenden buchübergreifenden Zusammenhänge und Querverweise in der Bibel und für die unglaubliche Treffsicherheit biblischer Prophetie. Daniel hat ja noch viel mehr phantastisch genaue Vorhersagen gemacht, vor allem über die nach ihm kommenden Königreiche, zum Teil sogar mit der genauen Nennung von Namen! Außerdem sind viele der Vorhersagen in Bezug auf die Neuzeit, die Daniel und andere biblische Autoren gemacht haben, bereits in beeindruckender Weise eingetroffen.

Für mich sind das ganz einfach jede Menge gute Gründe, der Bibel wirklich zu vertrauen.

*Weit verbreitet ist eine Deutung und Berechnung von Robert Anderson (weiter entwickelt von Harold Hoehner), in der ausgehend vom Nehemia-Dekret mit 360-Tage-Jahren bis zur Kreuzigung gerechnet wird. In dieser Kritik legt der Theologe Derek Walker dar, warum das nicht sachgerecht erscheint.

Siehe auch:

Meister der Überlieferung

Im Dezember 2014 veröffentlichte die Zeitung „Die Welt“ einen bemerkenswerten Artikel zur Überlieferungsqualität des Neuen Testaments. Im Mittelpunkt steht Holger Strutwolf. Er ist Direktor des Instituts für neutestamentliche Textforschung an der Universität Münster, welches eine Art „Silicon Valley der Bibelwissenschaft“ und die „weltweit führende Forschungsstelle“ sei.

Seine große Lebensaufgabe sieht Herr Strutwolf darin, alle bekannten 5600 griechischen Handschriften des Neuen Testaments und dazu noch eine Fülle von orientalischen Handschriften, Originale oder Kopien miteinander zu vergleichen. Das ist wichtig, denn wenn viele Abschriften identisch sind ist das ein starker Hinweis darauf, dass sie exakt den ursprünglich verfassten Urtext wiedergeben. Bis 2030 will Herr Strutwolf mit seinen Mitarbeitern den gesamten Text des Neuen Testaments analysieren und seine Ergebnisse in 5 großen Bänden zusammenfassen.

Den 1. Band hat er bereits fertig gestellt, d.h. er hat etwa 1/5 des NT-Textes auf Basis sämtlicher verfügbarer Quellen analysiert. Das Ergebnis: An 33 Stellen musste der uns bekannte Bibeltext geändert werden. Dazu schreibt die Welt: „Die meisten Änderungen sind jedoch so geringfügig, dass sie den Sinn nicht verändern. Mal heißt es im neuen Text “Christus” statt “Jesus Christus”. Mal ändert sich die Wortreihenfolge, “Gottes Wahrheit” statt “Wahrheit Gottes”. Mal entfällt ein “aber” oder ein “amen”. .. Eine Revolution muss es deshalb nach Lage der Dinge nicht geben. Die Welt wird die Geschichten, die ihr die Bibel erzählt, nicht neu erlernen müssen.“

Herr Strutwolf selbst zieht ein noch eindeutigeres Zwischenfazit seiner Forschung: “Insgesamt ist die Überlieferung der Bibel sehr gut und sehr treu. In den theologischen Punkten gibt es unter den Abertausenden Handschriften kaum Abweichungen.“

Blogbild Textkritik

Um das in Zahlen auszudrücken: Das Neue Testament hat etwa 140.000 Wörter. Herr Strutwolf hat bislang etwa 1/5 davon, also grob 28.000 Wörter analysiert und dabei 33 Stellen (die ja zumeist einzelne Wörter sind) korrigiert. Das entspricht einer Korrekturrate von etwa 0,1 %. Anders gesagt: 99,9% des Textes haben sich auf Basis der Analyse tausender Quellen als absolut zuverlässig erwiesen. Und selbst diese fraglichen 0,1 % verfälschen wenig oder gar nicht den Sinn des Textes und sind vor allem theologisch nicht relevant.

Von einer derart hohen Überlieferungsqualität und einer so hohen Sicherheit, dass der heute vorliegende Text exakt dem Urtext entspricht, kann jeder andere antike Text nicht im entferntesten träumen. Denn von keinem anderen antiken Text gibt es auch nur annähernd so viele historische Abschriften, die zeitlich auch noch derart nah an den Urschriften sind. Anders ausgedrückt: Das Neue Testament ist ein wahrer Meister der Überlieferung. Wir haben allen Grund, ihm zu vertrauen!

Siehe auch: