24 Die Kirche darf nicht verschweigen, dass es eine ewige Verlorenheit gibt!

Markus 9, 47+48: „Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in die Hölle geworfen, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht.“

Sind das nicht fast unerträglich harte Worte von dem Jesus, den wir doch ansonsten immer als so unendlich sanft und gnädig einstufen? Da würde ich Jesus am liebsten entgegnen: Das Evangelium ist doch eine Frohbotschaft, keine Drohbotschaft! Menschen mit der Hölle zu drohen bringt sie nicht zur Liebe des Vaters und zum Thron der Gnade, wo sie Vergebung, Erlösung und ewiges Leben finden.

Aber wenn die Bibel wirklich unsere Richtschnur ist, dann dürfen wir eben doch auch nicht vergessen und verschweigen, dass gerade Jesus selbst immer wieder deutlich gemacht hat: Wer Gott in diesem Leben ablehnt muss damit rechnen, auch in der Ewigkeit nicht bei ihm zu sein sondern an einem gottfernen Ort, den er „Hölle“ nannte.

Auch wenn niemand weiß, wie dieser Ort aussieht: Wenn man sieht, wie gott- und gewissenlose Menschen einander die Hölle auf Erden bereiten, dann bekommen wir vielleicht eine Ahnung davon, wie schrecklich ein derart gottverlassener Ort wohl sein muss. Aber warum lässt Gott es überhaupt zu, dass es solch einen Ort gibt?

Gott zwingt nun einmal niemanden, zu ihm zu kommen und sich seiner Herrschaft unterzuordnen. In seinem Reich gibt es nur Freiwillige. Das kann auch gar nicht anders sein. Denn Gott ist die Liebe in Person. Und Freiwilligkeit ist ein entscheidender Bestandteil von Liebe. Deshalb respektiert Gott unsere Entscheidung, auch wenn sie gegen ihn ausfällt. Die Konsequenz wird aber sein, dass wir getrennt von ihm bleiben.

Wenn die Bibel uns so oft und klar vor dieser fatalen Konsequenz warnt darf das auch die Kirche nicht verschweigen. Denn das Evangelium von der Errettung durch Jesu Opfertod ist nur dann eine wirklich frohe Botschaft, wenn den Menschen auch ihre Verlorenheit bewusst ist, solange sie von Gott getrennt sind. Anders gesagt: Die Botschaft von unserer Verlorenheit ohne Gott ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Frohbotschaft des Evangeliums.