MEHR!

Wow, was für eine Woche mit gleich 2 so bewegenden Ereignissen:

An der 24-Stunden-Gebetskette in unserer Gemeinde haben etwa 70 Beter einen Tag durchgängig mit Gebet gefüllt. Vom Teenager bis zum hohen Seniorenalter waren alle Altersgruppen vertreten. Auch Freikirchler waren dabei. Unvergesslich bleibt für mich das Bild, wie um Mitternacht 8 Teenies im Chorraum unserer Kirche zusammen kommen, um gemeinsam zu singen und zu beten. Oder der Bericht der jungen Beterin, die um 23 und 5 Uhr je 1 Stunde gebetet hat und dazwischen vor Begeisterung nicht schlafen konnte. Und die geniale Atmosphäre beim abschließenden Lobpreisabend, bei dem immer wieder zum Ausdruck kommt: 1 Stunde Gebet war zu kurz! Wir wollen MEHR!

MEHR BlogbildUnd dann war da die MEHR-Konferenz des Gebetshauses in Augsburg: Mehr als 4000 Christen feiern Jesus. Auch hier: Alle Generationen sind vertreten. Die Konfessionen sind bunt gemischt. Die Lehreinheiten sind tiefgründig und biblisch fundiert. Wären da nicht die Mönche, Nonnen, Geistliche in „voller Montur“ und die Eucharistiefeiern, man würde nie auf die Idee kommen, dass die Veranstaltung katholisch geprägt ist.

Am letzten Abend bitten der katholische Johannes Hartl und der Protestant Allen Hood sich gegenseitig um Vergebung für Hochmut und Vorurteile gegenüber der anderen Konfession. Die Konferenzteilnehmer fangen an, Christen der jeweils anderen Konfession zu segnen. Ich kann meine Tränen nicht länger zurückhalten. Das ist Jahreslosung in Aktion und Kirchengeschichte live. 1991 habe ich so etwas schon einmal erlebt: Auf einer Konferenz hatten sich ein prominenter Charismatiker und ein bekannter konservativer Evangelikaler öffentlich um Vergebung gebeten für gegenseitigen Hochmut und Vorurteile. Heute kann man sich kaum noch erinnern, wie tief damals die Gräben zwischen diesen beiden „Lagern“ gewesen waren. Ob wir in 25 Jahren genauso an die heute noch bestehenden Gräben zwischen Katholiken und Protestanten zurückdenken werden?

Bewegend auch die Berichte darüber, was Gott in der Welt tut: Wunder im nahen Osten inmitten der grausamen Christenverfolgungen. Wunder in der europäischen Politik. Rapides Wachstum in der weltweiten Gebetsbewegung. Und die Aussicht, dass der Missionsbefehl Jesu wohl in wenigen Jahren erfüllt werden kann, weil alle Volksgruppen der Erde das Evangelium in ihrer Sprache hören können.

Johannes Hartl benennt 4 große Herausforderungen unserer Zeit: Aggressiver Säkularismus, Zerstörung frühkindlicher Bindungen, das „System Islam“ und Erschütterungen im politischen Bereich. Aber er macht auch deutlich: Wir müssen davor keine Angst haben, wenn wir uns auf diese 5 „Säulen für die Erneuerung“ konzentrieren:

  1. Eine Kultur des Gebets
  2. „Evangelisations-Mainstreaming“ (d.h. alle kirchlichen Strukturen richten sich auf Evangelisation aus und rechnen dabei auch mit Zeichen und Wundern)
  3. Eine Theologie, die von Gottesfurcht geprägt ist und die Herrlichkeit Gottes verkündigt
  4. Einheit
  5. Göttliche Strategien für die gesellschaftlichen Herausforderungen

Da jubelt mein Herz, decken sich diese Punkte doch ganz mit meinem großen Traum von Kirche. Und wer mich kennt weiß, dass Einheit seit langem eins meiner wichtigsten Anliegen ist. Keine Frage: Wir brauchen eindeutig MEHR davon!

So steht mir am Ende dieser bewegenden Woche das Motto der MEHR-Konferenz vor Augen: „Siehe, ich tue etwas Neues“. Beide Ereignisse der letzten Woche haben mir gezeigt, dass es wirklich stimmt:

„Seht hin; ich mache etwas Neues; schon keimt es auf. Seht ihr es nicht? Ich bahne einen Weg durch die Wüste und lasse Flüsse in der Einöde entstehen.“ (Jesaja 43, 19)

Siehe auch: Träumer dringend gesucht!