91 Die Kirche hat die lebenslange Ehegemeinschaft von Mann und Frau zu fördern und zu schützen

Markus 10, 6-9: „Doch der Wille Gottes wird schon mit Beginn der Schöpfung deutlich, als er sie als Mann und Frau schuf. `Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die beiden werden zu einer Einheit.´ Dann sind sie nicht mehr zwei, sondern eins, und niemand darf sie trennen, denn Gott hat sie zusammengebracht.“ 

Quer durch die Bibel wird deutlich:

  • Die Ehe ist ein zentraler Grundpfeiler einer gesunden Gesellschaft. Sie ist die Grundlage für stabile Familien, dem besten Ort, an dem Kinder gesund und beschützt aufwachsen können.
  • Sexualität gehört in den geschützten Rahmen der Ehe als einer lebenslangen Treuegemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau.

Sexualität ist eine großartige Erfindung Gottes, die wir von Herzen genießen dürfen. Dabei dürfen wir aber Gottes Gebrauchsanweisung nicht vergessen, sonst kann der Genuss schnell in Verzweiflung umschlagen. Zahllose zerbrochene Ehen, traumatisierte Kinder, die fürchterlich hohe Zahl von Abtreibungen, brutaler Menschenhandel und moderne Sklaverei in der Prostitution sowie endloser Missbrauch in der Pornoindustrie sind dabei nur die Spitze eines Eisbergs voller Leid, das zum Himmel schreit. Letztlich steht die Stabilität und Zukunft unserer ganzen Gesellschaft auf dem Spiel, wenn stabile und gesunde Familien zur Mangelware werden.

Deshalb ist es eine so wichtige Aufgabe der Kirche, den Menschen von Gottes guter Gebrauchsanweisung für Sexualität, Ehe und Partnerschaft weiter zu erzählen und alles dafür zu tun, dass gesunde Ehen entstehen und gesund bleiben. Dafür muss sie sich ganz bewusst dem heute verbreiteten Konzept der „sexuellen Vielfalt“ entgegenstellen, das Sexualität losgelöst von Treuepartnerschaften propagiert und sämtliche Partnerschaftsmodelle sowie sexuelle Praktiken als gleichwertig darstellen möchte. Kirche hat den Auftrag…

  • Jugendliche aktiv zu lebenslangen Treuepartnerschaften zu ermutigen statt zu frühem „Ausprobieren“ und Partnerwechsel nach dem Lustprinzip.
  • klar und eindeutig gegen Pornografie und Prostitution Stellung beziehen.
  • sich laut und deutlich gegen die zunehmende Verstaatlichung der Kindererziehung zu wenden, durch die immer mehr Kinder schon ab 0 Jahren der Mutter entrissen und in Fremdbetreuungseinrichtungen gegeben werden – mit nachweisbar negativen Folgen für die psychische Gesundheit der Kinder. Kleinkinder brauchen Bindung und nicht „frühkindliche Bildung“!

Und nicht zuletzt soll die Kirche allen Gescheiterten, Verletzten, Zerbrochenen und Einsamen ein Ort der Gnade, der Heilung, der Hilfe und Wiederherstellung sein statt mit Fingern zu zeigen, zu verurteilen und auszugrenzen.

Der Artikel zur 91. These: 5 Thesen zum Thema Partnerschaft und Sexualität

5 Thesen zu Partnerschaft und Sexualität

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Für gar nicht so wenige Christen ist dieses Thema einer der größten Beweise dafür, dass die Bibel Gottes Wort ist. Warum? Weil die Aussagen der Bibel dazu heutzutage so oft lächerlich gemacht und als mittelalterlich abgetan werden. Doch ein Blick in unsere Gesellschaft reicht, um zu sehen, dass die sogenannte sexuelle Befreiung keinesfalls zu mehr Entfaltung und Glück geführt hat. Andererseits erleben Christen, die es wagen, diese alten, verlachten Aussagen der Bibel ernst zu nehmen, dass die Prinzipien Gottes wirklich “funktionieren” und absolut beglückend sind.

Christen müssen sich nicht schämen für das, was die Bibel zu diesen Themen sagt. Im Gegenteil: Sie haben allen Grund, damit zu prahlen. Denn es ist definitiv das Beste, was es zu diesem Thema zu sagen gibt. In jedem Fall weit besser als das, was BRAVO, Beate Uhse, RTLII oder Hollywood darüber vermittelt. Und es gibt einen einfachen Grund, warum das so ist:

Sexualität ist von Gott!

Es ist leider etwas Eigenartiges passiert: In unserer Gesellschaft hat sich die Meinung breitgemacht, dass freier Sex etwas tolles sei und die Christen gegen Sex seien. Etwa so: Der Teufel ist für Sex und Gott ist dagegen. Der Teufel gönnt es uns und Gott ist der ewige Miesmacher.

Leider haben die Christen viel zu diesem völlig falschen Bild beigetragen. Lange Zeit galt Sex unter Christen als Tabuthema, etwas Peinliches, etwas Unsauberes, etwas, über das man nicht spricht. Man hatte das Bild, dass die wirklich Heiligen sich vom Sex enthalten. Aber ist Gott wirklich gegen Sex? Die Wahrheit ist genau das Gegenteil:

Gott ist für Sex und der Teufel dagegen. Gott hat den Sex erfunden! Als Gott Mann und Frau schuf und sie zum ersten Mal zusammen kamen sagte er: SEHR GUT!!! Wenn ein Paar in den Flitterwochen zum 1. Mal zusammenkommt, sagt er: WUNDERVOLL!! Es hat wieder einmal funktioniert. Und Gott ist begeistert. Gott möchte, dass wir Spaß, Freude und Erfüllung finden in der Sexualität.

Sprüche 5, 18-19: “Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend! Die liebliche Hirschkuh und anmutige Gemse – ihre Brüste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebe sollst du taumeln immerdar!”

Gott hat die Sexualität geschaffen. Es war seine Idee! Deshalb weiß er auch am besten, wie sie funktioniert. Deshalb hat er uns Regeln gegeben dafür, wie wir Sexualität leben können, so dass sie uns beglückt und nicht kaputt macht.

Es ist der Teufel, der Sex hasst und ihn deshalb pervertiert und kaputt macht. Und mit dem Sex macht er die Menschen kaputt, die Familien, die Beziehungen, die Kinder.

Sex kann etwas wunderschönes, erfüllendes, verbindendes sein. Er kann aber auch frustrierend, abstoßend, ekelerregend, entwürdigend und zerstörerisch sein, wenn er vom Teufel pervertiert wird.

Umfragen zeigen immer wieder, dass die Menschen in unserer Gesellschaft trotz der Sexüberflutung nur wenig echte erfüllende Sexualität erleben. Der Grund ist naheliegend: Die Menschen haben die Gebrauchsanleitung Gottes verworfen. Denn nur der, der die Sexualität erfunden hat  weiß, wie sie wirklich funktioniert! Deshalb müssen wir diese Gebrauchsanleitung wieder ernst nehmen. Das Nachdenken über die folgenden 5 Thesen soll dabei helfen:

5 Thesen zum Thema Partnerschaft und Sexualität:

  1. Ich glaube, dass es gut ist, einige Freundschaften gehabt zu haben, bevor man sich endgültig bindet.
  2. Ich glaube, dass es für manche Menschen Liebe auf den ersten Blick gibt.
  3. Ich glaube, es ist nicht schwer, wahre Liebe von einer Schwärmerei zu unterscheiden.
  4. Bevor jemand gar keinen Partner findet, ist es O.K., auch einen Nichtchristen zu heiraten.
  5. Geschlechtsverkehr vor der Ehe ist unbedenklich, solange das Paar eine echte Beziehung verbindet.

These 1: Ich glaube, dass es gut ist, einige Freundschaften gehabt zu haben, bevor man sich endgültig bindet.

Diese Meinung wird heute überall vertreten. Jede Partnerschaft, die wieder zerbricht, soll eine gute Vorbereitung auf die Ehe sein. Wenn man den Medien und dem Zeitgeist glaubt, sieht der normale Weg in die Ehe etwa so aus (wenn man überhaupt noch die Ehe anstrebt):

Partnerschaftsentwicklung heutzutage

Nach mehreren Freundschaften, in denen ich mit dem Partner alles mache, was ich auch mit einem Ehepartner machen würde (man will ja nicht die “Katze im Sack” kaufen!), finde ich den/die Richtige(n) und heirate. Vielleicht habe ich Glück und es geht gut. Ansonsten lasse ich mich eben scheiden und fange das „Spiel“ wieder von vorne an. Ist das wirklich gut so?? Eine Gegenthese:

Jede Partnerschaft, die zerbricht, zerstört ein Stück unserer Fähigkeit, zu vertrauen und uns zu öffnen.

Eine Partnerschaft einzugehen bedeutet: Sich öffnen, Vertrauen investieren, sich verletzbar machen, etwas von sich verschenken, sich binden, sich an jemand hängen. Wenn diese Bindung zerbricht, zerbricht wirklich etwas in uns, nämlich unsere Fähigkeit, uns wieder zu öffnen, wieder zu vertrauen, sich wieder verletzbar zu machen. Wir werden schon mit der Angst in die Partnerschaft gehen: Ob er/sie mich wieder enttäuscht? Und aus Angst vor einem erneuten Bruch öffnen wir uns schon ein Stück weniger, sind schon etwas vorsichtiger, kühler, distanzierter. Je öfter das passiert, um so beziehungsunfähiger werden wir.

Genau hier liegt der Grund dafür, warum die Beziehungen in unserer Gesellschaft immer oberflächlicher werden und die Fähigkeit zu dauerhafter Partnerschaft immer mehr zurückgeht.

Die Folgen sind weit beunruhigender als Umweltverschmutzung oder eine drohende Wirtschafts­krise: Die Partnerschaften werden immer unbeständiger, Familien gehen in die Brüche, Kinder wachsen ohne Orientierung auf und tragen von klein auf psychische Schäden mit sich herum in ihrer Identität und Beziehungsfähigkeit. Wenn diese Generation dann Familien gründet wird es ihnen noch schwerer fallen, stabile Partnerschaften und Familien zu bauen. Wir sind jetzt schon dabei, die Früchte zu ernten dessen, was wir durch die Abkehr von Gottes guten Geboten gesät haben.

Die Bibel macht uns daher einen anderen Vorschlag, wie ein guter Weg in die Ehe aussieht. Die Bibel kennt nur 3 Phasen: Alleine sein, verlobt sein und verheiratet sein. Was wir nirgends finden in der Bibel ist Freundschaft (im Sinne von sexuell angereicherter Partnerschaft ohne feste Bindung) und Scheidung. Das biblische Ideal sieht daher in etwa so aus (wobei das Leben natürlich immer komplizierter ist!!!):

Partnerschaftsentwicklung biblisch

Der entscheidende Unterschied zum ersten Modell ist, dass bereits die Freundschaft eine lebenslange Perspektive hat. In dem Moment, wo ich eine Bindung eingehe, dann muss die Perspektive ein „hoffentlich für immer“ sein.

Das bedeutet konkret: Gehe eine Bindung zu einer Person nur dann ein, wenn Du die Entscheidung getroffen hast: Mit dieser Person könnte ich mir vorstellen, mein ganzes Leben zu verbringen!!! Denn wenn Du einem Menschen sagst, dass Du vermutlich nur eine Zeit lang mit ihm/ihr zusammen bleiben willst dann zerstört das die Sicherheit und das Vertrauen, bedingungslos geliebt zu werden.

Solange Du diese Person noch nicht getroffen hast, genieße die Freiheit. Und dann prüfe genau, bevor Du eine Partnerschaft eingehst.

These 2:    Ich glaube, dass es für manche Menschen Liebe auf den ersten Blick gibt.

Das hört sich gut an, wenn man es zum ersten Mal hört. Jeder, der Titanic gesehen hat, ist fest überzeugt von dieser These. Das Problem dieser These ist, dass man den Unterschied zwischen Liebe und Verliebtsein nicht verstanden hat:

Verliebtsein ist ein Gefühl. Wie alle Gefühle ist es äußerst unbeständig, wechselhaft, abhängig von den Hormonen, vom Wetter, von der Jahreszeitlove-150277_1280 und anderen äußeren Einflüssen. Es kann besonders ausgelöst werden vom Duft oder besonderen Aussehens- oder Verhaltensmerkmalen der anderen Person wie Frisur, Figur, der Humor oder die Muskeln einer Person.

Das Problem am Verliebtsein ist: Es ist nicht auf Dauer da. So wie die Umstände sich ändern, die Hormone nicht mehr so fließen, die Jahreszeit wechselt, der Duft, die Frisur und auch die Figur sich ändern kann, so wird auch dieses Gefühl des Verliebtseins verschwinden.

Wenn dieses Gefühl die Basis einer Partnerschaft ist, dann ist sie zum Scheitern verurteilt.

Als Europäer kennen wir das Konzept der Liebesheirat und halten es für das einzig wahre und sind entsetzt, dass in anderen Ländern der Ehepartner von den Eltern ausgesucht wird. Und natürlich ist Liebesheirat auch wirklich absolut klasse. Das Problem an der Liebesheirat, wie wir sie verstehen ist nur, dass wir Liebe mit Verliebtsein verwechseln. Wenn dieses Gefühl dann verschwindet sagen wir: Wir lieben uns nicht mehr. Wir sollten uns trennen. Und ab geht’s zum nächsten Lebensabschnittspartner….

Mit dieser Haltung ist es leider unmöglich, dauerhafte, tiefe vertrauensvolle Partnerschaften und Familien aufzubauen, die auch für Kinder ein gesundes Zuhause sein können. Diese Partnerschaften brauchen ein anderes Fundament, nämlich echte Liebe.

Liebe beruht auf einer Willensentscheidung, sich fest zu binden, dem anderen zu dienen, ihn zu beschenken, treu zu sein, sich für den anderen hinzugeben und aufzuopfern, ihn zu schätzen, zu ehren, zu fördern und ihm zu vergeben.

Aus dieser Entscheidung heraus wächst eine tiefe Vertrautheit, eine innige Partnerschaft, die viel tiefer ist als ein flattriges Gefühl und viel beständiger als zittrige Knie.

Aber echte Liebe ist eine Sache, die Zeit braucht, in die man viel investieren muss. Liebe kommt nicht von jetzt auf nachher. Sie ist die Frucht einer festen Entscheidung, von viel Beziehungsarbeit, Vergebung und Hingabe. Diese Liebe ist das schönste, was man sich vorstellen kann. Hier ist ein Mensch, dem ich rückhaltlos vertrauen kann, der zu mir steht, egal was passiert, ob ich krank werde, einen Unfall habe, ob ich meine Schönheit oder Intelligenz verliere oder mein Geld. Ich habe eine Zuflucht und ein Zuhause bei diesem Menschen, meinem Freund und Partner, meinem Geliebten und Gefährten. Diese Liebe ist es, die ein Leben lang hält und trägt.couple-157612_1280

Verliebtsein ist etwas Großartiges, etwas von Gott gewolltes, aber kein Fundament für eine lebenslange Partnerschaft. Für echte Liebe brauchst Du eine feste Entscheidung für einen Menschen, der zu Dir passt und mit dem Du ein echtes Team bilden kannst.

Ob Du so einen Menschen gefunden hast, sieht man nicht auf den ersten Blick. Um das herausfinden zu können, braucht man Zeit, die man sich unbedingt lassen sollte, bevor man die zweitwichtigste Entscheidung im Leben trifft und die über den ganzen restlichen Lebensweg entscheidet!

These 3:    Ich glaube, es ist nicht schwer, wahre Liebe von einer Schwärmerei zu unterscheiden.

Doch es ist schwer! Es gibt das alte Sprichwort: Liebe macht blind. Dieses Sprichwort ist falsch. Liebe macht nicht blind, ganz im Gegenteil: Nichts befähigt mehr, einen Menschen wirklich kennen zu lernen als Liebe. Aber Verliebtsein macht sehr wohl blind! Die Hormone und das Kribbeln im Magen können uns im wahrsten Sinne des Wortes um den Verstand bringen. Das ist ja nichts Schlechtes, wenn wir am richtigen Partner dran sind. Aber es ist schon gefährlich, wenn sich unsere Gefühle auf die falsche Person eingeschossen haben…

Wir sollten Verliebtsein nicht fürchten oder meiden, im Gegenteil. Verliebtsein ist etwas Wundervolles, das Gott sich ausgedacht hat. Aber wir sollten so realistisch sein, um zu wissen, dass uns diese Gefühle auch auf Irrwege schicken können.

Und wenn wir das wissen, dann werden wir uns vornehmen, uns bei der zweitwichtigsten Entscheidung im Leben nicht nur von solchen Gefühlen steuern zu lassen. Diese Entscheidung braucht ein besseres Fundament. Wie sieht dieses Fundament aus?

Ein gutes Fundament für die Entscheidung für einen Partner hat 3 Elemente:

  1. Eine nüchterne Prüfung: Überlege doch mal gründlich, ob dieser Mensch zu Dir passt. Natürlich ist es nicht nötig, dass die Neigungen, die Zukunftsvorstellungen, die Vorlieben 100%ig übereinstimmen. Aber es macht Sinn, sich die Unterschiede zumindest einmal klar zu machen und dann eine bewusste Entscheidung zu treffen.
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  2. Der Rat von anderen Menschen: Wenn mein eigener Verstand schon ausgeschaltet ist, dann brauche ich wenigstens den Verstand der Anderen, selbst wenn ich ihn eigentlich fürchte, weil ich Angst habe, sie könnten mir einen Rat entgegen meiner Gefühle geben. Aber wer diesen Rat meidet, begibt sich in die Gefahr, sich sein Leben im Überschwang der Gefühle durch die Entscheidung für einen falschen Partner kaputt machen zu lassen.
  1. Die Sicherheit, dass Gott ja sagt zu dieser Partnerschaft – wie auch immer Du diese Sicherheit findest: Es kann ein Friede in Deinem Herz und Deinem Gewissen sein oder aber die Bestätigung durch Mitchristen. Vorsicht: Christliche Zeichendeuterei hat schon die unmöglichsten Blüten getrieben. Zeichen von Gott können nur Bestätigungen sein, niemals ein Fundament für eine Partnerschaft.

Warum ist dieses Fundament so wichtig? Weil es uns tragen wird in schweren Zeiten! Denn in vielen Partnerschaften kommt der Zeitpunkt, wo der Teufel kommt und uns einredet: Diese Entscheidung war ein Fehler. Hättest Du nur diese oder diesen nicht geheiratet. Was antwortest Du dann? Jede Bestätigung von Geschwistern oder Gott ist wertvoll für diese Zeit. Sie wird Dich tragen und Dir helfen, treu zu sein, wenn Deine Gefühle am liebsten ausbrechen würden aus dieser Partnerschaft.

Deshalb ist es so wichtig, Dir und Deinen Gefühlen erst mal ein wenig zu misstrauen und die Entscheidung für eine(n) Partner(in) gründlich zu prüfen und auch den Rat von Anderen zu suchen. Wichtig ist dabei aber auch: Am Ende entscheidest Du, nicht andere Menschen! Lass Dich nicht fremdbestimmen. Denn Du trägst ja auch die Folgen Deiner Entscheidung.

These 4:    Bevor jemand gar keinen Partner findet, ist es O.K., auch einen Nichtchristen zu heiraten.

Auch diese These wird oft vertreten. Was ist schon dabei, wenn er/sie nett ist und liebevoll? Warum nicht? Vielleicht bekehrt sich die Person ja noch…

Es gibt einige gute Gründe, lieber auf einen christlichen Partner zu warten als auf eine spätere Bekehrung zu hoffen. Der erste ist: Es keine gute Basis für eine Partnerschaft, wenn ich den Anderen nicht so annehme wie er ist, sondern von vornherein hoffe, ihn umdrehen und bekehren zu können. Was würdest Du denken, wenn Dein Partner so über Dich denken würde?

Der 2. Grund ist die Bibel:

2. Korinther 6, 14: “Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?”

Das Bild vom Joch ist ein gutes Bild für die Ehe: Gemeinsam werden die Ochsen unter das Joch gespannt, damit sie mit vereinten Kräften ziehen können. Sie sind wie zusammengekettet. Es ist unsere Wahl, mit wem wir unter dieses Joch wollen. Aber wenn wir einmal darunter sind, ist es nicht mehr unsere Wahl, ob wir dort bleiben wollen oder nicht. Deshalb diese Ermahnung: Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Warum spricht hier die Bibel so deutlich?

Die Bibel nennt 3 Bereiche, die uns als Person ausmachen: Leib, Seele und Geist. Das Geheimnis einer tiefen, erfüllenden Partnerschaft liegt in der Einheit in allen 3 Lebensbereichen, im Leib, in der Seele, aber eben auch im Geist:

Geist Seele Leib

Gott wünscht sich für uns, dass unser Partner unser Liebhaber (Leib), unser bester Freund (Seele) und unser wichtigster Bruder/Schwester (Geist) sein kann. Dann können wir in allem eins sein. Dann können wir gemeinsame Ziele haben und entwickeln. Dann werden wir uns eins sein im Setzen unserer Prioritäten. Dann werden wir uns verstanden fühlen können in allen Lebensbereichen. Wir werden gleiche Werte und Normen haben, auch in der Kindererziehung. Eine solche Partnerschaft wird mit Menschen, die Jesus nicht kennen, nur eingeschränkt funktionieren, weil die Einheit im geistlichen Bereich unmöglich ist.

Am Anfang einer Partnerschaft fällt uns das nicht so auf, weil man noch sehr auf den körperlichen Bereich fixiert ist. Aber später, wenn die erste körperliche Faszination nachlässt, dann zeigt sich das wahre Fundament einer Ehe. Dann ist es so wichtig, dass wir diese Einheit haben in allen Bereichen.

Irgendwie neigen wir zu der Ansicht: Besser einen schlechten Partner als gar keinen Partner. Aber Vorsicht: Ehe kann etwas Wundervolles, Erfüllendes und Beglückendes sein. Sie kann aber auch eine zutiefst frustrierende Angelegenheit sein, die sich wie ein Gefängnis anfühlt, wenn wir nicht den richtigen Partner haben.

Es kann deshalb sehr wohl besser sein, Single zu sein als mit dem falschen Partner zusammen zu leben. Vielleicht sagen jetzt manche Singles zu Ehepaaren: Du hast gut reden als Verheirateter. Aber Tatsache ist: Ehe ist manchmal harte und schwere Arbeit und alles andere als romantisch. Wehe dem, der diese Arbeit tun muss mit dem falschen Partner, wo alle Arbeit und Bemühung nicht zum Ziel der Einheit und des Glücks führt.

These 5:    Geschlechtsverkehr vor der Ehe ist unbedenklich, solange das Paar eine echte Beziehung verbindet.

Immer wieder hört man auch unter Christen die Ansicht, es würde nichts davon in der Bibel stehen, dass man mit dem Geschlechtsverkehr bis zur Ehe warten soll. Aber in 5.Mose 22,13-21 kann man z.B. nachlesen: In Israel war es absolut selbstverständlich, dass der erste Geschlechtsverkehr in der Hochzeitsnacht stattfindet. Auch im neuen Testament finden sich dazu Bibelstellen:

1. Korinther 7, 8-9: “Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten als vor Verlangen zu brennen.”

1.Korinther 7, 36: “Wenn aber jemand denkt, er handle ungeziemend mit seiner Jungfrau, wenn er in der Vollkraft steht, und es muss so geschehen, so tue er, was er will; er sündigt nicht; sie sollen heiraten.”

Paulus nennt 2 Alternativen: Entweder Enthaltsamkeit oder Heirat. Offensichtlich war auch für ihn Geschlechtsverkehr ohne Heirat überhaupt kein Thema.

Aber wenn Gott solche Anweisungen gibt, dann muss das Gründe haben. Es geht ihm ja nicht um spaßverderbende Verbote. Aber was sind Gottes gute Gründe für diese Regel?

  • Die Bibel sagt uns, dass beim Geschlechtsverkehr mehr passiert als nur ein körperlicher Akt. Sie sagt „Die 2 werden 1 Fleisch sein.“ In der Verlobungszeit wollen wir ja noch prüfen und uns eine Hintertür offenlassen. Wenn wir vor der Hochzeit miteinander schlafen und uns schon vorher vereinigen, berauben wir uns dieser Verlobungs- und Prüfungszeit, denn wir schaffen schon vorher endgültige Fakten.
  • Wer mit dem Geschlechtsverkehr bis zur Hochzeit wartet, erlebt diese als den Beginn eines völlig neuen Lebensabschnitts. Mit der festen Entscheidung für den Partner wird gleichzeitig das wunderbare Erlebnis der körperlichen Vereinigung verbunden. Die gefühlsmäßige Bindung an den Partner bekommt ein festeres Fundament. Wer die körperliche Vereinigung dagegen der äußeren Vereinigung vorzieht raubt der Hochzeit diesen Wert und macht sie zu einer reinen Festivität. Die Hochzeit, die uns eigentlich ein Leben lang an die zweitbeste Entscheidung unseres Lebens erinnern sollte, hat einen wichtigen Teil ihres Glanzes verloren.couple-1299677_1280
  • Entscheidend für tiefe, erfüllende Sexualität ist die absolute Gewissheit der Treue und ungeteilten Liebe des Partners, um sich ihm völlig hingeben zu können. Die Rahmenbedingungen für erfüllenden Geschlechtsverkehr sind deshalb nur in der Ehe (also nach dem endgültigen Versprechen) wirklich gegeben.
  • Etwas, auf das man warten muss, steigt im Wert. Wenn man es sich aber sofort nimmt und nicht warten kann, verliert es seinen Reiz (wie beim vorher ausgepackten Weihnachtsgeschenk!)
  • Eine Partnerschaft aufzubauen, ist viel Arbeit. Es braucht viel Zeit zum Reden, sich kennenlernen, Konfliktpunkte erkennen und daran arbeiten. Wer sich zu früh auf das Körperliche konzentriert vernachlässigt die wichtige Beziehungsarbeit.
  • Eine Schwangerschaft ist erst im geschützten Raum der Ehe möglich!

Wer sich vorgenommen hat, erst in der Hochzeitsnacht mit seinem Partner zu schlafen tut gut daran, sich für die Zeit davor ein paar Regeln für das Miteinander zu geben, z.B.:

  • Wir gehen nicht zu zweit in den Urlaub.
  • Wir übernachten nicht zu zweit miteinander im gleichen Raum.
  • Wir entkleiden uns nicht komplett voreinander.
  • Wir streicheln uns an bestimmten Stellen nicht bzw. nicht unter der Kleidung.

Warten ist manchmal schwer und in der heutigen Zeit geradezu verpönt. Aber die Belohnung ist einfach riesig und die Mühe allemal wert! Und im Warten zeigen wir dem Anderen: Du bist es mir wert, die Spannung auszuhalten bis zu dem Tag, an dem wir uns vor Gott und der Welt versprechen, für immer zusammen zu bleiben. Es gibt kein größeres Treueversprechen, keine größere Liebesbekundung und somit auch kein besseres Fundament für eine lebenslange Liebe!

Es gibt immer einen Neuanfang!

Vielleicht geht es manchen nicht gut bei diesen Gedanken. Vielleicht tragen wir Verletzungen mit uns herum. Vielleicht fühlt sich mancher betrogen und beraubt, weil Dinge schiefgelaufen sind oder Du hast Dich von Gefühlen fortreißen lassen zu Dingen, die Du jetzt bereust.

Aber es gibt eine gute Nachricht: Es gibt immer einen Neuanfang bei Jesus. Was auch immer passiert ist, wir können es am Kreuz bereinigen und von vorne anfangen. Deshalb kann selbst eine Prostituierte, wenn sie umkehrt, im weißen Kleid heiraten, weil Jesus sie ganz neu anfangen lässt und ihr auch die körperliche Unschuld zurückgibt. Wenn Dinge schiefgegangen sind: Bereinige es, bring es ans Licht, lass Dir Vergebung und den Neuanfang zusprechen.

Und dann geh wieder von Herzen den Weg Gottes und lass Dich nicht davon abbringen! Achte darauf, was Du Dir anschaust, halte Dein Gewissen und Deine Seele rein und vermeide Pornographie!

Dann werden wir als Nachfolger Jesu einen Unterschied machen und ein Zeugnis sein für eine Gesellschaft, die sich eigentlich nach Familienglück sehnt aber immer mehr verlernt, wie wir dieses Glück finden können. Und vor allem werden wir glücklich werden, weil sich Gottes gute Gebote heilsam auswirken für alle, die sich daran halten.

Siehe auch: