Alles außer romantisch

Keine Sorge: Mit diesem Post will ich niemandem die Weihnachtsromantik verderben. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, Weihnachten wird erst dann wirklich romantisch, wenn uns bewusst wird, dass die Geschichte dahinter das krasse Gegenteil davon war!

Und zwar nicht nur deshalb, weil es im Stall halt nicht nach Backäpfeln und Nüssen sondern nach Gülle roch und weil statt Glanz und Lichterschein alles voller Staub, Dreck und Insekten war (seit der Geburt meines Sohnes kann ich mir kaum ausmalen, was das für Maria bedeutet haben muss). Maria und Josef waren arm. Sie gehörten zu einem unterdrückten Volk in einem besetzten Land. Sie waren verachtet wegen ihrem unehelichen Kind. Sie wurden von einem grausamen Kindermörder vertrieben. Sie mussten als Ausländer Schutz suchen im fremden Ägypten. In der Weihnachtsgeschichte kommt also das ganze Leid und Elend dieser Welt zusammen, mit dem wir auch heute konfrontiert sind.

Was sagt uns das über Gott? Stellen wir uns einmal vor, es gäbe einen reichen Herrscher, der beschließt, für einige Jahre seinen Palast zu verlassen, um als Straßenkehrer in einer primitiven Unterkunft im Ghetto zu leben ohne Schutz vor Kriminellen, ohne Komfort und Hygiene. Ich kann mir nicht vorstellen, dass je ein menschlicher Herrscher so etwas tun wird. Aber ganz genau das hat Gott getan! Weil er einer von uns sein wollte. Weil er uns auf Augenhöhe begegnen möchte. Weil er uns so unendlich liebt. Weil er uns gewinnen, nicht beherrschen möchte. Ist das nicht unglaublich?

Wenn ich darüber nachdenke wird mir warm ums Herz. Es ist doch einfach unfassbar, wie viel ich IHM wert bin!

Leider ist unsere Welt falsch gepolt. Wir schauen auf die Großen, Reichen und Mächtigen, auf die, die im Rampenlicht stehen. Aber weil Gott beschloss, seinen Sohn in einem unbedeutenden Nest in einem unbedeutenden Land als Sohn unbedeutender Eltern zur Welt kommen zu lassen hätte die Menschheit dieses historische Ereignis beinahe komplett verpasst. Denn außer ein paar von Engeln alarmierten Hirten und einigen verrückten Sterndeutern hatte niemand die Zeichen der Zeit erkannt. So ist es auch heute noch: Wenn Gott uns nicht durch seinen Geist die Augen öffnet bleibt uns das Wunder von Weihnachten verborgen.

Wie die Hirten Blogbild

Der Stall ist vor allem und zuerst ein Bild für unser Herz. Es ist dunkel, dreckig und stinkig durch unsere Sünde. Aber Jesus ekelt sich nicht vor uns. Er liebt uns! Er kommt mitten in unsere Dunkelheit, unsere Bitterkeit, unsere Wut und unser Versagen. Er klopft an unsere Tür und nimmt Wohnung in unserem unaufgeräumten Herzen – wenn wir ihm nur aufmachen und ihn hereinbitten.

Ich wünsche allen Lesern, Freunden und auch mir selbst einige ruhige Tage, in denen uns Gottes Geist ganz neu die Augen unseres Herzens öffnet für die unbegreifliche Liebe Gottes, die uns gerade in der Weihnachtsgeschichte und in dem Kind im Futtertrog so überwältigend vor Augen geführt wird. Vielleicht kann dieses Lied einen Beitrag dazu leisten. Die Aufnahme ist nicht mehr taufrisch. Aber es reicht, um das Lied kennen zu lernen und mit Hilfe dieses Akkordsheets vielleicht auch nachsingen zu können. Und spätestens dann kann Weihnachten so richtig romantisch werden…

Wie die Hirten

O mein Jesus, Du kamst in die Welt
wurdest gebor’n in einem Stall im kleinen Betlehem.
Du hast Deinen Thron vertauscht
mit einer Krippe und mit Stroh.
Du zogst Windeln an statt Deinem Königskleid.

O mein Jesus, wer kann versteh’n
was Du dort in jener Nacht hast für uns getan.
Deine Herrlichkeit und Macht
hast Du verlassen und Du kamst
bis hinab in uns’re tiefste Niedrigkeit.

Alle Engel beten Dich an
alle Zeit vor Deinem Thron bis in Ewigkeit.
Doch weil Du uns so sehr liebst kamst Du zu uns in uns’re Welt
mitten in den Schmutz und  in die Dunkelheit.

O mein Jesus, Du kamst auch zu mir
in den Schmutz und in die Nacht meiner Sünden.
Doch Du wurdest mir zum Licht und Deine Liebe macht mich heil.
Staunend seh’ ich, Herr, was Du für mich getan!

Wie die Hirten komm ich zu Dir
an Deine Krippe und beug’ die Knie.
Deine Liebe ist so groß und ich weiß: Sie gilt auch mir!
So wie Du Dich für mich gabst, geb’ ich mich Dir.

1000 mal gehört – 1000 mal ist nix passiert…

Als Jesus gefragt wurde, was denn eigentlich das Wichtigste im Leben ist, hatte er eine klare Antwort: Gott lieben! Nicht nur mit unserem Verstand und unserem Willen, auch mit Herz und Seele. Also auch mit Gefühlen und so….

Dass Liebe etwas mit Gefühlen zu tun hat, sollte ja eigentlich selbstverständlich sein. Ist es für uns Christen aber nicht. Vor allem nicht, wenn man wie ich in frommen Kreisen aufgewachsen ist und schon gefühlte 23694 Mal gehört hat, dass Gott uns liebt. Ist ja nicht schlecht, das immer wieder zu hören in der Kinderkirche, in der Jungschar, im Konfiunterricht usw. Aber eine Botschaft in Dauerschleife nutzt sich ab. Irgendwann hört man weg.

Das ist tragisch. Denn Fakt ist: Wir sind beim Thema der Liebe Gottes allesamt noch lange nicht am Ziel. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Hätten wir wirklich verstanden, dass Gott uns liebt, würden wir ein völlig anderes Leben führen! Wir müssten nicht beleidigt ins Schneckenhaus kriechen oder um uns schlagen, wenn jemand unsere Bedürfnisse übersieht, uns nicht lobt oder uns nicht genügend beachtet. Wir müssten uns nicht in den Mittelpunkt drängen. Wir müssten uns keine Karriereleiter hinaufkämpfen, um bewundert zu werden. Wir bräuchten nicht das neueste Handy, um im gesellschaftlichen Statuswettbewerb mithalten zu können. Wir müssten unser Kind nicht mit anderen Kindern vergleichen. Wir bräuchten keine Fassaden, um Schwächen zu verstecken. Wir könnten die Jagd nach Liebe, Anerkennung, Lob, Wertschätzung und Aufmerksamkeit getrost an den Nagel hängen. Denn unsere Sehnsucht nach Liebe wäre ja von Gott gestillt – ganz ohne unser Zutun. Ein Leben mit dauerhaft gefülltem Liebestank: Wie herrlich entspannt wäre das!?

Der Punkt ist: Genau so ein Leben hat Jesus uns versprochen! Er sagte: Wenn wir aus seiner Quelle trinken werden wir nie wieder Durst haben! Ist das nicht unfassbar? Aber was meint Jesus mit „Trinken“?

„Trinken“ ist etwas ganz anderes als „Wissen“. Vielleicht wissen wir ja alles über das Wasser. Wir kennen die molekulare Zusammensetzung, das spezifische Gewicht, den Schmelzpunkt, die Anomalie. Aber um unseren Durst zu stillen hilft nur eins: Wir müssen das Wasser TRINKEN, das heißt: Verinnerlichen. Verkosten. Sich davon durchdringen lassen!

Wie das bei der Jesus-Quelle geht? Menschen haben verschiedene Zugänge zur Liebe Gottes. Mir hilft z.B. Lobpreis und Anbetung. Und das Kreuz, wenn ich dort wieder einmal mein Versagen gegen Gnade eintauschen darf. Und natürlich der Heilige Geist, der mein Bibellesen und Beten in einen Dialog verwandeln und mich in einen Raum der liebevollen Gegenwart Gottes versetzen kann.

Aber am wichtigsten ist, dass wir das Thema der Liebe Gottes von unserer Liste der abgehakten Themen streichen und wieder ganz oben auf unsere Lebensagenda setzen. Dafür müssen wir aufhören, den coolen, abgeklärten Christen zu spielen. Dafür müssen wir uns verletzlich machen, unseren Durst nach Liebe eingestehen, Gott unseren leeren Liebestank hinhalten – ruhig auch mal, indem man für sich beten lässt. Das kostet unseren Stolz. Aber diesen Preis ist es allemal wert. Denn meine Erfahrung ist: Es gibt nichts Besseres, nichts Schöneres, nichts Erfüllenderes, nichts Befriedigenderes, als die Liebe Gottes im Herzen zu spüren. Gott lädt uns ein:

„Der Geist und die Braut sagen: »Komm!« Wer durstig ist, der komme. Wer will, soll kommen und umsonst vom Wasser des Lebens trinken!“

 

Siehe auch: Der mit Gott kämpft

Ehre, wem Ehre gebührt

Vor 3 Wochen haben wir mit unserer Abteilung einen kleinen Wanderausflug gemacht. Der Weg war steil, es war recht anstrengend. Noch bis vor 4 Monaten hatte ich in meinem Knie über längere Zeit so große Schmerzen gehabt, dass ich diese Wanderung sicher nicht geschafft hätte. Aber jetzt hatte ich praktisch keine Probleme mehr. Meine Freude darüber war so groß, dass ich sie meinem Kollegen mitteilte.

Aber dann überfiel mich ein schlechtes Gewissen. Denn ich hatte meinem Kollegen nichts darüber gesagt, WARUM mein Knie jetzt so viel besser ist. Die Schmerzen waren nämlich weggegangen, nachdem Freunde in meinem Hauskreis dafür gebetet hatten.

Ich machte mir Vorwürfe: Da heilt Jesus Dein Knie, aber Du gibst ihm nicht die Ehre dafür! Das ist ja wie wenn Deine Frau ein geniales Essen macht und ich erwähne mit keinem Wort die Künstlerin, die das zubereitet hat. Das geht doch einfach gar nicht.

Nachdem ich mich noch eine Zeit lang innerlich darum herum gedrückt hatte sprach ich dann doch noch einmal meinen Kollegen an: „Du, ich muss Dir noch sagen, warum es meinem Knie so gut geht. Ich hab einen Hauskreis, dort haben Leute dafür gebetet, seither hab ich keine Schmerzen mehr.“ Ich hab keine Ahnung, was er gedacht hat. Gesagt hat er jedenfalls nichts. Aber egal. Ich war einfach froh, dass ich doch noch dazu stehen konnte, wem ich diese Schmerzfreiheit zu verdanken habe!

Warum fällt es mir eigentlich oft so schwer, anderen Menschen davon zu erzählen, was ich Jesus zu verdanken habe? Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist: Wenn es irgendjemand wirklich verdient hat, dass ich für ihn schwärme, dann ist es Jesus! Er hat schon so viele Wunder getan in meinem Leben (in meinem Buch erzähle ich z.B. auf den Seiten 40 und 48 davon). Gerade in Krisenzeiten war er bei mir, hat mich getröstet, mich getragen und mir wieder aufgeholfen (Seite 13 und 94).  Und wenn ich versagt habe ist er mir trotzdem treu geblieben und hat wieder neu mit mir angefangen (Seite 103).

Wenn ich darüber nachdenke wird mir warm ums Herz. Die Liedzeilen von Silbermond fallen mir ein: „Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Es tut so gut, wie Du mich liebst.“ Und ich möchte ergänzen: Jesus ich liebe Dich auch. Unvollkommen und unbeständig zwar. Aber ich spüre diese tiefe Freude, wenn ich an Dich denke. Weil Du so oft so gut zu mir warst. Weil ich mich trotz meiner Fehler bedingungslos angenommen, geliebt und geborgen wissen kann. Egal was passiert. Danke, mein Freund! Du hast es mehr als verdient, dass ich es weitersage, wie gut Du bist. Wie z.B. mit diesem Lied:

You are my friend GrafikP.S. an Natalie: Das hast Du einfach wundervoll gesungen! Nochmal danke dafür. Ehre, wem Ehre gebührt…

Lobpreisgesäusel

Es ist schon einige Jahre her, als ich meinen Bruder auf dem Missionsfeld in Westafrika besucht habe. Die Leidenschaft der afrikanischen Christen hat mich sehr beeindruckt. Gerade als Lobpreismusiker wünsche ich mir mehr davon auch bei uns in Europa. Aber immer wieder stoße ich auf Skepsis. Das sei doch nur etwas für besonders gefühlsduselige Leute. Und dann diese neuen Lobpreislieder! Das ist doch alles nur kitschiges Gesäusel. Und das dauernde Hurra für Jesus ist doch auch viel zu schwarz-weiß! Da fehlt die Echtheit, die Tiefe. Schließlich ist im Leben nicht immer alles Happy-Clappy. Da gibt es auch Krisen und Tiefen. Wer könnte da schon dauernd Halleluja singen?

Stimmt. Mit dem Glauben ist es wie mit der Ehe: Das ist kein ewiges romantisches Fest. Manchmal verstehe ich meine Frau einfach nicht. Und manchmal bin ich sogar ziemlich sauer auf sie. Manchmal ist Ehe harte Arbeit und die schönen Gefühle sind so weit weg wie die frische Meeresbrise des letzten Urlaubs, der längst wieder vom Alltag überlagert ist.

Deshalb habe ich aufgehört, meiner Frau einseitige Komplimente zu machen. Das wäre doch nicht ehrlich, nicht authentisch. Ich vermittle ihr meine Gefühle für sie jetzt immer sehr differenziert. Statt kitschiger Liebeserklärungen gebe ich ihr ein ehrliches Feedback mit einer ausgewogenen Mischung aus Lob und Kritik. Außer natürlich, wenn es mir schlecht geht. Dann lasse ich das Lob weg. Denn das käme dann ja nicht von Herzen.

Quatsch mit Soße, was für ein Blödsinn! Was wäre eine Ehe ohne diese hoffnungslos einseitigen, schwarz-weiß gemalten Liebeserklärungen!? Sie wäre eine Geschäftsbeziehung, aber keine Ehe mehr. Liebe lebt davon, dass man auch mal ganz undifferenziert füreinander schwärmt und das Herz in den Vordergrund stellt, nicht den kühlen, nüchternen Verstand! Das mag auf Außenstehende kitschig wirken. Für ein Liebespaar ist es ein Lebenselixier.

Wer mich kennt weiß, dass ich ein großer Freund von scharfer Analyse und einem realistischen Blick auf die Dinge bin. Und ja: Zum Glauben gehören auch die Zeiten des Trauerns, Klagens und des Zweifelns. Ich singe gerne auch Lieder, die das zum Ausdruck bringen. Aber ganz ehrlich: Die schönsten Lieder sind und bleiben die, in denen Gott ganz einfach gefeiert wird. Besonders liebe ich solche, die gar nicht so viele Worte haben. Denn auch in meiner Ehe sind die schönsten Zeiten die, in denen wir nicht mehr mit vielen Worten sondern von Herz zu Herz Gemeinschaft haben. Ich wünsche mir, dass mein Herz niemals zu kalt oder zu hochmütig wird, solche Lieder von Herzen und mit Begeisterung zu singen.

Wer das für oberflächliches Gesäusel hält hat ja vielleicht noch nicht entdeckt, dass man Gott nicht nur kennen sondern wirklich lieben kann. Ich kenne nichts schöneres, nichts erfüllenderes und nichts befriedigenderes als Gottes Liebe zu spüren. Wir sind für diese Liebesbeziehung gemacht. Jesus hat betont, dass uns ohne diese Liebe zu Gott das wichtigste im Leben fehlt. Deshalb steht er immer wieder an unserer Tür und klopft. Wenn wir ihm dann unser Herz öffnen öffnet sich uns auch diese Dimension der innigen, unvergleichlich schönen und heilenden Gemeinschaft mit Gott.

Ich freu mich schon aufs nächste Mal. Und meine Mitmenschen warne ich hiermit schon mal vor: Das könnte unter Umständen wieder etwas kitschig wirken. Egal. Damit hatte der große Lobpreismusiker David auch zu kämpfen. Aber wenn es irgend jemand verdient hat, wirklich angehimmelt zu werden, dann ist es mein großartiger Gott, der alles, einfach alles für mich gegeben hat. Dazu stehe ich! Und ich werde nicht aufhören, andere einzuladen, mitzumachen. Weil es einfach so gut tut. Und weil ER es wirklich wert ist, leidenschaftlich angebetet zu werden! Und vielleicht wächst dann ja dann sogar auch meine Kirche bald wieder so, wie es die Kirche Afrikas tut.

JETZT Öl nachfüllen!

Die 2. Nachricht hinter den Nachrichten

Was würde ich tun, wenn mir ein Islamist das Messer an die Kehle setzt und sagt: Konvertiere oder stirb! Wäre mein Glaube stark genug? Zum Glück ist dieses Szenario für uns Christen in Mitteleuropa anders als bei vielen Mitchristen in Asien und Afrika nur ein abstraktes Gedankenspiel. Können wir uns also zurücklehnen und solche Fragen getrost vergessen?

Ölwarnanzeige

So einfach ist es leider nicht. Mobbing und Verachtung von Christen gab es ja leider auch bei uns schon immer. Und die Nachrichten der letzten Monate über die immer frecheren und bedrohlicheren Aktivitäten von Islamisten, die teils gewalttätigen Gegendemonstrationen zu christlich geprägten Kundgebungen, die Angriffe auf christliche Veranstaltungen bis hin zu den Diffamierungen von Christen durch Politiker, Medien und sogar durch Kirchenvertreter zeigen: Auch bei uns kann es bald einen immer höheren Preis kosten, sich zu Jesus und zu seinem Wort zu bekennen.

Bibelleser sollte das eigentlich nicht überraschen. Schließlich hat Jesus vorhergesagt, dass seine Nachfolger weltweit verfolgt werden, genauso auch Paulus. Und gerade in letzter Zeit gab es wieder viele Nachrichten, die die atemberaubende Treffsicherheit biblischer Vorhersagen eindrucksvoll bestätigt haben. Welche Konsequenzen ergeben sich für uns daraus?

Ignorieren und Verdrängen ist sicher die falsche Taktik. Zwar hat Jesus uns aufgefordert, uns keine Sorgen zu machen. Aber das heißt ja nicht, dass wir die Augen vor der Realität verschließen sollen. Ganz im Gegenteil: Wir sind aufgefordert, die Zeichen der Zeit aufmerksam zu beobachten! Jesus hat ausführlich angekündigt, dass es vor seiner Wiederkunft auf der ganzen Welt äußerst turbulent werden wird. Diese Turbulenzen werden plötzlich und unerwartet kommen (also mindestens so plötzlich, wie der IS-Wahnsinn jetzt über den Irak hereingebrochen ist). Und es können ja auch ganz persönliche Schicksalsschläge sein, die unseren Glauben von heute auf morgen hart auf die Probe stellen.

Deshalb hat Jesus uns im Gleichnis von den 10 Brautjungfern mit einem wichtigen Prinzip vertraut gemacht: Wir müssen uns auf diese Schwierigkeiten vorbereiten, BEVOR es ernst wird und nicht erst, wenn es soweit ist! Jogi Löw würde das sofort bestätigen: Die Fitness für eine WM erwirbt man sich VOR dem Turnier, nicht währenddessen. Sonst ist man schnell weg vom Fenster. Wer glaubt, so ein bisschen Christsein würde schon reichen, um bequem leben zu können und trotzdem in den Himmel zu kommen, wird eines Tages feststellen, dass Gottes Party ohne ihn steigt.

ÖllampenDie 2. wichtige Nachricht hinter den Nachrichten heißt deshalb: JETZT ist die Zeit, um Öl nachzufüllen! JETZT ist die Zeit, die Lampe unseres Glaubens neu zu füllen und hell brennen zu lassen. Denn ein lauwarmer Glaube trägt nicht, wenn es stürmisch wird. Praktisch heißt das gemäß den 5 Bausteinen für ein Leben im Vaterhaus: JETZT müssen wir unser geistliches Leben stärken durch gelebte Gemeinschaft mit Gott im Alltag, durch Erneuerung unseres Wesens, durch Gemeinschaft mit anderen Christen, durch das gemeinsame Feiern und Beten in Gottes Gegenwart und durch das aktive Ausleben unserer Gaben und Berufung! Die lange Bank – des Teufels liebstes Möbelstück – ist ein trügerisches Ruhekissen. Gehen wir lieber gleich jetzt neu zu Jesus. Wenn die Bank plötzlich zusammenbricht ist es zu spät.

Außerdem sind die kleinen Tests des Alltags ein wichtiges Trainingsfeld: Stehen wir zu unserem Glauben vor Kollegen und Mitschülern? Stehen wir zu unseren Prinzipien, wenn die Gesellschaft uns zum Lügen und Betrügen drängt? Wenn wir JETZT unseren Glauben neu beleben, uns mit neuer Leidenschaft für Jesus und sein Wort beschenken lassen und dazu treu bleiben in den kleinen Tests, in die Gott uns führt, brauchen wir uns im Hinblick auf die großen Herausforderungen der Zukunft keinerlei Sorgen zu machen. Wir haben einen Herrn, der die Welt überwunden und uns versprochen hat, bei uns zu sein an jedem Tag – ganz egal was kommt. Etwa 100 mal steht in der Bibel: “Fürchte Dich nicht!” Er schenkt uns die Stärke, die wir aus uns heraus niemals hätten – schon heute.