Die 4 G-heimnisse des Gemeindewachstums

Meine Kirche leidet unter einem dramatischen Mitgliederverlust: 2014 hat sie 1,8 % (= 416.000!) ihrer Mitglieder verloren. Das ist ein Anstieg um über 50 % im Vergleich zu 2012. Rein rechnerisch hieße das: In 55 Jahren ist’s vorbei mit der EKD. Die Frage ist: Wird die evangelische Kirche diesen Trend in absehbarer Zeit wieder umkehren können?

Ich glaube nicht. Die Postmoderne macht ja nur sichtbar, was lange verdrängt wurde: Kirche im Sinne der Nachfolger Jesu war noch nie Volkskirche sondern schon immer eine Minderheit. Ich sehe weit und breit kein Rezept, wie man Kirchenmitglieder, die mit Jesusnachfolge nichts am Hut haben, auf Dauer in der Kirche halten könnte.

Wir müssen die Frage deshalb anders stellen: Wie kann die Schar der Jesusnachfolger wachsen, auch wenn die Mitgliederdatenbanken kleiner werden? Die Urgemeinde hatte da offenbar den Bogen raus! Sie hatte kein Geld, keine Gebäude, keine Hauptamtlichen, keine Gemeindewachstumskonzepte und sie litt unter massiver Verfolgung. Und trotzdem ist sie extrem gewachsen! Wie hat sie das nur hingekriegt? Die Antwort liegt auf der Hand:

Die simplen 4 G-heimnisse des Gemeindewachstums

1 Gottes Wort

BibelFür die ersten Gemeindeleiter hatte die Verkündigung von Gottes Wort oberste Priorität. Als die Orga-Aufgaben immer größer wurden setzten sie schnell Diakone ein, damit ihnen weiter genügend Zeit fürs Predigen bleibt. Auch heute gilt: Ohne klare Verdündigung von Gottes Wort kann Kirche nicht wachsen.

Die Kirche kann allerdings nur dann Gottes Wort verkünden, wenn sie überzeugt ist, dass die Bibel Gottes Wort ist. Denn sie hat ja sonst keine Informationsquelle über Gott und seine Worte! Wer die Bibel ganz oder teilweise zum Menschenwort erklärt entzieht der Kirche ihr einziges Fundament.

Immer wieder höre ich: Ich glaube an Jesus, nicht an die Bibel. Was für ein schräger Gegensatz! Denn Jesus IST das fleischgewordene Wort Gottes. Außer den Berichten der Bibel wissen wir nichts über ihn. Wer die Bibel verwässert, verwässert auch Jesus und produziert eine dünne, belanglose Kirchenbrühe, für die sich kein Mensch interessiert. Überwinden wir doch endlich diesen seltsamen Fundamentalismusreflex, der das Ernstnehmen der Bibel mit Gesetzlichkeit verwechselt. Alle Anstrengungen zur Rettung der Kirche in Ehren. Aber ohne eine Verkündigung, die auf einer Ehrfurcht und Liebe für Gottes Wort basiert, wird das auf Dauer leider nix.

2 Gebet

GebetFür die ersten Gemeindeleiter besaß auch Gebet höchste Priorität. Sie schoben alles beiseite, um dafür genügend Zeit zu haben. Und bis heute gilt: Solange Gebetsabende die am schlechtesten besuchten Gemeindeveranstaltungen sind bleibt jeder Aufbruch ein Sturm im Wasserglas. Die entscheidenden Schlachten werden am Ende eben doch im Gebet geschlagen. All die Anstrengungen zur Rettung der Kirche in Ehren. Aber ohne eine leidenschaftliche Kultur des Gebets und der Anbetung wird das auf Dauer leider nix.

3 Gemeinschaft

HändeDie Christen der Urgemeinde trafen sich täglich, um gemeinsam zu essen und anzubeten. Ihre Liebe zueinander war ihr Markenzeichen, das ihnen so viel Gunst und Zulauf brachte. Jesus hat dieses Prinzip bestätigt: Die Welt erkennt Gott an der Liebe der Christen zueinander! Solange Christen sich ignorieren oder streiten bleiben unsere evangelistischen Bemühungen Rohrkrepierer. All die Anstrengungen zur Rettung der Kirche in Ehren. Aber ohne eine von gelebten Herzensbeziehungen getragene Einheit wird das auf Dauer leider nix.

4 Heiliger Geist

Taube Heiliger GeistDie ersten Christen waren geprägt vom Erlebnis, dass der Heilige Geist alles ändert. Gemeinschaft und Gebet hatten sie ja schon länger. Aber erst Pfingsten löste diese unvergleichliche Wachstumsdynamik aus. Auch heute ist Gemeindewachstum niemals nur mit Managementmethoden und klugen Predigten zu schaffen. All die Anstrengungen zur Rettung der Kirche in Ehren. Aber solange der Heilige Geist nur eine theoretisch/theologische Größe ist wird das auf Dauer leider nix.

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Ich liebe ja gute Gemeindewachstumskonzepte wie z.B. Promiseland von Willow-Creek, das wir in unserer Gemeinde sehr erfolgreich in der Kinderarbeit anwenden. Ich engagiere mich auch gerne für eine gute Gottesdienstgestaltung, gute Gebäude, effiziente Mitarbeitergewinnung, gute Technik usw. Aber ich habe eben auch erlebt: Alle diese Dinge sind Add-Ons! Sie fruchten nur, wenn die 4 G’s des Gemeindewachstums gelebt werden.

In christlichen Gremien habe ich beobachtet, dass über die 4 G‘s schon immer mal wieder gesprochen wird, vorzugsweise in Andachten zum Sitzungsbeginn. Dann nicken alle still – um sich danach den wirklich harten Themen zuzuwenden: Veranstaltungen organisieren, Mitarbeitersituation, Zustand der Gebäude, Finanzen usw. All die viele wichtige Arbeit, die in diesen Gremien geleistet wird, in höchsten Ehren. Ich wünsche mir, dass diese Arbeit fruchtet. Aber dafür brauchen wir einen Mentalitätswechsel. Wir brauchen eine Sicht dafür, dass die wirklich harten, entscheidenden Themen, um die wir uns in erster Linie kümmern müssen, diese 4 G-heimnisse des Gemeindewachstums sind. Unsere Tagesordnungen und Leitungsstrukturen sollten dominiert sein von diesen Fragen: Wie bringen wir Gottes Wort zu den Menschen? Wie entwickeln wir eine leidenschaftliche Gebetskultur? Wie wachsen lebendige Herzensbeziehungen?

Die Austrittswelle rollt. Menschen gehen verloren. Wir brauchen den Turnaround. Jetzt. Also ehren und verkündigen wir Gottes Wort. Beten wir. Kämpfen wir um Herzenseinheit unter allen, die Jesus lieben. Und rechnen wir in allem mit der Kraft des Heiligen Geistes. DAS muss unsere Hauptagenda sein. Wenn wir uns darauf bis zum Reformationsjubiläum 2017 einigen könnten wäre auch mir nach Feiern zumute.

Siehe auch:

Warum das Kreuz?

Warum nur ist das „Logo“ des Christentums ein grausames Folter- und Mordinstrument? Ist Gott etwa so blutrünstig, dass er mit Menschenopfern zufrieden gestellt werden muss? Und warum sagte Jesus, dass seine Nachfolger jeden Tag das Kreuz auf sich nehmen sollen? Das muss damals ja geklungen haben wie: Wer mir nachfolgt muss sich jeden Tag in den elektrischen Stuhl setzen. Das ist doch grauenvoll, oder???

In der Tat: Das Kreuz provoziert. Es ist ein Skandal, den heutzutage sogar manche Theologen am liebsten loswerden wollen, weil es nicht zur kuschligen Weichspülreligion passt, die mancher gerne hätte. Aber was ist deKreuz tragennn die Botschaft des Kreuzes? Was bedeutet es, „das Kreuz auf sich zu nehmen“ und „mit Christus zu sterben“? Heißt das vielleicht: „Jeder muss halt sein Päckle tragen“, wie wir Schwaben gerne sagen? Nein. Die Botschaft des Kreuzes ist definitiv nicht: Wir müssen alle Leid ertragen. Richtig verstanden bedeutet das Kreuz vielmehr:

Wir Menschen stecken so tief im Sumpf der Sünde, dass wir aus eigener Kraft unmöglich ein Leben führen können, das in Gottes Augen bestehen kann.

Anders ausgedrückt: Wir sind derart hoffnungslose Versager und heillose Sünder, dass ein anderer unseren Schlamassel ausbaden musste. Unsere Schuld ist so gravierend, dass Gott nicht einfach “Schwamm drüber” sagen kann. Als gerechter Richter MUSS er uns verurteilen, sonst würde er sich selber schuldig macheRichter Hammer Waagen. Um uns retten zu können gab es deshalb für Jesus gar keinen anderen Weg, als an unserer Stelle unsere Schuld zu bezahlen und den Tod zu sterben, den wir verdient hätten.

DAS ist demütigend. DAS macht allen Vorstellungen vom Gutmenschentum ein jähes Ende und setzt die Axt an die Wurzel unseres Stolzes. Es raubt uns jede Illusion, dass wir doch irgendwie schon recht sind. Nein, sind wir nicht. Und wir werden daran trotz aller Bemühungen auch nichts ändern können, wie  Paulus eindrücklich schildert. Niemals.

Das Kreuz auf sich zu nehmen bedeutet deshalb: Kapitulieren! Aufgeben! Nicht länger versuchen, aus eigener Kraft ein anständiges Leben zu führen, auf das wir stolz sein könnten. Sondern auf die Knie gehen und eingestehen: Ich kann es nicht. Ich bin verloren. Ich kann mich nicht reinwaschen. Das einzige, was mir hilft ist, dass ein anderer für mich bezahlt und mir einen Neuanfang schenkt, den ich eigentlich nie und nimmer verdient hätte. Was ich brauche ist: Gnade! Unverdiente Gnade.

Das hört sich ziemlich niederschmetternd an. Das ist es auch. Durch das Kreuz stirbt etwas in uns: Unser Stolz. Unser Profilierungsdrang. Unser Geltungsbedürfnis. Unser Macht- und Überlegenheitsstreben. Unser Rachebedürfnis. Kurz: Unser ichbezogenes Ego oder “alter Mensch”, wie die Bibel es ausdrückt. Aber das Paradoxe ist: Genau das ist das Beste, was uns Menschen passieren kann! Denn genau aus diesem Sterben heraus wächst neues Leben. Warum?

Das Kreuz öffnet uns die Tür für einen Lebensstil, der nicht mehr aus unserer Leistung sondern aus der unerschöpflichFrau Kreuz Sonneen Gnade Gottes schöpft. Das Kreuz befreit uns vom Stress, uns und Anderen beweisen zu müssen, was für tolle Hechte wir doch sind. Denn es zeigt uns: Dieser Versuch ist ohnehin zum Scheitern verurteilt. Aber das Kreuz sagt uns auch: ER hat uns trotz unserer Fehler und unserer Sünde unendlich geliebt – so sehr, dass er sogar sein Leben für uns gab! ER hat alles für uns bezahlt! So hilft uns das Kreuz, uns von Gott mit Liebe und Wert beschenken zu lassen statt unser Ego und unseren Selbstwert mit unserer eigenen Leistung aufzublasen. Am Kreuz bietet Gott uns die Würde von geliebten Kindern des Königs aller Könige an. Umsonst. Wir brauchen es nur anzunehmen. So leicht kann unser Leben am Kreuz erneuert und auf ein völlig neues Fundament gestellt werden werden – auf das Fundament seiner Gnade und bedingungslosen Liebe statt unserer eigenen Leistung.

Aber was sich so leicht anhört fällt uns doch so schwer. Vor einigen Jahren habe ich einige Ex-Alkoholiker kennen gelernt, die sich gegenseitig helfen, sauber zu bleiben. Von ihnen habe ich etwas Interessantes gelernt: Der Weg aus der Sucht beginnt erst, wenn ein Mensch kapituliert und sich eingesteht, dass er ein ernstes Problem hat, das er nicht alleine lösen kann. Nur wer bereit ist, Schwäche und Hilfsbedürftigkeit einzugestehen, dem kann auch geholfen werden. Eigentlich ganz einfach. Und doch fällt diese Demütigung Vielen so schwer, dass erst alles zerbrechen muss. Manche schaffen es nie. Wie traurig.

Der Punkt ist: Wir sind alle süchtig. Vielleicht nicht nach Alkohol. Aber definitiv nach der Sünde. “Die Gedanken und Taten der Menschen sind schon von Kindheit an böse”, sagt die Bibel. Dass sie damit recht hat, hat die Menschheitsgeschichte eindrücklich bewiesen. Unser menschliches Wesen kann nicht anders als sündigen. Und unser Weg in die Freiheit beginnt mit dem demütigenden Eingeständnis: Wir schaffen es nicht aus eigener Kraft! Wir Menschen können vor Gott nur bestehen, wenn Gott uns nicht gibt, was wir verdient haben sondern wenn er uns unverdient beschenkt und unser Leben erneuert.

Deshalb komm zum Kreuz. Zerbrich am Kreuz. Lass Dich beschenken am Kreuz. Dort schenkt Gott uns ein neues Leben, das getränkt ist in der Gnade und Liebe Gottes. Mit einer geschenkten Würde, die uns kein Mensch rauben kann und nicht am Beifall Anderer hängt. Mit einem neuen Herzen, das aus der Gnade und Vergebung Gottes lebt und uns dadurch selbst zu gnädigen Menschen macht, die auch Andere tragen, ertragen, lieben und dienen können. Dort unter dem Kreuz baut Gott seine Kirche, die nicht aus Gebäuden sondern aus begnadigten, erneuerten Menschen besteht, in denen Christus selber lebt.Kreuz Wolken

Lasst uns die Botschaft vom Kreuz wieder zu dem machen, was sie ist: Ein Ärgernis! Ein Frontalangriff auf unseren Stolz! Und zugleich: Das Zentrum des Evangeliums! Die Mitte der Heilsbotschaft für die ganze Menschheit! HIER verliert die Sünde ihre Macht. HIER verliert der Tod seinen Sieg! Aus Jesu Tod wächst neues Leben! Denn “er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt!” (Jesaja 53, 5) Wenn wir mit ihm gestorben sind werden wir auch mit ihm leben! Ist das nicht phantastisch?

Am Kreuz sein altes Ego aufzugeben ist also in Wahrheit kein Opfer. Es ist der Schritt in ein neues Leben als beschenkte, begnadigte und endlos geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters! Was könnte es schöneres geben?

Mehr dazu:

Signs – Zeichen der Zeit

Die Bibel hat klar gemacht, dass absolut niemand wissen kann, wann Jesus wiederkommt. Aber als die Jünger nach Zeichen fragten gab Jesus ihnen doch einige Hinweise über die Zeit vor seiner Wiederkunft. Und es war ihm offenbar wichtig, dass wir die Zeichen der Zeit deuten können. Also schauen wir uns doch einmal an, wie es um die von der Bibel vorhergesagten Ereignisse bestellt ist:

“Ich werde sie aus den Ländern sammeln und in ihr Land zurückbringen.”
(Hes. 34, 13)

Genau wie von der Bibel vorhergesagt wurde der Tempel in Jerusalem völlig zerstört und das Volk Israel über die ganze WeltIsrael Flaggen zerstreut. Dass ein Volk sich 2000 Jahre nach seiner Vertreibung aus aller Welt gegen massivste Widerstände im eigenen Land wieder sammelt hat es in der Weltgeschichte nie gegeben. Nur in Israel geschieht es seit Ende des 19. Jahrhunderts – live vor unseren Augen!

„Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören.“ (Matth. 24, 6)

EKriegsberichtes gibt unterschiedliche Aussagen darüber, ob Kriege im Vergleich zu früher zugenommen haben oder nicht. In der Vorhersage Jesu geht es aber vor allem darum, dass wir von Kriegen hören werden!* Und in der Tat: Dank der weltweit vernetzten Medien haben wir noch nie so viel und so massiv von Kriegen gehört wie heute!

„Ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen“
(Matth. 24, 9)

Wer hätte zu biblischer Zeit ahnen können, dass sich die kleine Sekte der Christen zum weltweiten Hassobjekt entwickelt? Aber heute gibt es laut Open Doors über 200 Millionen akut verfolgte Christen Ausgrenzungweltweit – so viele wie nie zuvor. Aber auch mitten in Europa nimmt der Hass auf Christen in Kultur und Medien (leider sogar manchmal mit kirchlicher Beteiligung) zu. Erst recht ist für Christen, die in der Heimat von Islamisten vertrieben wurden und jetzt in Flüchtlingsheimen erneut angefeindet werden oder für Islamkonvertiten wie Sabatina James Verfolgung auch mitten in Deutschland schon heute eine knallharte Realität.

„Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören, und dann erst wird das Ende kommen.“ (Matth. 24.14)

wahrheit weltweitDass die Worte dieses unbedeutenden Predigers, der kein einziges Wort aufgeschrieben hat, sich über die ganze Welt verbreiten, musste zu biblischen Zeiten nach grenzenloser Selbstüberschätzung klingen. Aber die heutige Realität ist atemberaubend: Schon jetzt gibt es Bibelübersetzungen in etwa der Hälfte der 6.900 Sprachen weltweit, (was 96% der Weltbevölkerung abdeckt). Schon etwa 70 % der Weltbevölkerung hat das Evangelium gehört. Und ganz aktuell: Laut einem renommierten Missionswissenschaftler haben die Krisen im nahen Osten die größte Welle von Muslim-Bekehrungen aller Zeiten ausgelöst!

„Das Herz mancher Juden ist verschlossen, bis die von Gott bestimmte Anzahl von Menschen aus den anderen Völkern zu Christus gefunden hat. Dann wird ganz Israel gerettet werden.” (Römer 11, 25)

In der Tat haben 2 Jahrtausende lang nur wenige Juden an Jesus als ihren Messias geglaubt. Aber seit kurzem haben viele Juden begonnen, den Messias zu suchen. Das behauptet zumindest der messianische Jude Joel Rosenberg: “Aus Gründen, die ich nicht erklären kann suchen Juden plötzlich nach Antworten für ihre tiefsten und wichtigsten Fragen über Leben und Tod, Gott und Versöhnung und die Ewjudenigkeit, und das in einer Anzahl, die es so noch nie in der Geschichte gab. Eine atemberaubende Zahl liest tatsächlich das Neue Testament, viele von ihnen zum ersten Mal. Sie sehen sich sogar eine neue Serie von Videos an, in denen Juden behaupten, dass sie die Antwort gefunden haben. Laut Rosenberg haben sich 900.000 Menschen die hebräische Version der Videoserie “I MET MESSIAH” angesehen. Das heißt: Fast jeder 7. der weltweit etwa 7 Millionen hebräischsprachigen Menschen hat sich mit Videos beschäftigt, in denen Juden berichten, wie sie in Jesus den Messias fanden. Was für eine spannende Entwicklung!

„Alle Nationen der Erde werden sich gegen Jerusalem versammeln”
(Sacharja 12, 3)

Diese Ankündigung ist eigentlich absurd. Warum nur sollte sich die ganze Welt ausgerechnet mit diesem kleinen Flecken Erde im nahen Osten befassen? Und doch: Es geschieht! Eine wirklich verblüffende Statistik ist die Übersicht über die Resolutionen der Vereinten Nationen. Obwohl Israel das einzige Land im Nahen Osten ist mit einer gelebten Demokratie, Gleichberechtigung der Frau und freien Medien, befassten sich zwischen 2006 und 2014 57 % (!) aller UN-Resolutionen nicht etwa mit dem IS, Nordkorea, Syrien oder Saudi-Arabien sondern mit – Kritik an Israel! Kein Wunder, dass der israelische UN-Botschafter das als Krieg gegen sein Land empfindet. Die EU hat beschlossen, Waren aus israeliUNOschen Siedlungen zu kennzeichnen, und das auch noch genau zu dem Zeitpunkt, als in Deutschland der Reichsprogromnacht mit ihrem Slogan “Kauf nicht beim Juden” gedacht wurde. Gegen kein anderes Land der Welt wurde so eine Strafmaßnahme verhängt, obwohl es ja viele besetzte Gebiete gibt. Seit 1979 gehen gehen alljährlich am al-Quds-Tag weltweit Millionen Menschen auf die Straße, um die Vernichtung Israels zu fordern. Selbst auf Wahlveranstaltungen des türkischen Präsidenten Erdogan (also eines Nato-Mitglieds!) erschallt der Ruf“Ihr seid die Generation, die Jerusalem erobern wird!” Schade, dass Herr Erdogan offenbar nicht Bibel liest. Sonst wüsste er, dass die Schlacht gegen Jerusalem schon längst zum Scheitern verurteilt ist…

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Diese Aufzählung ist keinesfalls vollständig. Aber was ist die Konsequenz aus all dem? Ich schließe daraus vor allem zweierlei:

Wir leben in einer unfassbar spannenden Zeit mit vielen Erschütterungen (das spüren wir gerade besonders in der Flüchtlingskrise) aber auch großartigen Entwicklungen. Für Christen gilt in jedem Fall: Keine Angst! Fürchte Dich nicht! Im Gegenteil! Jesus sagt:

“Wenn diese Dinge zu geschehen beginnen, richtet euch auf und fasst Mut, denn dann ist eure Erlösung nahe.” (Lukas 21, 28).

*: Die neue Genfer gibt hier als mögliche Übersetzung an: “Ihr werden den Lärm von Kriegen in der Nähe und Berichte von Kriegen in der Ferne hören.”

Weiterführende Artikel:

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Reformation jetzt!

Ich liebe meine Kirche! Ich liebe die Nägel, die die Reformatoren in die Tür der Kirche Jesu geschlagen haben: Allein die Schrift! Allein durch den Glauben! Allein durch Gnade! Christus allein! Alle Gläubigen sind Priester! Das unterschreibe ich zu 100 %.

Aber immer wieder leide ich an meiner Kirche! Wenn ich sehe, wie sie ihr Erbe verspielt, wie sie den Missionsbefehl leugnet, wie sie leugnet, dass die Bibel Gottes Wort ist, wie sie es für egal hält, ob das Grab leer war oder nicht, wie sie sogar das Glaubensbekenntnis für irrelevant hält – dann könnte ich heulen. Überall auf der Welt riskieren Christen ihr Leben für das Evangelium. Und wir, die wir alle Freiheit haben, vernebeln es? Was müssen die verfolgten Christen und die „Wolke der Zeugen“ nur über uns denken???

Wäre es da nicht Zeit, mutig aufzustehen und den Mund aufzumachen, so wie Luther es einst todesmutig tat? Oder ist es unchristlich, mit Widerspruch Unfrieden zu stiften? Schließlich wollen wir doch alle keinen Streit unter Christen, oder?

Jesus war da irgendwie anders. Er hat die Sünder geliebt. Aber er konnte fürchterlich sauer werden, wenn der Ort des Gebets und der Anbetung, also die Kirche, verhunzt wird. Paulus hat sogar alle verflucht, die das Evangelium abwandeln, um nirgends anzuecken. Warum war er so radikal? Aus Liebe! Aus Sorge um die Menschen, die ohne eine lebendige, auf der Wahrheit gegründete Kirche das Rettungsboot des Evangeliums verpassen. Das hat nichts mit liebloser Rechthaberei zu tun. Es ist nicht lieblos, auf der untergehenden Titanic die nette Geselligkeit mit Alarmrufen zu stören!

Manche treten jetzt aus der Kirche aus, weil sie die Irrungen der Kirchenleitung nicht mehr verstehen oder ertragen. Schade. Ich würde mich freuen, wenn gerade die, denen das kirchliche Fundament von Bibel und Bekenntnis wichtig ist, aufstehen statt austreten. Damit das Schiff, das sich Gemeinde nennt, aus dem Strudel der Ver(w)irrung findet und seine Segel wieder hisst im Wind des Heiligen Geistes.

Lasst uns das Reformationsfest und das anstehende Reformationsjubiläum nicht rückblickend feiern. Kümmern wir uns um das Feuer, nicht um die Asche. Das letzte, was wir angesichts einer rapide schrumpfenden Kirche und verlorengehender Menschen brauchen ist eine rückwärtsgewandte Geschichtsbesinnlichkeit.

Es ist Zeit für eine neue Reformation. Schlagen wir es heute an die Türen unserer Kirchen und theologischen Lehrstühle:

  • Sola Scriptura! Allein die Schrift! Alle Schrift ist von Gott eingegeben. Sie ist die Wahrheit, die uns frei macht.
  • Solus Christus! Christus allein! In keinem anderen Namen ist das Heil zu finden! Deshalb bringen wir diesen Namen zu allen Menschen!
  • Sola fide! Allein aus Glauben! Es reicht nicht, gut oder religiös zu leben. Allein der Glaube an Jesus rettet!
  • Sola gratia! Allein aus Gnade! Nur Jesu Blut macht uns Sünder unverdient gerecht und öffnet uns den Zugang zu Gott und zum ewigen Leben!

Ecclesia semper reformanda: Die Kirche muss immer wieder reformiert werden! Wir brauchen Reformation jetzt! Es ist Zeit, das alte Kampflied wieder anzustimmen:

O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher Getreuer den Herrn bekennen kann.

O du, den unser größter Regent uns zugesagt:
komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt.
Gib uns in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeit
die scharf geschliff’nen Waffen der ersten Christenheit.

Unglaub und Torheit brüsten sich frecher jetzt als je;
darum musst du uns rüsten mit Waffen aus der Höh.
Du musst uns Kraft verleihen, Geduld und Glaubenstreu
und musst uns ganz befreien von aller Menschenscheu.

Es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit,
ein offenes Bekenntnis bei allem Widerstreit,
trotz aller Feinde Toben, trotz allem Heidentum
zu preisen und zu loben das Evangelium.

Du Heil’ger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern;
mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn.
O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,
dass wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund.

Zeit zum Aufstehen” ist eine Initiative von Christen, die sich nach einer Erneuerung der Kirche sehnen. Bislang haben etwa 20.000 Christen haben unterzeichnet. Es wäre schön, wenn es noch deutlich mehr werden…

Siehe auch:

Keine Angst! Ehrlich!

Die Bibel ist manchmal schon witzig. Da kündigt uns Jesus Katastrophen über Katastrophen an. Und dann sagt er: Keine Angst! Fürchte Dich nicht! Dein Ernst, Jesus? Erst erzählst Du uns von weltweiter Verfolgung, Kriegen, Hungersnöten, Erdbeben und Erschütterungen – und dann sagst Du, dass wir uns nicht fürchten sollen? Ja, genau. Jesus war halt noch nie gut im Verharmlosen und Schönfärben. Er war immer ein Fan ungeschminkter Wahrheit.

Und er hat trotzdem keine besorgten Bürger hervorgebracht.

Wir brauchen auch heute Menschen, die die Wahrheit sagen. So wie sie ist. Ehrlich und ungeschminkt. Nur das schafft Vertrauen. Wer z.B. heute immer noch so tut, als wären die vielen Flüchtlinge einfach nur eine Bereicherung für unser Land und gleichzeitig alle, die auf die realen Probleme und Gefahren hinweisen, als Populisten hinstellt und damit den dringend notwendigen Diskurs unterdrückt, spaltet unsere Gesellschaft und beschädigt das Vertrauen in Politik, Medien und Kirche. Gut, dass es Menschen gibt wie Heinz Buschkowsky, Sabatina James und viele Andere, die den Menschen ungeschminkt sagen, was los ist. Das ist notwendig und not-wendend, im wahrsten Sinn des Wortes.

Aber genauso notwendig ist es, richtig mit dieser Realität umzugehen. Und die richtige Reaktion ist: Keine Angst! Fürchte Dich nicht! Wenn wir jetzt schon die Hosen voll haben, was soll dann erst werden, wenn es mal wirklich turbulent wird? Wenn die Regierung, die Währung und die Wirtschaft zusammenbricht? Wenn Terroranschläge passieren? Wenn…

STOPP! Jesus hat es uns so klar gesagt: Mach. Dir. Keine. Sorgen! ER, der sich sogar um jeden einzelnen Vogel kümmert, kümmert sich ganz sicher auch um Dich. ER gibt Dir auch morgen, was Du brauchst. Unser Denken, unser Reden und Tun soll deshalb von Liebe bestimmt sein, nicht von Angst. Nicht, weil wir naive Gutmenschen sind. Sondern weil wir die GANZE Wahrheit kennen. Und die ganze Wahrheit ist:

Über alle Bedrohungen und Probleme hinaus gibt es einen Gott, der alles unter Kontrolle hat. Der uns liebt wie ein Vater seine Kinder. Der uns einen Frieden gibt, der nicht auf Realitätsflucht basiert sondern auf seinem blutig erkämpften Sieg am Kreuz von Golgatha. ER hat dem ultimativen Bösen direkt ins Auge geschaut. ER hat es ein für alle Mal überwunden. Deshalb kann ER uns einen Frieden geben, der auch dann noch besteht, wenn unser Verstand es gar nicht mehr für angemessen hält, gelassen und friedvoll zu sein. Ein Friede, der höher ist als alle Vernunft. Genau das brauchen wir heute.

Lasst uns Friedensboten sein. Aber nicht mit naiver Realitätsverdrängung sondern mit der ehrlichen Wahrheit. Mit der GANZEN Wahrheit. Die Wahrheit macht uns frei. “Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.” (Johannes 16, 33)

Siehe auch:

Wie umgehen mit Zweifeln?

Wer glaubt, kennt auch Zweifel. Beim bekannten Jugendevangelisten Torsten Hebel wurden die Zweifel sogar so groß, dass er den Glauben offenbar verloren hat und er sich ganz neu auf die Suche nach Gott macht. Was für eine traurige Nachricht! Aber geht es uns Christen nicht allen so, dass wir immer wieder Zweifel haben, ob das denn wirklich alles so stimmt mit der Auferstehung, den Wundern, der Wiederkunft Jesu, Himmel und Hölle usw.?

Bei diesem Thema fällt mir immer sofort ein unglaubliches Erlebnis ein: Als junger Erwachsener war ich schon einige Jahre als engagierter Christ aktiv. Ich war abends alleine in meinem Zimmer und hatte plötzlich das Gefühl, dass mein ganzes Glaubenskartenhaus zusammenbricht. Alle christlichen Überzeugungen schienen mir auf einmal so fern, so weltfremd. Es fühlte sich an, als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht und sich meine heimelige fromme Welt in Luft auflöst.Gesicht Fragen Zweifel

In meiner Verzweiflung tat ich etwas, was ich vorher und nachher nie mehr tat und das ich eigentlich auch niemand empfehlen würde: Ich nahm meine Bibel, schlug sie nach dem Zufallsprinzip irgendwo auf und zeigte wahllos mit dem Finger auf einen Vers. Was ich dann las verschlug mir förmlich den Atem:

„Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.” (Jesaja 54, 7+8)

Nur selten in meinem Leben fühlte ich mich so direkt und klar von Gott angesprochen. In diesem Moment wurde mir klar: Glauben können ist ein Geschenk! Es ist nicht meine intellektuelle Leistung sondern ein Resultat von Gottes Erbarmen und Gottes Wirken in mir. Paulus drückte das so aus. “So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.” (Römer 9, 16).

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass uns die Bibel trotzdem zu einer Entscheidung für den Glauben aufruft (z.B. Markus 1, 15). Sie schildert ausführlich die Konsequenzen, die diese Entscheidung für unser Leben und für die Ewigkeit hat. Wenn wir Menschen überhaupt keine eigene Entscheidungsmöglichkeit hätten würde das keinen Sinn machen.

Der Punkt ist: Glaube ist zwar ein Geschenk. Aber weil Gott will, dass alle Menschen gerettet werden bietet er dieses Geschenk jedem an. Ob wir es annehmen oder nicht bleibt unsere Entscheidung. Anders ausgedrückt: Glaube wird durch den Heiligen Geist gewirkt. Ob wir dem Heiligen Geist Raum geben oder nicht, liegt in unserer Hand.

Deshalb ist Glaube gefährdet, wenn er nur auf intellektuellen Überzeugungen und einem „Fürwahrhalten“ von christlichen Dogmen beruht. Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, die für die ersten Christen eine Glaubens-Grunderfahrung war (siehe z.B. Apostelgeschichte 19, 1-7), ist heute noch genauso wichtig wie damals. Es lohnt sich, auch heute noch um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist zu beten oder für sich beten zu lassen.

Aber die Frage bleibt: Was machen wir, wenn uns Argumente gegen unseren Glauben treffen, auf die wir keine Antwort wissen? Ignorieren? Wegbeten? Nein, das ist sicher keine gute Idee. Glaube funktioniert auf Dauer nicht, wenn wir alle Einwände gegen unsere christlichen Überzeugungen verdrängen und unterdrücken. Besser ist es, wenn wir sie im Gebet Gott vorlegen, darüber nachdenken, forschen und Antworten suchen.

Immer wieder erlebe ich: Wenn ich das tue schenkt Gott mir tatsächlich einleuchtende Antworten! Auf diese Weise sind schon manche biblische Stolperstellen für mich zu echten Fundgruben geworden. Und ich spüre, wie das meinen Glauben stabilisiert. Es tut mir gut, überzeugende Argumente für meinen Glauben kennen gelernt zu haben wie z.B. die Belege für die körperliche Auferstehung Jesu, für die Glaubwürdigkeit der Bibel oder die überwältigenden Hinweise auf einen Schöpfer des Universums.

Gottes Wirken UND fundiertes Wissen: Beides hilft mir, zu glauben! Ich freue mich, ehrlich sagen zu können: Auf diesen beiden Beinen steht mein Glaube inzwischen ziemlich stabil. Ich hatte schon lange keine ernsthaften Zweifel mehr. Das gewachsene Vertrauen hilft mir, mutiger zu beten und zu vertrauen, dass Gott Dinge bewegt, die menschlich unmöglich erscheinen. Und es trägt dazu bei, dass ich auch andere Menschen mit meinem Glauben anstecken kann.

Und doch weiß ich am Ende: Es ist nicht meine Leistung sondern unverdiente Gnade, dass ich glauben kann. Dieses Wissen bewahrt mich davor, auf andere Menschen herabzuschauen, die sich mit dem Glauben schwer tun. Und es lehrt mich beten – für mich selbst und für die Menschen um mich herum, dass auch sie das wundervolle Geschenk des Glaubens entdecken dürfen.

Siehe auch:

Schenk uns Buße!

Das Wort Buße hatte in den letzten Jahrzehnten einen ziemlichen Karriereknick. In der Vorstellung der meisten Menschen klingt es bedrückend und spaßfeindlich. Man verbindet es mit erhobenen Zeigefingern, Druck und Verurteilung, deprimierende Reue, Sack und Asche und das Ende allen Vergnügens. Das ist wohl der Grund, warum dieses Wort heutzutage selbst in den Kirchen kaum noch zu hören ist. Dabei kommt es je nach Übersetzung allein im Neuen Testament über 50 mal vor und spielte auch in vielen kirchlichen Erneuerungsbewegungen eine zentrale Rolle. Könnte es sein, dass wir eine völlig falsche Vorstellung davon haben, was “Buße” ist?

In der Bibel steht dieses Wort zunächst einmal ganz simpel für 2 Dinge: Umdenken und Umkehr. Aus dem Hören von Gottes Wort kommt das Umdenken. Aus dem Umdenken folgt das umgekehrte Verhalten: Wenn wir also etwas gestohlen haben, dann bringen wir es jetzt wieder zurück. Wenn wir Menschen verletzt haben, dann bitten wir sie jetzt um Vergebung. Wenn wir Menschen kontrolliert und manipuliert haben dann fangen wir stattdessen an, ihnen zu dienen und sie los zu lassen. Buße ist also etwas sehr praktisches.Blogbild BußeKlick zum Lied: Schenk uns Buße! Text siehe unten.

In meinem Arbeitsalltag fällt mir immer wieder auf, warum Buße so wichtig ist. Wir machen ja alle Fehler. Das kann uns manchmal in brenzlige Situation bringen. Meine Erfahrung ist: Oft kann man relativ leicht das Gift aus einer solchen Situation ziehen, wenn man sein eigenes Fehlverhalten einsieht und sich für seinen Fehler ganz einfach entschuldigt. Das ist wesentlich einfacher und stressfreier als 1000 Ausreden zu suchen und die Schuld auf Andere zu schieben. Und man verliert dabei meist nicht an Ansehen! Im Gegenteil: Menschen, die Fehler zugeben und über sich selbst auch mal lachen können, sind im allgemeinen wesentlich beliebter, glaubwürdiger, entspannter und dadurch auch gesünder und erfolgreicher.

Im Managerdeutsch würde man sagen: Die Fähigkeit, Fehler und Schwächen eingestehen zu können, ist eine zentrale berufliche wie private Kernkompetenz und ein entscheidender Erfolgsfaktor für das ganze Leben.

Und Buße kann noch mehr: Wenn Sünde der Weg in den Abgrund ist, dann führt Umkehr uns auf den Weg des Lebens, der Heilung und der positiven Veränderungen. Buße ist – neudeutsch ausgedrückt – nichts anderes als ein „Game­changer“: Ein Ereignis mit dem Potenzial, eine ganze Lebenssituation, eine Krise, einen zerstörerischen Konflikt oder den Niedergang einer Familie, eines Unternehmens, einer Gemeinde oder einer ganzen Nation aufzuhalten und den negativen Trend ins Positive umzukehren. Wie viel Leid und Not könnten wir uns ersparen, wenn wir nicht so verbohrt und vernagelt wären sondern uns von Gott dazu bewegen lassen würden, umzudenken und uns anders zu verhalten!Buße Zitat

Gott ruft uns ja nicht deshalb zur Buße, weil er kleinkariert, eingefahren und kritiksüchtig ist. Er tut das auch nicht weil er sich an den “3 heiligen Gesetzen” orientiert (Wer sie noch nicht kennt: Sie lauten §1: Das war schon immer so! §2: Wo kämen wir denn da hin? §3: Da könnte ja jeder kommen!). Nein: Gott ruft uns Sünder zur Umkehr, weil er weiß, dass Sünde uns kaputt macht! Es quält ihn, mit ansehen zu müssen, wie wir Menschen uns gegenseitig verletzen, missbrauchen, belügen, ausgrenzen, mobben, berauben und uns selbst zerstören. Vor all dem möchte Gott uns so gerne bewahren.

Sein Ruf zur Buße ist deshalb nichts anderes als ein Ausdruck seiner Liebe und Freundlichkeit!  Und Buße wird in dem Moment ganz leicht, in dem wir tief in unserem Herzen begreifen, dass wir trotz unserer Fehler zu 100 % geliebt, angenommen und wertvoll sind und bleiben. Bei Gott müssen wir nicht fürchten, abgelehnt zu werden, wenn unsere schöne Fassade fällt, im Gegenteil: Er kennt uns ohnehin durch und durch – und liebt uns trotzdem! Seine Liebe kann uns helfen, unsere Fehler nicht länger zu verdrängen und die emotionalen Hürden auf dem Weg zur Umkehr zu überwinden.

Jesus hat einmal gesagt: Wem viel vergeben wurde, der hat viel Liebe. Jedes Mal, wenn wir erleben, wie Gott uns vergibt und uns trotz unserer Fehler liebt, wird unsere Liebe und Leidenschaft für ihn ein wenig größer. Die leidenschaftlichsten christlichen Bewegungen haben deshalb immer auch über Buße gesprochen. Buße ist also nichts Bedrückendes oder Spaßfeindliches. Buße hat auch nur manchmal etwas mit bitterer Reue und Tränen zu tun. Aber in jedem Fall ist Buße immer die Chance zum Leben, zur Heilung und zur Freiheit. Buße ist ein Geschenk, um das wir beten sollten: Herr, schenk uns Buße! In unserem Leben! In unserer Kirche! In unserem Land! Amen.

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Heilsame Buße beginnt mit dem Hören auf Gott! S10 Geboteo wie wir regelmäßig morgens in den Spiegel schauen sollten wir deshalb immer wieder die Bibel aufschlagen und dabei offen dafür sein, dass Gott uns spiegeln kann, wie er unser Leben sieht. Gut geeignet sind dafür die 10 Gebote. Wie wäre es, wenn Sie gerade jetzt einmal mit offenem Herzen einen Blick in diesen göttlichen Spiegel werfen und Ihr Leben mit diesem guten göttlichen Maßstab vergleichen?

1. Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Du sollst außer mir keine anderen Götter haben.“
Folge ich wirklich dem Gott der Bibel oder eher einem selbst zurechtgebogenen „Kuschelgott“? Gibt es außer Gott noch andere (okkulte bzw. esoterische) Mächte oder obskure Heilmethoden, auf die ich hoffe? Gibt es Süchte oder Menschen, von denen ich abhängig bin und die mehr als Gott mein Verhalten bestimmen?

2. Gebot: „Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen. Du sollst sie weder verehren noch dich vor ihnen zu Boden werfen, denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott!“
Habe ich noch Glückssymbole oder Talismänner? Gibt es Idole oder Statussymbole, die mir über die Maßen viel bedeuten?

3. Gebot: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.“
Habe ich Ehrfurcht vor Gott oder gehe ich leichtfertig mit ihm und seinem Namen um?

4. Gebot: „Denk an den Sabbat und heilige ihn. Sechs Tage in der Woche sollst du arbeiten und deinen alltäglichen Pflichten nachkommen, der siebte Tag aber ist ein Ruhetag für den Herrn, deinen Gott.“
Ruhe ich sonntags aus? Nehme ich mir Zeit für Gott und Gottesdienst?

5. Gebot: „Ehre deinen Vater und deine Mutter. Dann wirst du lange in dem Land leben, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.“
Habe ich meinen Eltern vergeben? Ist meine Beziehung zu ihnen geklärt?

6. Gebot: „Du sollst nicht töten.“
Habe ich einen (Ruf-)Mord begangen? Habe ich jemand die Existenz zerstört oder gar (z.B. durch Abtreibung) getötet?

7. Gebot: „Du sollst nicht die Ehe brechen.“
Bin ich meinem Ehepartner treu in Worten, Taten und Gedanken? Bin ich frei von Pornografie und Prostitution?

8. Gebot: „Du sollst nicht stehlen.“
Habe ich mich an anderen Menschen, an Firmen oder am Staat bereichert (z.B. durch Steuerbetrug)?

9. Gebot: „Du sollst keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen.“
Habe ich gelogen und Vertrauen zerstört? Wem habe ich dadurch geschadet?

10 . Gebot: „Du sollst den Besitz deines Nächsten nicht begehren: Weder sein Haus, seine Frau oder sonst etwas, das deinem Nächsten gehört.“
Bin ich neidisch auf Besitz, Einfluss, Beziehungen oder Status anderer Menschen?

Wenn Ihnen ein Punkt aufgefallen ist, bei dem Sie umdenken und umkehren sollten: Mit wem können Sie darüber sprechen?

Mehr dazu:

Siehe auch:

Schenk uns Buße
(Text und Musik: Markus Till, Vocal: Martina Lutz)

1. Herr, wir kommen jetzt zu Dir, weil Du uns gerufen hast
durch den Geist, der in uns wohnt und der uns erneuert hat.
Deine Liebe ist so groß, Deine Gnade täglich neu,
wunderbar ist alles, was Du für uns tust.

Doch trotz allem, was Du schenkst sind wir untreu gegen Dich,
laufen vielen Dingen nach und vergessen dabei Dich.
Wir missbrauchen die Geduld und die Gnade, die Du hast.
Schenk’ uns Umkehr und zieh’ uns zu Dir, o Herr!

Ref.: Schenk’ uns Buße für unser hartes Herz.
Jesus komm, befrei’ uns heut von uns’rer Oberflächlichkeit.
Schenk’ uns Buße und zeig’ uns Deinen Schmerz
über den Stolz, der Dich betrübt und uns zerstört.
Herr, brich den Stolz, der Dich betrübt und uns zerstört!

2. Jesus, Du hast uns gesagt: An der Liebe soll die Welt
seh’n, dass Du, Herr in uns wohnst und dass wir zu Dir gehör’n.
Doch statt dessen hat der Neid und die Eifersucht regiert
und so viele geh’n verlor’n durch unser’n Streit

Jesus, und als wir geseh’n: Unser Dienst bringt keine Frucht
haben wir Dich nicht gesucht, sondern haben’s selbst versucht,
haben auf die eig’ne Kraft und auf den Verstand vertraut.
Uns’re Schuld ist rot wie Blut, vergib uns, Herr!

Lau oder leidenschaftlich?

Warum brennen manche Christen so leidenschaftlich für Jesus und sind so verlässlich und verbindlich in der Gemeinde aktiv? Und warum sind andere eher passiv und unverbindlich? Dazu ein kleines Gleichnis:

Das Gleichnis von den zwei Schuldnern

Ein König lebte an seinem Hof in großem Frieden und Harmonie. Aber sein Volk war sehr arm. Fast alle Bauern waren durch Schulden in die Abhängigkeit von reichen Gutsherren geraten und sie mussten ihnen dienen wie Sklaven.

Eines Tages kam ein sehr armer und geschundener Bauer an den Hof des Königs. Er fiel vor dem König auf die Knie und klagte ihm sein Leid: „Erbarme dich, mein König“, rief  er, „bei der letzten Dürre musste ich viele Schulden machen. Der Gutsherr nahm uns unser ganzes Land weg. Mich machte er zum Sklaven, meine Tochter machte er gegen ihren Willen zu einer seiner vielen Frauen, wir haben kaum etwas zu essen und jetzt bin ich auch noch krank geworden und kann den Arzt nicht bezahlen.“ „Bezahlt denn nicht dein Gutsherr den Arzt?“, fragte der König. „Eher würde er mich sterben lassen“, antwortete der Bauer.

Da ging es dem König durchs Herz und er sprach: „Höre, was ich tun will: Ich will dir alle deine Schulden bezahlen und ich will dich, deine Familie und auch deine Tochter aus der Hand des Gutsherren freikaufen. Dann will ich dich zu den besten Ärzten des Landes schicken und du sollst gesund werden. Und noch mehr will ich tun: Ich will dich und dein ganzes Haus in meinen Palast aufnehmen und ihr sollt bei mir wohnen und mir dienen.“ Da weinte der Bauer vor Freude über die Gnade, die der König ihm erweisen wollte. Aber dann sprach er: “Wie kann ich an deinen Hof kommen? Ich bin ein einfacher Bauer und weiß nicht, wie man sich an deinem Hof verhält! Ich würde den Frieden in deinem Haus stören.“ Da antwortete der König: „Ich werde Lehrer für dich geben, dass sie dich unterweisen, wie du dich in meinem Haus verhalten sollst. Und ich will dir eine Ausbildung zuteil werden lassen. Du sollst lernen, wie man Krieg führt und du sollst ausziehen mit meinem Heer und für mich kämpfen und wenn du treu bist, sollst du bald ein Heeroberster werden und du sollst viel Ehre haben im ganzen Land.“

So tat der König nach seinem Wort und der einst so arme Bauer wurde bald bekannt im ganzen Land als ein tapferer und treuer Kämpfer für den König. Und niemand war so mutig und so aufopferungsvoll wie er, denn er liebte den König von ganzem Herzen. Und der Bauer wurde ein enger Vertrauter des Königs, der täglich bei ihm ein und ausging.König und Knecht

All das gefiel dem König sehr. Und er dachte in seinem Herzen: Ich will noch mehr Leuten ihre Schulden bezahlen und sie freikaufen und sie zu mir holen, damit sie mich so lieben und mir so treu dienen, wie er es tut. Und er schickte Boten ins ganze Land, die ausriefen: “Wer verschuldet ist, der komme zum Hof des Königs! Und der König will eure Schuld bezahlen und euch freikaufen und ihr sollt am Hof des Königs seine Diener werden!“ Aber die Reaktion des Volkes war nicht so, wie der König sich das erhofft hatte. Viele waren einst stolze Bauern gewesen und sie wollten es sich jetzt nicht eingestehen, dass sie arm und verschuldet waren. Andere hatten Angst, dass es ihnen am Hof des Königs vielleicht noch schlimmer ergehen könnte als bei ihrem Gutsherren. Einer jedoch dachte in seinem Herzen: Das hört sich gut an. Ich könnte es mir am Hof des Königs gut gehen lassen, ich würde viele einflussreiche Leute kennen lernen und würde vielleicht bald selbst ein angesehener Mann werden. Und so ging er zum Hof des Königs. Als er jedoch vor ihm stand, bekam er es mit der Angst zu tun. Er scheute sich davor, zugeben zu müssen, wie tief verschuldet er war. Er dachte sich: Wenn ich dem König alle meine Schulden sage, dann wird er sie vielleicht nicht bezahlen wollen und er wird mich wieder zurückschicken. Und so nannte er nur einen Teil der Schulden, die er hatte, und sie wurden bezahlt. So war der König voller Hoffnung, nun wieder einen treuen Knecht zu bekommen.

Jedoch wurde diese Hoffnung bald enttäuscht. Schon als der Mann neu eingekleidet werden sollte, gab es Probleme: Er wollte seine alten Kleider nicht aufgeben und die neuen gefielen ihm nicht. Auch wollte und wollte er nicht lernen, wie man sich am Hof verhält und so störte er immer wieder den Frieden im Haus des Königs mit den schlimmen Worten, die er gebrauchte und mit den alten Umgangsformen, die er sich einfach nicht abgewöhnen wollte. Erst recht war er ein schlechter Schüler, was das Kämpfen angeht und als es soweit war, in den Kampf hinauszuziehen, stellte er sich krank. Am schlimmsten aber war, dass er oft nicht einmal bei der täglichen Audienz beim König anwesend war und zuletzt kam es sogar immer öfter vor, dass er den Palast verließ, um wieder seine alte Heimat zu besuchen.

Eines Tages kam der frühere Gutsherr zum König, um die noch nicht bezahlten Schulden einzufordern. Da rief der König nach dem Mann und ließ ihn holen. Dann fragte er ihn: „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du noch mehr Schulden hast?“ Da antwortete der Mann: „Ich hatte Angst, du würdest sie mir nicht bezahlen und mich wieder zurückschicken.“ Da sprach der König: „Du hattest Angst und du warst zu stolz, sie vor mir einzugestehen. Du kamst nicht hierher, um deine Schuld bezahlt zu bekommen, sondern du wolltest Ehre für dich haben und das Leben am Hof genießen. Aber seit du hier bist, bist du dabei, den Frieden und die Eintracht in meinem Palast zu stören. Erst dachte ich, dass sich das noch ändern würde. Jetzt aber erkenne ich, dass du mir niemals von ganzem Herzen dienen wirst, denn du liebst mich nicht wirklich und du dienst letztlich nur dir selbst. Weil du so mein Angebot missbraucht hast, gebe ich dich wieder in die Hände deines alten Gutsherren zurück, von dem ich dich freikaufen wollte.“

Und der Mann musste wieder zurück in die Sklaverei und es wurde mit ihm schlimmer als vorher.

Fragen zum Weiterdenken:

  • Wie viele Menschen sind wohl wirklich deshalb in unseren Gemeinden, weil sie erkannt haben, dass sie ohne Jesus absolut verloren sind, dass sie verstrickt sind in den Fängen der Sünde und dadurch am Rande des Todes stehen? Wie viele Menschen sind in unseren Gemeinden, weil sie dort Jesus als den gefunden haben, der sie von der Last ihrer Sünde befreit, der sie rettet von ihrer Verlorenheit, der sie beschenkt mit unverdienter Gnade?
  • Wie viele Menschen sind dagegen nur deshalb in unseren Gemeinden, weil sie dort Beziehungen und Freundschaft suchen? Wie viele arbeiten vor allem deshalb mit, weil sie sich Aufmerksamkeit und Anerkennung wünschen?
  • Und wie sieht das bei uns selber aus?

Begeisterung und Eifer für Jesus entstehen aus einer Berührung mit der Verzweiflung der Sünde und ihrer tödlichen Folgen. Erst dann können wir dankbar jubeln über die Vergebung und herrliche Erlösung, die Jesus für uns erworben hat. Ist es nicht zwangsläufig so, dass Gemeinden lauwarm sind, solange wir Sünde nicht ansprechen?

Siehe auch:

  • Jesus und die Leidenschaft der Sünderin: Lukas 7, 36-50
  • Change! – Ein Plädoyer für eine Kirche mit Profil

Was kommt, wenn die Familie geht?

Familie mit Vater, Mutter und Kindern hat ein Imageproblem. In Film und Fernsehen kommt sie seit langem kaum noch vor. Sie wird als „traditionell“, altbacken, überkommen und verstaubt dargestellt. Man sagt, sie sei auf dem Rückzug bzw. sie stehe gar vor dem Aussterben. Wer sich wie Birgit Kelle lautstark für sie einsetzt wird hierzulande gerne als “antifeministisch” oder “rechtspopulistisch” diffamiert.

Nun aber hat Papst Franziskus eindringlich dazu aufgerufen, sich für die Familie zu engagieren. Aus gutem Grund. Denn was kommt denn eigentlich, wenn die Familie geht? Kann sie wirklich durch fröhliche, bunte Patchwork- und Regenbogenfamilien ersetzt werden, wie es z.B. den Grundschülern in Schleswig-Holstein vermittelt werden sollte?Blogbild Familie gestern morgen1

In Ihrem Buch „Die Patchwork-Lüge“ (hier eine äußerst lesenswerte Rezension) hat die Autorin Melanie Mühl dargelegt: Alternative Familienformen sind kein Paradies! Sie bedeuten immer, dass Kindern mindestens ein Elternteil entrissen wurde. Viele Studien belegen, dass die Trennung der Eltern ein erhebliches Risiko für die Kinder bedeutet: Erhöhter Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch, größeres Depressionsrisiko, instabilere Partnerschaften und höhere Selbstmordraten sprechen eine deutliche Sprache. Gezeigt wurde jüngst auch, dass Erziehung durch homosexuelle Paare ebenfalls ein erhöhtes Risiko für psychische Probleme mit sich bringt.

Patchworkfamilien sind wertvoll, weil die Ehe der leiblichen Eltern nun einmal zerbrechen kann. Niemand von uns hat das Recht, diese Familien gering zu schätzen, im Gegenteil: Sie verdienen ebenso wie Alleinerziehende unseren vollen Respekt und dazu ganz besonders viel Unterstützung und Solidarität! Aber sie taugen keinesfalls als ein der Familie gleichwertiges Ideal.

Wenn die Familie geht kommen aber nicht nur Alleinerziehende, Patchwork- und Regenbogenfamilien. An ihre Stelle treten noch mehr Phänomene:

Kinderlosigkeit

Deutschland ist schon jetzt Weltmeister in der Kindervermeidung. Nur 1,4 Kinder pro Frau bedeutet nüchtern betrachtet: Die Bevölkerung halbiert sich alle 2 Generationen. Noch schlimmer wird es dadurch, dass gerade die Hochgebildeten das Kinderzeugen auf dem Karrierealtar opfern. Die gleichzeitige massive Zuwanderung von Menschen aus fremden Kulturen, die zudem meist deutlich mehr Kinder bekommen, wird unsere Gesellschaft zwangsläufig grundlegend verändern. Träumen wir wirklich alle von Multikulti? Oder verdrängen wir bloß die Realitäten?

Verantwortungslosigkeit

Immer mehr Menschen finden keine Antwort auf die Frage, ob sie single sind oder in einer Beziehung stehen. Sie haben zwar jemand, mit dem sie immer wieder das Bett teilen. Aber das ist mit keinerlei Verbindlichkeit oder Verantwortung verbunden. „Mingle“ nennt man diesen halbgaren Zwischenzustand. Schon jeder dritte Deutschen findet das erstrebenswert. Lustprinzip und Sex ohne Verantwortung – das führt in eine Gesellschaft nach der Maxime: Wenn jeder für sich selber sorgt ist für alle gesorgt. Wollen wir das?

Lieblosigkeit

Im kommen ist auch das Modell der Co-Elternschaft: 2 Menschen beliebigen Geschlechts tun sich zu einer Zweckgemeinschaft zusammen, um ein Kind aufzuziehen. Liebe spielt keine Rolle. Das hat einen großen Vorteil: Da die Eltern gar nicht zusammen sind droht auch keine Scheidung. Toll! Ist das wirklich die Atmosphäre, in der unsere Kinder zukünftig aufwachsen sollen?

Orientierungslosigkeit

Eine EKD-Studie hat belegt: Die Familie ist der primäre Ort, in dem religiöse Wertvorstellungen an die nächste Generation weiter gegeben werden. Jahrtausendelang hat das funktioniert – jetzt werden wir Zeugen eines großen Traditionsabbruchs: Selbst unter den verbliebenen Kirchenmitgliedern haben nur noch 22 % der Jugendlichen einen Bezug zur Kirche. Die einstigen Volkskirchen werden in absehbarer Zeit nur noch eine von vielen Minderheiten sein. Wie wird sich das auf den Wertekonsens auswirken, auf dem das Zusammenleben in unserer Gesellschaft basiert?

Zitat FamilieFür mich kann all das nur heißen: Ohne die Wärme und Geborgenheit der Familie wird es kalt in unserem Land. Wenn unsere Kinder sexuelle Vielfalt und Lustprinzip statt die Ideale lebenslanger Partnerschaft, gegenseitiger Verantwortung und Treue gelehrt bekommen, sägen wir den Ast ab, auf dem wir alle sitzen.Die Leidtragenden sind unsere Kinder, die zwar vor angeblich veralteten Rollenbildern aber nicht vor einem erkalteten Zuhause geschützt  werden.

Deshalb danke, Papst Franziskus, für den Weckruf. Der Einsatz für die Familie ist in der Tat dringend notwendig und im wahrsten Sinne des Wortes not-wendend. Am 11. Oktober bei der Demo für Alle in Stuttgart ist wieder eine gute Gelegenheit, dies öffentlich deutlich zu machen (hier ein gutes Video dazu)!

Siehe auch:

„Now is the time to wake up“

Ein Weckruf aus dem nahen Osten

Auf meinem Facebook-Profil und in den Medien nehme ich in der Flüchtlingsdiskussion zur Zeit 2 Lager wahr:

  • Die einen rufen zu Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Willkommenskultur auf.
  • Die anderen warnen vor Überfremdung, Islamisierung und antidemokratischen Parallelgesellschaften.

Nicht selten schimpfen die Einen („Rechtspopulisten!“, „Fremdenfeinde!“) auf die Anderen („naive Gutmenschen!“). Der Streit droht, unsere Gesellschaft und ganz Europa zu spalten und zu radikalisieren.

Gernot Elsner bat jüngst auf Facebook, den Brief eines Pastors aus dem Nahen Osten zu teilen und bekannt zu machen. Der Pastor dient jeden Monat tausenden von Flüchtlingen. Das Besondere an dem Brief ist: Er vertritt ganz entschieden beide Positionen! Er sagt: GERADE weil die muslimischen Flüchtlinge eine echte Gefahr für Europa sind, die wir keinesfalls verharmlosen dürfen, müssen wir Christen jetzt aktive Nächstenliebe zeigen! Mit allergrößter Dringlichkeit ruft er uns auf, das zu tun, was auch unsere Kanzlerin gefordert hat: Den Menschen in Liebe begegnen, ihnen als Christen aber auch eine klare Botschaft zu bringen und zu sein.

Nachfolgend eine Übersetzung des Briefs (das englische Original ist unten angehängt), den ich nicht nur für Pastoren sondern für alle Christen Europas für äußerst lehrreich halte. Gib ihn weiter, wenn Du das auch so siehst.

Brief Fluechtlinge englischEin Brief an christliche Leiter in Europa von einem Pastor im nahen Osten

Liebe Pastoren in Europa,

ich grüße Euch in Christus,

wir befinden uns in einem sehr kritischen Zeitabschnitt in Bezug auf die Flüchtlinge, die Eure Länder überfluten. Ihr habt eine goldene Möglichkeit. Ihr könnt sie entweder ergreifen oder verpassen und Europa für immer verlieren.

Die Familien, die an Euren Küsten ankommen, sind zerbrochen, verwundet und bedürftig. Ein warmherziges Willkommen kann ihre Perspektive und ihren Glauben rasch verändern. Sie fliehen von der Tyrannei des Islam und sind verwirrt in Bezug auf ihre Überzeugungen. Sie sind aufgewachsen mit der Überzeugung, zur besten Nation und Religion zu gehören, die je auf Erden geschaffen wurde, und ihr Denken wurde darauf programmiert, dass alle anderen verloren sind. Ihnen wurde nie erlaubt, zu denken oder zu zweifeln. Es sei alles so von Gott gewollt.

Jetzt ist die Zeit, zu handeln. Jetzt ist die Zeit, aufzuwachen mit einer neuen Mission, die dieses Mal mit den richtigen Waffen operiert. Benutzt Gebet, Glauben, Evangelisation, praktische Hilfe und viel Liebe. Muslime sind die Opfer des Islam, sie brauchen jemanden, der ihnen die Augen öffnet und sie befreit. Ihr braucht keine Missionare mehr zu schicken. Sie stehen auf Eurer Türschwelle. Baut Beziehungen mit ihnen, mit einzelnen Familien, nicht in großen Gruppen.

Lasst sie das wahre Gesicht des Christentums sehen. Das Christentum, das Gott im Geist anbetet, nicht das Christentum der Götzen. Das Christentum mit Gott hingegebenen Familien, nicht das Christentum der unmoralischen Werte. Das Christentum der offenbarten Kraft des Heiligen Geistes, nicht das Christentum der lauwarmen Kirchen. Das Christentum des alten erweckten Europas, nicht das Europa des Atheismus. Unser Herr sitzt immer noch auf dem Thron.

Unterschätzt niemals den kleinen Prozentsatz an Menschen, die jetzt in Eure Länder kommen. Sie werden sehr bald die Mehrheit werden. Sie müssen den Islam gar nicht predigen. Sie müssen gar nicht kämpfen. Die meisten Eurer Familien haben 1 Kind und einen Hund. Ihre Familien haben 6 oder 7 Kinder. Es ist eine Strategie. Seid gewarnt, der Feind ist so doppelzüngig. Einer unserer alten arabischen Dichter hat einst geschrieben: „Wenn Ihr die Zähne des Löwen seht, denkt niemals, dass der Löwe lächelt.“

Muslime sind nicht unsere Feinde. Sie sind unsere geliebten menschlichen Brüder mit vielen wunderbaren nahöstlichen Gewohnheiten. Sie sind großzügige Gastgeber, großherzig zu den Armen, und sie sind emotional eng mit ihren Familien und Gemeinschaften verbunden. Beeilt Euch und kümmert Euch um sie, bevor sie den Islam umarmen.

Die Geschichte wird eines Tages bezeugen, dass Gott Euch in seiner Weisheit den Hungrigen geschickt hat, damit Ihr ihm Essen gebt, den Durstigen, damit Ihr ihm zu trinken gebt, den Fremden, um ihn aufzunehmen und den Nackten, um ihn anzuziehen. Wie werdet Ihr reagieren? Einige werden Euch natürlich ausnutzen, aber andere werden sich in Euren Gott verlieben.

Durchbrecht die Sprachbarriere und nutzt hingegebene arabisch sprechende Christen in Euren Ländern. Durchbrecht kulturelle Barrieren und versucht, die Denkweise der Muslime zu verstehen. Durchbrecht die Entfernungsbarrieren und bittet Missionsteams aus der arabischen Welt um Hilfe durch Kurzzeiteinsätze. Ihr habt eine großartige Gelegenheit, ich flehe Euch an, Eure Augen dafür zu öffnen bevor es zu spät ist.

Ein sorgenvoller Pastor im nahen Osten

Hier das englische Original:

Can you please share this letter to Christian leaders in Europe by a pastor in the Middle East

Dear Pastors in Europe,

Greetings in Christ,

We are in a very critical period of time concerning the refugees flooding into your countries. You have a golden opportunity. You either choose it or lose it and lose Europe forever.

Families arriving to your seashores are broken, wounded and needy. A warm welcome may change their perspectives and beliefs in no time. They are fleeing from the tyranny of Islam and are in real struggle about their convictions. They grew up with the mentality of being the best nation and religion ever created upon the earth and are brainwashed that all others are lost. They were never allowed to think or doubt. It all came down from God.

Now is the time to act. Now is the time to wake up with a new crusade carrying the real weapons this time. Use prayer, faith, evangelism, social aid and much love. Moslems are the victims of Islam, they need someone to open their eyes and liberate them. You don’t need to send missionaries anymore. They are at your doorsteps. Build relationships with them, one family at a time not in big groups.

Let them see the real face of Christianity. The Christianity of worshiping God in spirit, not the Christianity of idols. The Christianity of families dedicated to God, not the Christianity of immoral values. The Christianity of the demonstrated power of the Holy Spirit not the Christianity of lukewarm churches. The Christianity of the old revived Europe not the Europe of atheism. Our Lord is still on the throne.

Do not ever underestimate the small percentages coming now to your countries. They will become the majority very soon. They don’t have to preach Islam. They don’t have to fight. Most of your families have one child and a dog. Their families have six or seven children. It is a strategy. Be cautious, the enemy is so devious. One of our old famous Arabic poets once wrote, “if you see the teeth of the lion, do not ever think that the lion is smiling”.

Moslems are not our enemies. They are our beloved brothers in humanity with many wonderful Middle eastern habits. They are generous in hospitality, merciful to the poor, and emotionally tied to their families and communities. Hurry up and take care of them before they embrace Islam.

The history will witness one day that God in His wisdom have sent to you the hungry to give him meat, the thirsty to give him a drink, the stranger to take him in and the naked to clothe him. How will you respond? Some will take advantage of you for sure, but others will fall in love with your God.

Break the language barriers and use dedicated arabic speaking christians in your countries. Break the cultural barriers and try to understand a Moslem’s mind. Break the long distance barriers and ask the help of some outreach teams from the Arab world for short terms. You have a wonderful opportunity, I beg you to open your eyes before it becomes too late.

A burdened Pastor in the Middle East.

Siehe auch: