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„Glauben kannst Du in der Kirche!“ Mit diesem Satz wollten mir meine Lehrer in der Schule vermitteln: Glaube hat in der Welt der Vernunft, der Aufklärung und der Wissenschaft keinen Platz. Verlässlich ist nur, was naturwissenschaftlich beweisbar ist. Allerdings wird in der naturwissenschaftlichen Beweisführung mit Beobachtungen und Experimenten gearbeitet – 2 Methoden, die bei der Frage nach der Zuverlässigkeit der biblischen Texte kaum weiterhelfen. Niemand kann in die biblische Zeit zurückreisen und beobachten, was wirklich geschehen ist. Experimentell nachstellen kann man die biblischen Ereignisse erst recht nicht.
Ob die biblische Geschichtsschreibung zuverlässig ist kann man deshalb mit naturwissenschaftlichen Mitteln letztlich weder beweisen noch widerlegen. Man kann nur Hinweise und Argumente sammeln, so wie es ein Kommissar in einer Mordermittlung tut. Das Ergebnis fällt bei weitem nicht immer eindeutig aus. Die vielen Streitigkeiten und Lagerbildungen unter Historikern und Theologen belegen das eindrucksvoll.
Die wissenschaftliche Untersuchung der Bibel hat noch ein weiteres ganz grundsätzliches Problem: In der Naturwissenschaft geht man immer davon aus, dass Alles eine natürliche Ursache hat. Bemerkenswerterweise hielten bedeutende und einflussreiche Theologen wie Ernst Troeltsch, Friedrich Schleiermacher oder Rudolf Bultmann es für angemessen, diesen naturalistischen Ansatz auch in der Theologie zu übernehmen und somit Wunder und Offenbarung von vornherein grundsätzlich auszuschließen. Das brachte die Theologie in eine skurrile Situation: Viele “Lehrer von Gott” (=“Theologen”) rechnen seither in ihrer Forschung gar nicht mehr mit Gott! Folgerichtig misstrauen sie schon aus Prinzip den biblischen Berichten über Wunder, die Auferstehung oder die Jungfrauengeburt. Eingetroffene Prophetien halten sie prinzipiell für nachträgliche Manipulationen. Und natürlich muss eine solche „gott-lose“ Theologie die Bibel zwangsläufig als fehlerhaftes menschliches Machwerk einstufen.
Wichtig ist dabei zu wissen: All das ist zunächst einmal nicht das Ergebnis von kluger Forschungsarbeit sondern eine rein philosophische Entscheidung. Dass die Bibel in dieser Sichtweise rein menschlich erscheint, ist letztlich nichts anderes als ein klassischer Zirkelschluss: Man bekommt das heraus, was man aufgrund des Wunder- und Offenbarungsausschlusses von vornherein vorausgesetzt hat!
Es ist vor diesem Hintergrund nicht überraschend, dass Wissenschaftler meist solche Argumente in den Mittelpunkt rücken, die die Fehler- und Mangelhaftigkeit der biblischen Texte zu belegen scheinen. Kaum beachtet wird hingegen, dass es nüchtern betrachtet eine ganze Reihe an beeindruckenden Fakten gibt, die klar darauf hinweisen, dass die Bibel vertrauenswürdig ist und von Gott inspiriert sein muss. Tatsächlich kann sich der auf der Bibel basierende christliche Glaube auf erstaunliche Tatsachen berufen. Wer der Bibel vertraut braucht seine Vernunft deshalb keineswegs an der Garderobe des Kircheneingangs ablegen. Christen müssen sich in der Welt der Aufklärung und der Wissenschaft weder verstecken noch minderwertig fühlen.
Um diese These zu untermauern werden in dieser Artikelserie die 10 wichtigsten Argumente für die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit zusammengefasst.
Warum wir der Bibel vertrauen können:
1: Die hohe Qualität der Überlieferung
Was leider kaum jemand weiß: Kein antikes Werk ist auch nur annähernd so gut überliefert wie das Neue Testament. Was wir darin heute lesen ist mit großer Sicherheit genau das, was die Autoren ursprünglich geschrieben haben. Und es ist in der Zeit und Region der Augenzeugen entstanden, was ihm eine besonders hohe Glaubwürdigkeit verleiht…
2: Das Rätsel der Auferstehung
Bis heute konnte niemand schlüssig erklären, was die Jünger Jesu samt dem hoch gebildeten Christenhasser Paulus in so kurzer Zeit um 180° umgedreht und zu todesmutigen Zeugen der Auferstehungsbotschaft gemacht hat und wieso diese Botschaft so kurz nach Jesu Tod mitten in Jerusalem nicht entkräftet werden konnte sondern vielmehr derart erfolgreich eingeschlagen hat, dass in kürzester Zeit eine große Gemeinde entstand, die die Basis für eine historisch einmalige weltweite Missionsbewegung wurde.
3: Die eingetroffenen Vorhersagen
Etwa ein Viertel der ganzen Bibel beschäftigt sich mit Vorhersagen über zukünftige Ereignisse. Erstaunlich viele von ihnen sind tatsächlich eingetroffen, darunter auch solche, die unsere heutige Zeit betreffen. Alles nur Zufälle oder Textmanipulationen? Wohl kaum.
4: Die durchgängige Geschichte
Die Bibel wurde über einen Zeitraum von 1600 Jahren von mindestens 40 äußerst unterschiedlichen Autoren geschrieben, die zudem völlig verschiedenen kulturellen und religiösen Einflüssen ausgesetzt waren und dabei keine Bibel als gemeinsame Glaubensgrundlage hatten. Das erstaunliche Wunder ist: Trotzdem erzählt sie eine gemeinsame, durchgängige Geschichte mit einem klar erkennbaren roten Faden!
5: Die schonungslose Ehrlichkeit
Nüchterne, objektive und differenzierte Geschichtsschreibung ist selten. Aber die Bibel ist anders! Sie ist selbst in Bezug auf die Könige und Herrscher, auf das Volk Israel und auf die größten Glaubenshelden durchgängig so schonungslos ehrlich, dass einem manchmal fast der Atem stockt.
6: Das realistische Menschenbild
Die Bibel macht deutlich, dass wir Menschen einen Hang zum Bösen in uns tragen, der nicht nur durch negative äußere Umstände erklärt werden kann. Auch wenn es uns nicht gefällt: Die Weltgeschichte belegt durchgängig, dass die biblische Sicht des Menschen äußerst realistisch ist.
Die Bibel macht 2 grundlegende Aussagen über die Welt: 1. Die Welt wurde von Gott geschaffen. 2. Schöpfer und Schöpfung sind vollständig verschieden und getrennt voneinander. Noch nie wussten wir so gut wie heute, dass sie damit vollkommen richtig liegt.
8: Das einzigartige Gottesbild
Das Bild, das Jesus von Gott zeichnete, war revolutionär und einmalig. Die Frage ist: Wie ist dieses einzigartige Bild vom liebenden Vater-Gott sowie die Theologie vom stellvertretenden Sühnetod seines Sohnes und von der Erneuerung des menschlichen Herzens durch den Heiligen Geist entstanden?
Unbestritten ist die Bergpredigt ein Meisterwerk der Weltliteratur. Unbestritten ist ebenso, dass es kein Regelwerk gibt, das eine vergleichbare Ausstrahlung auf die gesamte Menschheit hat wie die mosaischen 10 Gebote. Noch viele weitere biblische Passagen wurden grundlegende Eckpfeiler unserer Ethik. Woher hat die Bibel diese Weisheit?
Es gab viele kluge Lehrer in der Geschichte. Aber keiner von ihnen sagte von sich selbst, dass er Gottes Worte verkündigt oder Gott ist. Somit geben uns die Texte der Bibel nicht die Möglichkeit, sie als weise menschliche Lehre einzuordnen. Es bleiben uns stattdessen nur 3 Optionen im Umgang mit der Bibel…
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