Matthäus 18, 20: „Wo zwei oder drei zusammenkommen, die zu mir gehören, bin ich mitten unter ihnen.“
Im alten Bund, also zur Zeit des Alten Testaments, war das Volk Israel aufgerufen, jedes Jahr zum Tempel in Jerusalem zu kommen, um Gott dort anzubeten. Denn der Tempel war nicht irgendein Gebäude. Dort hatte Gott Wohnung genommen! Wer Gott begegnen, ihn suchen oder anbeten wollte, musste zu diesem Gebäude kommen.
Und wie ist das im neuen Bund? Kann man nur in einer Kirche Gott begegnen? Nein. Im neuen Bund gibt es keinen Tempel aus Steinen und Mauern mehr. Gottes Gegenwart ist nicht mehr an spezielle Gebäude gebunden. Deshalb wird heute auch kein Gebäude allein dadurch heiliger oder zum „Haus Gottes“, indem es mit religiösen Symbolen geschmückt wird (auch wenn das manchen Menschen die Ausrichtung auf Gott erleichtern mag).
Der Tempel des neuen Bundes ist DIE Kirche, also die Gemeinschaft der Gläubigen! Die Steine dieses Tempels sind die Glieder des Leibes Jesu, die sich zusammenfügen lassen zu einem geistlichen Bauwerk (1. Petrus 2,5).
Wenn die Kirche in einer Kirche zusammen kommt, kann man dort auch Gott begegnen. Aber nicht wegen dem Gebäude sondern wegen der Familie Gottes, die sich dort im Namen Gottes trifft. Die Kirche Jesu kann sich aber genauso in einem Wohnzimmer, in einem Kino oder auf einer Wiese treffen. Auch dort wird Gott genauso in ihrer Mitte sein. Die Kirche Jesu ist nicht ortsgebunden. Sie ist überall, wo die Kinder Gottes zusammen kommen.
Höchste Zeit, dass wir mit dem Missverständnis aufräumen, dass die Kirche ein Gebäude sei. Und höchste Zeit, dass wir unsere beschränkte Vorstellung davon, wo und wie Gottesdienste stattfinden können, über Bord werfen!
- ⇒ Zur 71. These: Nur mit Gottes Gegenwart gibt es fruchtbringende Gottesdienste!
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