14 Ratschläge für die Politik

Ich habe Hochachtung vor Menschen, die politische Verantwortung übernehmen und sich in den Sturm der Öffentlichkeit stellen. Deshalb will ich vorsichtig damit sein, Politikern Ratschläge zu erteilen. Aber gerne gebe ich die Ratschläge eines erfahrenen Politikers aus der Bibel weiter. König Salomo galt als ein ausgesprochen kluger und weiser Regierungschef. Hier kommen 16 seiner Sprüche[1] und daraus abgeleitet 14 Ratschläge, die mir auch heute noch sehr aktuell zu sein scheinen:

1. Politik sollte nicht nur reagieren, sondern erkennbar und nachvollziehbar lenken und gestalten:

„Wo es an Führung mangelt, zerfällt ein Volk.“ (11,14)

2. Politik soll für gute Rahmenbedingungen sorgen, aber nicht übermäßig viele Steuern erheben:

„Ein König, der für Recht sorgt, gibt seinem Land Bestand; wer nur Steuern erpresst, zerstört es.“ (29,4)

3. Es ist nicht klug, stur an der eigenen Agenda zu kleben. Man sollte offen sein für den Rat seiner Experten:

„Ein Dummkopf hält alles, was er tut, für recht, doch ein Weiser hört auf Rat.“ (12,15)

4. Vorsicht im Wahlkampf! Unerfüllbare Versprechen rächen sich:

„Wie Wolken und Wind, aber kein Regen, so ist jemand, der Versprechungen macht, sie aber nicht hält.“ (25,14)

5. „Negative Campaigning“ und Schimpfen auf Andere bringt vielleicht Klicks und Aufmerksamkeit, aber auf Dauer steht man als Verleumder da:

„Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen; man verschlingt sie mit großem Appetit.“ (18,8)

6. Politik hat die Aufgabe, das Recht der Schwachen, der Ungeborenen und Kranken zu schützen:

„Sprich du für die Sprachlosen! Tritt du für die Schwachen und ihren Rechtsanspruch ein! Richte gerecht und verschaffe dem Recht, der sich selbst nicht helfen kann!“ (31,8+9)

7. Bescheidenheit ist und bleibt eine wichtige Tugend:

„Mag ein anderer dich loben, doch nicht dein eigener Mund; ein Fremder mag dich rühmen, doch nicht deine eigenen Lippen.“ (27,2)
„Hochmut kommt vor dem Fall und Stolz vor dem Sturz.“ (16,18)

8. Gewissenlose Leute erkennt man daran, dass sie gewissenlose Leute loben:

„Wer Gottes Weisung verlässt, wird den Gottlosen loben“ (28,4)

9. Wer alle Normen, Werte und alles Heilige verachtet, zerstört die Gesellschaft:

„Ohne Prophetenwort verwildert ein Volk, doch wohl ihm, wenn es das Gesetz bewahrt.“ (29,18)

10. Es ist besser, wo möglich Kritik auszuhalten, statt immer gleich dagegen vorzugehen:

„Ein Dummkopf zeigt seinen Ärger sofort, doch wer die Beleidigung einsteckt, ist klug.“ (12,16)

11. Es ist ratsam, überlegt und mit Bedacht zu sprechen statt schnell wie ein Maschinengewehr:

„Siehst du einen, der hastig und gedankenlos spricht? Für einen Dummkopf ist mehr Hoffnung als für ihn.“ (29,20)

12. Die Verachtung früherer Generationen ist ein NoGo:

„Was ist das für eine Generation, die den Vater verflucht und der Mutter kein gutes Wort mehr schenkt; die sich selbst für fehlerfrei hält, doch besudelt ist mit persönlicher Schuld; eine Generation, die hoch von sich denkt und verachtungsvoll blickt“ (30,11)

13. Politik sollte sich für den Erhalt des Gottesbezugs im Grundgesetzt („Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,“) einsetzen und das „so wahr mir Gott helfe“ in im Amtseid nicht vergessen, denn:

„Der Anfang aller Weisheit ist Ehrfurcht vor Jahwe. Den Heiligen erkennen, das ist Verstand.“ (9,10)
„Wer sich von Gott gelöst hat, wird irregeführt.“ (12,26)

14. Auf Dauer lohnt es sich, aufrichtig zu sein, auch wenn es zwischendurch nicht populär sein sollte:

„Aufrichtige werden von Ehrlichkeit geführt, Treulose von ihrer Falschheit zersetzt.“ (11,3)


[1] Aus dem biblischen Buch der Sprüche in der Formulierung der Neuen evangelistischen Übersetzung (in Klammer jeweils Kapitel und Vers)