“Don’t underestimate the force.” Diesen Satz habe ich kürzlich auf einem Notizbuch gelesen und er hat mich zum Nachdenken gebracht. Als alter Star Wars-Fan wusste ich natürlich sofort, was gemeint ist: Darth Vader warnt mit diesem Satz in Episode 4 einen General, der nicht so recht an die übernatürlichen Kräfte glauben will, die “die Macht” den Yedi-Rittern verleiht.
Nun ist mir vollkommen klar, dass das esoterisch-pseudoreligiöse Konzept der Star Wars-Filme in keiner Weise zum biblischen Christentum passt. Aber mir scheint trotzdem, dass hier ein Riesenproblem von uns Christen angesprochen wird, v.a. wenn man den Satz um 1 Wort ergänzt: “Unterschätze nicht die Macht… Gottes!”
Ich glaube: Genau das ist unser Problem!
Das würden wir natürlich nie so sagen. Theologisch ist uns ja allen klar, dass Gott absolut allmächtig ist. Aber was tun wir, wenn wir echt ein Problem haben? Vielleicht kurz beten. Aber dann: Lösungskonzepte suchen, Leute um Rat und Hilfe bitten, alles in Bewegung setzen, was unser Problem lesen könnte. Tief in unserem Inneren glauben wir unbewusst offenbar doch eher dem Satz: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott. Sonst wären unsere Prioritäten anders. Wenn wir der Macht Gottes und des Gebets mehr zutrauen würden, würden wir ganz automatisch wesentlich mehr beten statt nur grübeln und kämpfen.
Dabei ist die Bibel doch voll von Verheißungen, dass Gott ernstliches Gebet tatsächlich erhört. Das gilt ganz besonders, wenn wir uns mit Anderen zusammen tun und gemeinsam beten. Schauen wir uns doch unter den vielen Verheißungen zum Gebet nur mal kurz diese eine an: “Und ich sage euch auch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen.” (Matth. 18, 19)
Was für ein Versprechen: Wenn wir uns einig sind, wofür wir beten wollen wird Gott uns erhören. Jesus nennt keine Ausnahmen und keine Einschränkungen. Unglaublich! Jetzt stell Dir doch nur mal kurz vor, wie das wäre, wenn das wirklich stimmen würde…
Mein Punkt ist: Ich glaube wirklich, dass das stimmt. Weil ich es schon erlebt habe:
Es ist schon einige Jahre her, als meine Frau als frischgebackene hauswirtschaftliche Betriebsleiterin auf Jobsuche war. Wir wagten es, Gott im Gebet eine ganz konkrete Wunschliste vorzulegen: Die Arbeitsstelle sollte 1. nahe bei unserem zukünftigen Zuhause sein, sie sollte 2. regelmäßige Arbeitszeiten und freie Wochenenden bieten, sie sollte 3. Spaß machen und 4. auch noch gut bezahlt sein. Wer die Branche kennt weiß, dass das ziemlich anspruchsvolle Wünsche waren. Aber wir waren einfach so überzeugt davon, dass unser himmlischer Vater uns ganz bestimmt gerne beschenken wird. Kurz darauf wurde meine Frau von der Personalchefin eines Modezentrums angerufen, bei dem sie sich gar nicht beworben hatte. Über 2 Ecken hatte die Personalchefin erfahren, dass meine Frau auf Stellensuche ist. Sie bot ihr die Leitung der kleinen firmeneigenen Personalkantine an. Das war eine regelmäßige Arbeit von Montag bis Freitag, niemals abends oder am Wochenende. Der Betrieb lag nur 5 Autominuten von unserem zukünftigen Zuhause entfernt. Das angebotene Gehalt war überaus lukrativ. Später erwähnte die Personalchefin, dass sie „versehentlich“ eine zu hohe Eingruppierung angeboten hatte – die sie dann aber nicht mehr zurücknehmen wollte. Da das Kochen schon immer der Bereich in der Hauswirtschaft war, der meiner Frau am meisten Spaß machte, nahm sie die Stelle gerne an…
Auch in unserem Hauskreis setzen wir fest darauf, dass Jesus das wirklich ernst gemeint hat. Wir haben so viele Gebetserhörungen erlebt in den letzten Jahren: Heilungen, Versorgung, Veränderungen, neue Perspektiven in hoffnungsloser Lage… Einfach genial, was Gott alles schon getan hat. In manchen Dingen warten wir noch auf die Erhörung. Aber ich kann mir mittlerweile einfach nicht mehr vorstellen, dass ein Gebetsanliegen, das wir gemeinsam klar und spezifisch vor Gott gebracht haben, einfach so unbeantwortet bleibt. Unser Gott hat sich nun einmal hinreißen lassen, uns dieses bedingungslose Versprechen zu geben. Und so wie ich das sehe steht er dazu.
Also, lass es mich Dir noch einmal sagen:Unterschätze nicht die Macht Gottes! Unterschätze nicht die Macht des Gebets!
Mach doch mal dieses Experiment: Lege Dich mit Deinen Freunden oder Deinem Partner auf ein Gebetsanliegen fest, das in Übereinstimmung mit Gottes Wort ist. Dann legt es Gott gemeinsam im Gebet vor. Ihr braucht nicht stundenlang beten. Stellt Euch einfach vor, Ihr hättet einen Termin beim US-Präsidenten im Oval Office. Da plappert man nicht endlos sondern man sagt prägnant und klar, was einem auf dem Herzen liegt. Betet nicht für 1000 Sachen oder allgemein für den Weltfrieden sondern konkret für etwas ganz Spezifisches und Überprüfbares. Und dann geht voller Erwartung auseinander und seht, was Gott tut. Manchmal braucht man Geduld. Gott hat nicht versprochen, immer sofort zu reagieren. Aber er wird reagieren! Ganz bestimmt! Das hat er fest versprochen!
Ich finde übrigens: Gebet macht Spaß. Es ist spannend. Es macht Hoffnung. Es reißt uns aus Resignation und Entmutigung und macht uns zu Hoffnungsträgern. Probiere es aus. Ich bin mir sicher, dass Du bald auch angesteckt sein wirst von der Begeisterung über die Macht Gottes und des Gebets!
Möge nicht nur seine Macht sondern Gott selbst mit Dir sein!
Mehr dazu:
- Den schlafenden Riesen wecken – Von der ungeheuren Kraft des Gebets
- Die Nachricht hinter den Nachrichten – Welche Schlussfolgerung wir aus den Schreckensnachrichten unserer Zeit ziehen müssen.