Eine Stimme unter tausend

Was für ein Stimmengewirr rings um uns her! 1000 Stimmen, die uns schmeicheln, uns bedrängen, an uns zerren. Zu 1000 Fragen wollen sie uns Antwort geben: Was ist die richtige Politik? Welche Produkte soll ich kaufen? Wie soll ich mein Leben führen? Was soll ich essen und was nicht? Welche Versicherungen brauche ich? Was tut mir gut? Was schadet mir? Welchen Trend darf ich auf keinen Fall verpassen?

Das Problem ist: Jede Stimme sagt etwas Anderes. Auf welche soll ich hören? Welche sind trügerisch? Auf welche kann ich mich verlassen?

Haben vielleicht die Stimmen recht, die in der Mehrheit sind? Oder haben die recht, die erfolgreich sind (weil Erfolg ja angeblich “Recht gibt”)? Oder kann ich mich auf die verlassen, die sich wissenschaftlich geben?

Aber auch Wissenschaftler haben sich schon so oft geirrt. Und Mehrheiten erst recht. Und wie oft schon sind schillernde Erfolgsgeschichten plötzlich von heute auf morgen zerplatzt wie eine Seifenblase?

Nein, es gibt kein sicheres Kriterium, um richtige Stimmen von falschen zu unterscheiden. Die Ungewissheit bleibt. Und die Gefahr, sich im Meer aus widersprüchlichen Informationen zu verlieren und unterzugehen. Und doch gibt es Hoffnung, denn…

Eine Stimme ist anders!

Unter den 1000 Stimmen gibt es eine, die sich von allen anderen unterscheidet. Sie ist leise. Sie drängt sich nicht auf. Sie biedert sich nicht an. Aber sie hat Kraft. Sie ist das Leben. Ihre Worte haben das Universum hervorgebracht und alles, was ist. Und noch heute öffnet sie neue Welten und Horizonte. Sie verändert und erneuert mich. Sie ist Nahrung für meinen ausgehungerten Geist.

Sie ist wie das Sonnenlicht, das den Nebel auflöst, mir Sicht und Orientierung bringt. Sie ist wie ein Leuchtturm, der mich durch Untiefen und Gezeiten sicher in den Heimathafen bringt. Sie ist Wahrheit. Ihre Vorhersagen treffen ein. Ihre Worte stehen fest wie ein Fels, der alle Stürme überdauert und auf den ich mein Leben sicher bauen kann.

Diese Stimme hören heißt nach Hause kommen. Geborgenheit finden. Es ist die Stimme des guten Hirten, der mich zum frischen Wasser und auf grüne Auen führt und mich tröstet im finsteren Tal. Und was am wichtigsten ist: Diese Stimme bringt mich zu meinem Schöpfer, der mein Vater, mein Abba, mein Papa im Himmel ist.

Schäfer

Wie sehr brauche ich diese Stimme! Mehr als alles andere in der Welt. Denn ich kann auf Dauer nicht leben von dem, was Gott zu Anderen gesagt hat. Oder von dem, was Gott mir früher einmal gesagt hat. Ich brauche diese Stimme heute – und an jedem Tag wieder neu.

Jesus, Du hast mir versprochen, dass ich Deine Stimme hören kann – wie ein Schaf, das die Stimme seines Hirten unter 1000 anderen heraushört. Deshalb bitte ich Dich heute: Öffne mir die Ohren meines Herzens! Wenn ich die Bibel aufschlage will ich Dich reden hören! Wenn ich bete will ich Deinen Geist und Deinen Herzschlag spüren.

Lass Dein Wort tief in mir Wurzeln schlagen. Es soll wachsen und Frucht bringen – 30, 60 und 100fach, zu Deiner Ehre. Lass den Lärm der 1000 Stimmen verstummen, damit ich die 1 Stimme höre, die mir das Leben bringt. Sprich nun, Jesus. Dein Jünger hört.

Bibelworte zum Meditieren über die Stimme Gottes:

Johannes 10,27Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.”

Matthäus 4,4: Der Mensch braucht mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.”

Jesaja 55,11So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund kommt. Es wird nicht ohne Frucht zurückkommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.”

Jeremia 23,29Brennt mein Wort nicht wie Feuer?«, fragt der Herr. »Ist es nicht wie ein großer Schmiedehammer, der Felsen zertrümmert?”

Psalm 119,105Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein Licht auf meinem Weg.”

Markus 13,31Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden ewig bleiben.”

Offenbarung 3,20Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand mich rufen hört und die Tür öffnet, werde ich eintreten, und wir werden miteinander essen.”

Matthäus 7,24Wer auf mich hört und danach handelt, ist klug und handelt wie ein Mann, der ein Haus auf massiven Fels baut.”

1. Mose 1,3Da sprach Gott: »Es soll Licht entstehen!«, und es entstand Licht.”

Markus 4,20Der gute Boden aber meint schließlich die Menschen, die Gottes Botschaft hören und annehmen und reiche Frucht bringen – dreißig-, sechzig-, ja hundertmal so viel, wie gesät wurde.”

2. Timotheus 3,16Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und kann uns lehren, was wahr ist, und uns erkennen lassen, wo Schuld in unserem Leben ist. Sie weist uns zurecht und erzieht uns dazu, Gottes Willen zu tun.”

Hebräer 4,7Heute sollt ihr auf seine Stimme hören. Verschließt eure Herzen nicht gegen ihn.”

1. Samuel 3,10Samuel antwortete: »Sprich, dein Diener hört.«”

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Augen-Blick

Diese Augen! Dieser Augen-Blick, als Jesus sich mir zuwendet und mich beim Namen nennt: „Zachäus! Steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren!“ Ich bin fassungslos. Will er wirklich ausgerechnet zu mir, dem Zöllner? Für all die Leute hier bin ich Abschaum. Ein kleiner Ausbeuter. So klein, dass ich auf einen Baum klettern muss, um Jesus sehen zu können. Wie ein Schuljunge. Aber mir war egal, was die Leute denken. Ich wollte unbedingt Jesus sehen, um alles in der Welt! Hat Jesus mein Verlangen gespürt? Meine Sehnsucht?

Die Zeit, die Jesus in meinem Haus verbrachte, werde ich niemals vergessen. Ich hatte mit einer Standpauke gerechnet. Jesus wird mir sicher meine Betrügereien vorhalten. Dachte ich. Aber nichts dergleichen. Wir haben miteinander gegessen. Wein getrunken. Wir haben gelacht. Er hat mir zugehört. Und wieder: Diese Augen! Ein Meer von Liebe. Es war, als würden sie mir meine Ketten abnehmen. Die Ketten meiner Gier. Meiner Habsucht. Meiner Ichbezogenheit.

Und plötzlich war ich frei! Frei von meiner ewigen Angst, zu kurz zu kommen. Frei zu geben. Frei, Menschen zu beschenken. Als hätte mir Jesus ein neues Leben geschenkt. Und tatsächlich: Das Schenken machte mich reich. Jesus hatte mir nicht zu viel versprochen. Ich war überglücklich. Und langsam verwandelte sich der Ärger der Menschen, dass Jesus ausgerechnet zu mir gekommen war, in ein ungläubiges Staunen, wie Jesus Menschen verwandeln kann.

Inzwischen ist viel Zeit vergangen. Jesus ist schon lange nicht mehr unter uns. Seine Jünger hatten erzählt, er sei in den Himmel aufgestiegen. Je mehr Zeit verging, umso mehr wuchs in mir das Gefühl, dass das alte Leben mich wieder einholt. Die alten Gefühle von Habgier und Neid. Die alte Minderwertigkeit. Die alte Angst, nicht nur zu klein zu sein sondern auch sonst zu kurz zu kommen im Leben.

Bis ich dann diese christliche Gemeinde fand. Dort begegnete ich nicht nur liebevollen Menschen sondern auch dem Heiligen Geist. Man sagte mir, dass Jesus ihn uns geschickt hätte. Durch ihn wäre Jesus wieder bei uns, in unserem Herzen. Ich wollte es erst nicht glauben. Aber als ich mein Herz öffnete war mir, als wäre ich wieder oben auf meinem Baum. Und da war er wieder: Dieser Augen-Blick. Diese Gemeinschaft mit Jesus, die alles verändert. Die Freiheit kam zurück. Angst, Scham, Neid, Minderwertigkeit – alles begann wieder zu schmelzen in seiner Gegenwart!

Und heute? Heute ist Jesus ein Teil meines Lebens. Manchmal sehe ich ihn nicht mehr, wenn viel auf mich einstürmt und mir den Blick auf Jesus raubt, so wie die vielen großen Menschen mir damals die Sicht versperrten. Aber dann suche ich ich ihn wieder, so wie ich einst auf diesen Baum geklettert bin. Und immer wieder geschieht es: ER sieht mich. ER findet mich. ER hat wieder Zeit für mich. Und er lässt in mir die Gewissheit wachsen, dass er eigentlich immer bei mir ist, dass er mich nie verlässt. Schritt für Schritt hilft er mir, ihn in meinen Alltag einzubeziehen, in alles, was geschieht. Und er hört nicht auf, mein Leben zu verändern, es vom Kopf auf die Füße zu stellen. Einfach durch seine Gegenwart. Durch sein Wort. Durch seinen Augen-Blick.

Ich wünsche Euch viele Begegnungen mit Jesus, mitten im Alltag. Und spannende Erlebnisse mit dem Heiligen Geist, der uns auch heute noch diese Begegnungen mit Jesus schenkt. Übrigens: Meine Geschichte könnt Ihr nachlesen in Lukas 19, 1-10. Lasst Euch davon inspirieren!

Euer Zachäus

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Ein Freund! Ein guter Freund…?

Ist es angemessen, Gott als seinen „Freund“ zu bezeichnen? Sozusagen als netten Kumpel, der mit uns durchs Leben schlendert? Hört sich das nicht eher nach weichgespültem Kuschelchristentum statt nach solider Theologie an? In der Tat: Ich würde Gott niemals als meinen „Kumpel“ bezeichnen. Schließlich haben wir es hier mit dem Schöpfer des Universums und dem Herrn aller Herren zu tun! Als Johannes ihn sah im gleißend hellen Licht mit donnernder Stimme und einem Schwert im Mund fiel er erst einmal ohnmächtig zu Boden. Paulus ging es auch nicht viel besser. Also kumpelhaft ist Jesus da nicht gerade aufgetreten.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Bibel uns trotzdem lehrt, dass dieser gewaltige, ehrfurchtgebietende Gott tatsächlich unser Freund sein möchte. Jesus hat das ganz direkt ausgesprochen:

“Ich nenne euch nicht mehr Diener, weil ein Herr seine Diener nicht ins Vertrauen zieht. Ihr seid jetzt meine Freunde, denn ich habe euch alles gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe.” (Johannes 15, 15)

Aber Moment: Ist Gott nicht unser Herr, dem wir nachfolgen und dienen sollen? Und ist er nicht vor allem unser Vater im Himmel und wir seine Kinder? Ja, natürlich sind auch diese Beschreibungen unserer Beziehung zu Gott absolut zutreffend. Aber die ganze Bibel macht auch deutlich, dass Gott noch mehr für uns hat. In Galater 4, 3-4 schreibt Paulus:

“So war es auch bei uns, bevor Christus kam. Wir waren Diener dieser Welt. Doch als der festgesetzte Zeitpunkt da war, sandte Gott seinen Sohn … um uns aus der Gefangenschaft des Gesetzes freizukaufen und als seine Kinder anzunehmen.”
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Im Alten Bund hatte Gott die Menschen noch wie Knechte behandelt, denen man Regeln und Gebote auferlegt und von denen man absoluten Gehorsam verlangt. Im Neuen Bund hingegen geht Gott als Vater mit uns um. Auch ein Vater stellt Regeln auf. Aber das Ziel ist ein vollkommen anderes: Gott will keinen blinden Gehorsam mehr. Sein Ziel für uns ist jetzt Reife und Mündigkeit! In Epheser 4, 13 macht Paulus das ganz direkt deutlich:
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“Auf diese Weise sollen wir alle im Glauben eins werden und den Sohn Gottes immer besser kennen lernen, sodass unser Glaube zur vollen Reife gelangt und wir ganz von Christus erfüllt sind.”

Gott will uns also nicht mehr drängen oder gar bedrohen müssen. Er möchte einen weisen Charakter in uns hervorbringen, durch den wir aus eigenem Antrieb heraus gerne das Richtige tun. Er will uns sein Gesetz nicht mehr durch Worte in Befehlsform vermitteln sondern „in unser Herz schreiben“ (Jeremia 31, 33), so dass sie Teil unserer Persönlichkeit, unseres Charakters, unseres Wesens werden.

You are my friend Grafik

Je älter und reifer Kinder werden, umso mehr werden sie zu einem Gegenüber und zu Freunden ihrer Eltern. Genau das ist auch Gottes Ziel für uns. Dafür hat er uns nach seinem Bild geschaffen! Die Schöpfungsgeschichte berichtet, wie Adam und Eva einen geradezu freundschaftlichen Umgang mit Gott hatten. Im Alten Testament blitzt das noch öfter auf, z.B. wenn Abraham erfolgreich mit Gott verhandelt oder wenn von Mose berichtet wird, dass er täglich mit Gott „wie mit einem Freund redete“. Das zeigt: Dieser gewaltige Gott will tatsächlich, dass wir kleinen Menschen ihm ein mündiges Gegenüber werden!

Ja, es ist wichtig, Gott als Herrn anzuerkennen, vor ihm die Knie zu beugen und ihm zu dienen. Ja, Gott ist für immer unser Vater und wir sind seine Königskinder. Aber Gottes Ziel mit uns ist, dass wir auch seine Freunde werden. Damit das in unserem Leben praktisch wird ist es notwendig, dass wir vor ihm unsere Fassaden fallen lassen und ehrlich vor ihm werden. Dafür müssen wir ihn mitnehmen in unseren Alltag und ihn einbeziehen in unsere großen und kleinen alltäglichen Angelegenheiten. Und vor allem ist es wichtig, dass wir nicht aufhören, diese Beziehung zu ihm zu suchen, zu pflegen und dran zu bleiben, auch wenn er uns gefühlsmäßig gerade einmal weit weg zu sein scheint.

Wir können uns darauf verlassen: ER IST DA! Jeden Tag. Er will uns Vater, Freund und Bruder sein. Was für ein Vorrecht haben wir, dass dieser gewaltige, heilige Gott sich uns auf so nahbare Weise offenbart und auf Augenhöhe mit uns kommt.

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Das Jesus-Prinzip

Wie wir revolutionär anders mit unseren Bedürfnissen umgehen können

Liebe, Geborgenheit, Bedeutung, Wert, Sicherheit, Sinn, Glück: Das sind Bedürfnisse, die wir alle haben. Ohne Ausnahme. Und wenn wir ehrlich sind dreht sich unser Leben letztlich um die Frage: Wie werden meine Bedürfnisse gestillt?

Unsere Bedürfnisse bestimmen unsere Prioritäten. Der Bereich, in dem wir den größten Mangel empfinden, nimmt den größten Raum in unserem Leben ein. Wenn uns das Bedürfnis nach Liebe umtreibt tun wir fast alles für die Beziehung, von der wir uns am meisten Liebe erhoffen. Wenn uns das Bedürfnis nach Sicherheit plagt tun wir fast alles für Geld oder unsere Gesundheit. Wenn uns das Bedürfnis nach Wert und Bedeutung beschäftigt tun wir fast alles für Karriere, Erfolge oder unser Aussehen.

Das kann so weit gehen, dass wir andere wichtige Bereiche unseres Lebens stark vernachlässigen. Unsere seelische Gesundheit zum Beispiel, wenn wir uns total für eine Karriere investieren. Oder wichtige Beziehungen, wenn wir uns total auf eine bestimmte Person fixieren. Solange unsere Bedürfnisse unsere Prioritäten bestimmen stehen wir immer in der Gefahr, am Ende vor einem großen Scherbenhaufen zu stehen.

Jesus stellt uns deshalb ein simples Gegenmodell vor, wie wir ganz anders mit unseren Bedürfnissen umgehen können. Er sagt:

„Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht”. (Matthäus 6, 32b+33)

Das “Jesus-Prinzip” zum Umgang mit unseren Bedürfnissen ruht somit auf 2 Säulen:

  1. Wir haben einen Gott, der weiß, was wir brauchen und was uns gut tut. Besser als wir selbst.
  2. Nicht unsere Bedürfnisse sondern Gott und sein Reich soll die Top-Priorität unseres Lebens sein.

Um das “JESUS-PRINZIP” praktisch leben zu können brauchen wir somit 2 Dinge:

  1. Vertrauen, dass Gott sich tatsächlich um unsere Bedürfnisse kümmert.
  2. Eine Entscheidung, Gott und sein Reich zur Nr. 1 – Priorität unseres Lebens zu machen und in erster Linie um ihn statt um unsere Bedürfnisse zu kreisen.

Dann – so verspricht Jesus – wird der Schöpfer des Universums sich höchstpersönlich um unsere Bedürfnisse kümmern und uns alles geben, was wir brauchen. Dann müssen wir nicht länger selber darum kämpfen, dass unsere Bedürfnisse gestillt werden, weil Gott diesen Job für uns übernimmt. Und wir können uns sicher sein: Diesen Job beherrscht er wesentlich besser als wir! Denn wer weiß besser, was wir wirklich brauchen als der, der uns geschaffen hat?

Das hört sich einfach an. Ist es aber nicht. Gerade beim Thema Vertrauen spielen Gefühle eine Rolle, die wir nicht so leicht kontrollieren können. Solange wir bewusst oder unbewusst einen Haken vermuten bei Jesu Versprechen, sich um unsere Bedürfnisse zu kümmern, schlagen wir auch Haken davor, Jesus zur Nr. 1 unseres Lebens zu machen.

Um das Jesus-Prinzip leben zu können braucht es deshalb mehr als eine Verstandesentscheidung. Jesus muss unser Herz berühren dürfen, damit wir spüren und erleben können, dass er unsere emotionalen und praktischen Bedürfnisse wirklich kennt und unseren Durst besser befriedigt als alles andere. Nur wenn wir erfahren, wie gut uns Gott und seine Liebe tut wird er auf Dauer unsere erste Liebe sein.

Deshalb lädt Jesus uns ein, zu schmecken und zu sehen, wie gut er ist. Er lädt uns ein, unsere Fragen und Zweifel bei ihm los zu werden, unser Leben, unsere Sehnsüchte, Träume und Bedürfnisse ganz bewusst loszulassen und in seine Hand zu legen. Und er hat versprochen, dass dieses Loslassen in Wahrheit kein Opfer ist. Jesus zur Nr. 1 zu machen ist schlicht eine kluge Entscheidung, bei der wir unendlich viel gewinnen!

Eine gute Möglichkeit, Jesus zur Nr. 1 unseres Lebens zu machen, ist das folgende Gebet. Ist das auch Ihr Herzenswunsch? Dann zögern Sie nicht und machen Sie noch heute diese wichtigste Entscheidung Ihres Leben fest:

“Herr Jesus, sei Du die Nummer 1 in meinem Leben. Ich gebe Dir meine Wünsche, meine TräumBeterine und Hoffnungen, meine Enttäuschung, meinen Schmerz und meine unerfüllte Sehnsucht. Bitte vergib mir meine Schuld. Ich möchte für Dich leben, auf Deinen Wegen gehen und Dir vertrauen, dass Du mir alles gibst, was für mich wichtig ist. Berühre mein Herz und zeig mir Deine Liebe damit Du für immer der größte Schatz in meinem Leben bist.”

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Wie unser Herz gefüllt und unser Leben stabil werden kann

Oder: Das Geheimnis des Plastiksonnenschirmständers

Besitzen Sie einen Plastiksonnenschirmständer? Dann wissen Sie: So ein Ding ist eigentlich überhaupt nicht stabil. Stellt man einfach so einen Schirm hinein genügt ein kleiner Windhauch – und schon kippt er um. Aber der Clou ist: Er ist wie ein Tank, den man mit Wasser füllen kann. Ist er erst einmal gefüllt wird er so schwer, dass der Schirm auch im Wind stabil stehen bleibt!

Ein Plastiksonnenschirmständer ist ein wunderbares Bild für die Dynamik, die sich permanent bewusst oder unbewusst in unseren Gefühlen abspielt. Denn auch unser Herz ist wie ein Tank, der gefüllt werden will. Und die ganze Stabilität unseres Lebens hängt davon ab, ob er gefüllt ist oder nicht!

Eltern können das gut bei ihren Kindern beobachten. Permanent kämpfen sie um unsere Aufmerksamkeit: “Mama, schau mal, was ich gemalt hab!” “Papa, spielst Du mit mir?” “Mama, jetzt bin aber ich dran!” “Papa, kuck mal, ich kann schon auf einem Bein stehen!” Auch wenn uns das manchmal nervt dürfen wir nie vergessen: Unsere Liebe und Wertschätzung ist für sie genauso wichtig wie Kleidung und Essen! Es füllt ihr Herz wie einen Tank mit Selbstwert und Identität. Ohne diese „Grundnahrungsmittel des Herzens“ wird ihr Herz verunsichert und ihr Leben instabil.

Auch wenn wir Erwachsene es nicht mehr so offen zeigen: Der Durst nach Liebe, Aufmerksamkeit und Wertschätzung ist bei uns genauso groß. Und die Stabilität unseres Lebens hängt genauso davon ab, ob dieser Durst gestillt wird oder nicht. Mit gefülltem Herzenstank und einem stabilen Selbstwert ist es kein großes Problem für uns, wenn Menschen mal schlecht mit uns umgehen. Solange wir uns insgesamt geliebt und wertgeschätzt fühlen tun wir uns leicht, zu vergeben. Das macht unsere Beziehungen stabil und belastbar.

Aber wenn unser Herzenstank leer ist befinden wir uns permanent in einer Hab-Acht-Stellung. Wir befürchten, wieder nicht geliebt, wieder nicht geschätzt und wieder nicht beachtet zu werden. Dann genügt schon eine kleine ungeschickte Bemerkung – und unsere Gefühle kippen wie ein unbefestigter Sonnenschirm im Wind. Manche Menschen verziehen sich dann beleidigt ihr Schneckenhaus. Andere werden aggressiv. Aber in jedem Fall liegt ein großes Missverständnis vor! Denn das eigentliche Problem war gar nicht die ungeschickte und vielleicht wirklich dämliche Bemerkung unseres Mitmenschen sondern unser leeres Herz! So viele Konflikte in Ehen, Familien, Firmen und Gemeinden lassen sich in Wahrheit auf einen leeren Herzenstank und eine verletzte Identität zurückführen.

Was wir dabei unbedingt verstehen müssen ist: Menschen können unseren Herzenstank niemals vollständig füllen, auch nicht die besten Eltern oder der einfühlsamste Partner. Michael Jackson hatte Millionen von Fans, die ihm grenzenlose Liebe und Wertschätzung entgegenbrachten. Trotzdem blieb sein Leben instabil. Wenn wir nur von Menschen erwarten, dass sie unseren Tank füllen, überfordern wie sie – und wir werden selbst immer wieder enttäuscht. Dadurch zerstören wir gerade die Beziehungen, die uns doch eigentlich am wichtigsten sind.

Aber wer füllt dann unseren Herzenstank? Jesus hat dazu ein gigantisches Versprechen gemacht: „Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben!“ Gleich an mehreren Stellen im Johannesevangelium verspricht Jesus, dass er die Quelle ist, die den großen Durst unseres Herzens für immer stillt. Die große Frage ist: Wie geht das praktisch?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Das Wissen, dass wir einen liebevollen himmlischen Vater haben, in dessen Augen wir wertvoll, schön und kostbar sind, bleibt ja zunächst einmal etwas Abstraktes für uns Christen. Wir können Gott nicht sehen. Wir können seine Stimme nicht hören. Wir können uns nicht in seine Arme kuscheln. Vielleicht hatten wir schon einmal ein warmes Gefühl während einem schönen Gottesdienst. Aber das genügt bei weitem nicht, um eine verunsicherte Seele nachhaltig stabil zu machen.

Und doch gibt es Hoffnung. Jesus sagte, dass wir „glauben“ müssen, damit unser Durst gestillt wird. Glauben bedeutet in der Bibel immer viel mehr als „Für-wahr-halten“. Das ist nicht nur eine Kopfsache. Glauben hat in der Bibel immer mit Vertrauen zu tun. Und Vertrauen kann nur in einer Beziehung wachsen. Anders gesagt: Dieses Lebenswasser fließt dann in unseren Herzenstank, wenn wir eine enge, vertraute Herzensbeziehung mit Gott entwickeln. Eine Beziehung, in der die Liebe Gottes für uns greifbar, spürbar, erlebbar wird.

Meine Erfahrung ist: Eine solche Gottesbeziehung ist möglich. Sie kann immer mehr wachsen. Wie jede Beziehung geht sie zwar durch Höhen und Tiefen. Aber trotzdem trägt sie. Jesus sagte, dass diese Liebesbeziehung zu Gott wirklich das wichtigste überhaupt ist (Markus 12, 29-30). Sie ist die Quelle, die wirklich unseren Durst stillen und unser Leben stabil machen kann. Diese Beziehung will ich nie, nie mehr verlieren, immer wieder neu entdecken und immer mehr vertiefen.

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