79 Das Evangelium gilt allen Völkern, auch dem jüdischen

Römer 1, 16: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“

Die Begründer des christlichen Glaubens waren allesamt Juden. Nach Pfingsten wurde das Evangelium zuerst dem jüdischen Volk verkündigt. Die erste Gemeinde entstand in Jerusalem unter Juden. Petrus sah seinen Auftrag dauerhaft darin, das Evangelium unter Juden zu verkündigen.

Das jüdische Volk ist bleibend von Gott erwählt. Dieses Volk hat seine eigene Geschichte mit Gott. Das heißt aber nicht, dass es für Juden einen Sonderweg zum Heil an Christus vorbei gäbe. Es wäre deshalb äußerst lieblos, den Juden das Evangelium bewusst zu verschweigen. Der jüngst gefasste einstimmige Beschluss der EKD-Synode, wonach Christen nicht berufen seien, Israel den Weg zu Gott und seinem Heil zu weisen, ist daher nicht nur aus theologischen Gründen falsch und unbedingt zurückzuweisen.

Leider hat die Kirche im Umgang mit jüdischen Menschen immer wieder viel Schuld auf sich geladen. Dabei hatte Paulus uns Christen doch extra ermahnt, nicht hochmütig über die Juden zu denken, auch wenn sie im Moment ihren Messias noch nicht erkennen. Als Christen können wir den Juden das Evangelium niemals von oben herab sondern nur in einer demütigen, dienenden Haltung bringen. Und wir können natürlich die Juden unterstützen, die heute schon ihren Landsleuten von Jesus erzählen (hier ein beeindruckendes Beispiel).

Dabei gilt natürlich immer: Auch wenn Juden Jesus Christus als ihren Erlöser annehmen bleiben sie trotzdem Juden! Das ändert aber nichts daran, dass messianische Juden selbstverständlich unsere Geschwister sind! Auf dem letzten evangelischen Kirchentag wurden messianische Juden öffentlich angegriffen und von Veranstaltungen ausgeschlossen. Der evangelische Kirchentag würde heute also Petrus und Paulus die Tür vor der Nase zuschlagen. Gerade vor dem Hintergrund des Unrechts, das auch wir Christen an Juden verschuldet haben, ist ein solcher Vorgang im Grunde unerträglich und darf sich nie mehr wiederholen.

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