2. Korinther 11, 2: „Ich werbe so eifersüchtig wie Gott um euch. Denn als unberührte Braut habe ich euch dem einen Bräutigam, Christus, versprochen.“
Das Christentum ist keine Religion. Religion ist der Versuch, durch Dienst und Opfer mit Gott ins Reine zu kommen. Weltweit bringen Menschen deshalb gewaltige Anstrengungen für ihren Gott. Jesus hingegen hat uns gelehrt, dass nicht Dienst sondern die Liebe zu Gott der Kern des christlichen Glaubens ist (Mark. 12, 28-30). Deshalb hat er nicht die fleißige Marta sondern Maria gelobt, obwohl sie nur “faul” zu seinen Füßen lag (Luk. 10, 38-42). Deshalb war die abgekühlte Liebe zu Jesus existenzgefährdend für die Gemeinde in Ephesus, obwohl sie sich ansonsten doch so rundum vorbildlich verhalten hat und theologisch goldrichtig lag (Offb. 2, 1-6).
Schon immer war es Gottes Plan, in einer engen Liebesbeziehung mit uns zu leben. Dafür hat er uns geschaffen. Gott machte sich Adam und Eva als Gegenüber, mit denen er fröhliche Gemeinschaft ohne Scham und ohne Geheimnisse pflegen konnte. Erst die Sünde und Rebellion des Menschen hat diese innige Gemeinschaft zerstört. Seit diesem Tag arbeitet Gott daran, das wieder zu ändern. In den Geschichten des Alten und des Neuen Testaments geht es im Kern immer um Gottes Ringen, die zerstörte Liebesbeziehung zu uns Menschen wieder herzustellen. Das ist das Ziel seiner Geschichte mit uns.
Die Liebe zu Jesus ist zwar nicht alles. Aber ohne sie ist alles nichts. Weder Geistesgaben, theologische Erkenntnis, Glauben, Barmherzigkeit, Hilfs- und Opferbereitschaft zählen in Gottes Augen, solange diese Liebe fehlt (1. Kor. 13, 1-3). Denn Jesus ist unser Bräutigam, wir sind seine Braut (2. Kor. 11, 2). Ein Bräutigam interessiert sich durchaus dafür, ob seine Braut fleißig, intelligent, kreativ und kenntnisreich ist. Aber die alles entscheidende Frage eines Bräutigams ist und bleibt: Wird meine Braut meine Liebe erwidern?
Die größte Sorge, die Paulus hatte, bestand darin, dass irgendetwas die jungen Christen von ihrer „reinen und schlichten Hingabe an Christus abbringen“ könnte (2. Kor. 11, 3). Eine Gemeinde, die wie eine Braut Jesus liebt und ihm leidenschaftlich hingegeben ist: Das muss auch unser zentrales Ziel als Kirchen- und Gemeindeleiter sein. Am besten, wir fangen gleich heute bei uns selber an.
- ⇒ Zur 7. These: Als Botschafter Christi muss die Kirche muss sich dem Wort und den Geboten Gottes verpflichtet wissen!
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