1. Korinther 1, 10: „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, … lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in „einem“ Sinn und in „einer“ Meinung.“
Epheser 4, 3-4: „Bemüht euch, im Geist eins zu sein, indem ihr untereinander Frieden haltet. Ihr sollt alle gemeinsam ein Leib sein und einen Geist haben, weil ihr alle zu einer Hoffnung berufen seid.“
Das Thema Einheit ist DAS große Kampffeld der Christenheit! Erfreulicherweise gibt es Mut machende Signale: Nach 500 Jahren schlimmer Verfolgung haben die Lutheraner die Täuferbewegungen um Vergebung und Versöhnung gebeten. 100 Jahre nach der Berliner Erklärung haben Pfingstler und ihre Gegner den Konflikt offiziell beendet. Sehr bewegend war für mich, wie sich 1991 Evangelikale und Charismatiker gegenseitig für ihre Vorurteile um Vergebung gebeten haben. Ähnliches durfte ich 2015 in Augsburg auf der MEHR-Konferenz zwischen protestantischen und katholischen Christen miterleben.
All das ist sehr erfreulich. Aber am Ziel sind wir noch lange nicht! Vor Ort besteht oft immer noch große Distanz zwischen Christen, Gemeinden und Gruppen mit unterschiedlicher Prägung, nicht zuletzt auch zwischen Landes- und Freikirchlern. Viel zu viele Christen können ein trauriges Lied davon singen, wie viel Streit, Konflikte, Misstrauen, Intrigen und Spaltungen es noch immer gibt.
Einheit fällt uns nicht einfach in den Schoss. Im Gegenteil: Auf dem Weg zur Einheit sind viele schwerwiegende Hindernisse und Widerstände zu überwinden. Manche davon beschäftigen die Kirche schon seit ihrer Entstehung. Und trotzdem bin ich felsenfest davon überzeugt, dass die Kirche Jesu eines Tages eine große Einheit erleben wird! Warum? Ganz einfach: Jesus selbst hat intensiv für diese Einheit gebetet! Und will hier etwa irgendjemand behaupten, dass ein Gebet, das Gott höchstpersönlich gesprochen hat, nicht erhört wird??? Eben.
Wir sollten uns deshalb nicht durch Negativerfahrungen einschüchtern lassen sondern der Aufforderung von Paulus folgen, uns ernsthaft und mit aller Kraft um Einheit zu bemühen, indem wir Christus in die Mitte rücken, Herzensbeziehungen bauen, Raum für Vielfalt geben und uns auf unser gemeinsames biblisches Fundament besinnen. Jesus feuert uns an: „Gott segnet die, die sich um Frieden bemühen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“ Und David motiviert uns mit Gottes großem Versprechen: „Seht, wie schön und angenehm es ist, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Wo dies geschieht, hat der Herr seinen Segen versprochen – Leben, das niemals enden wird!“
Die Artikelserie zur 49. These: Umkämpfte Einheit – Ein Frontbericht vom größten Kampfplatz des Christentums
- ⇒ Zur 50. These: Wo Christus groß wird wächst Einheit wie von selbst!
- Wozu 95 neue Thesen?
- Die 95 neuen Thesen in der Übersicht