Matthäus 16, 16: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“
Wer heute in Deutschland Menschen einladen möchte, Christ zu werden, stößt auf ein besonderes Problem: Viele Menschen müssen erst einmal begreifen, dass sie gar keine Christen sind, bevor man sie einladen kann, Christ zu werden! Ganz offensichtlich wird in der kirchlichen Kommunikation viel zu wenig deutlich: Getauft zu sein und gelegentlich die Kirche zu besuchen macht einen Menschen noch lange nicht zum Kind Gottes und zum Nachfolger Christi.
Man mag theologische Gründe für die Durchführung der Kindertaufe finden. Aber die volkskirchliche Praxis neigt leider dazu, allein schon aus dem Sakrament eine dauerhafte, unveränderbare Heilszusage abzuleiten, die biblisch so nicht haltbar ist. Denn die Bibel stellt klar: Entscheidender noch als die Taufe ist der persönlicher Glaube! Denn nicht alle, die getauft sind, haben gemäß Johannes 3, 16 das ewige Leben sondern alle die glauben! Nicht alle Getauften dürfen sich gemäß Johannes 1, 12 Gottes Kinder nennen sondern alle, die ihn aufnehmen und an ihn glauben!
Die Gnade Gottes mag vorauseilend sein vor der Entscheidung des Menschen für Gott. Aber sie macht eine persönliche Glaubensentscheidung auf keinen Fall überflüssig!
Wenn die Kirche das verschweigt macht sie sich zum religiösen Servicedienstleister, die die Gnadengaben Gottes zum Schleuderpreis verschenkt. So macht sie Gnade billig. Und gerade das wird ihr zum Verhängnis, wie Dietrich Bonhoeffer so eindrücklich herausgearbeitet hat:
„Billige Gnade ist Predigt der Vergebung ohne Buße, ist Taufe ohne Gemeindezucht, ist Abendmahl ohne Bekenntnis der Sünden. Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz. Sie hat uns den Weg zu Christus nicht geöffnet, sondern verschlossen. Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche.“
Dietrich Bonhoeffer (nachzulesen in: „Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche”)
- ⇒ Zur 22. These: Die Kirche darf nicht Gnade predigen ohne auch zur Buße zu rufen!
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