Warum wir der Bibel vertrauen können 9: Die herausragende Ethik

Unbestritten ist die Bergpredigt ein Meisterwerk der Weltliteratur. Jesu Lehre über die Feindesliebe war und ist bis heute so revolutionär, dass selbst Angehörige anderer Religionen sich davon inspirieren und prägen ließen und sie als ultimativen Maßstab für moralisches Handeln sehen.

Unbestritten ist ebenso, dass es kein Regelwerk gibt, das eine vergleichbare Ausstrahlung auf die gesamte Menschheit hat wie die mosaischen 10 Gebote. Noch viele weitere biblische Passagen gelten im Bereich der Ethik bis heute als grundlegend:

  • Mit der Lehre, dass der Mensch ein Ebenbild Gottes ist, hat die Bibel die Grundlage für die individuelle, unveräußerliche Würde jedes Menschen gelegt. Rassismus und Diskriminierung sind mit der Bibel nicht vereinbar, weil alle Menschen gleichermaßen Geschöpfe Gottes sind.
  • „Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ Dieser Ausspruch Jesu ist als die „goldene Regel“ berühmt geworden und gilt als ethischer Grundpfeiler.
  • Mit seiner Lehre über Vergebung (z.B. im Vater Unser) hat Jesus die Grundlage für Versöhnungsprozesse gelegt.
  • Jeus Lehre über praktizierte Nächstenliebe (z.B. im Gleichnis vom barmherzigen Samariter) legte die Grundlage für Diakonie und praktizierte Mitmenschlichkeit.
  • Die Fußwaschung ist bis heute DAS Zeichen, dass Leiter ihre Untergebenen nicht beherrschen sondern dienen sollen (weshalb wir heute Regierungs­mitglieder „Minister“ = „Diener“ nennen).
  • Selbst das alttestamentliche Prinzip von „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ erweist sich bei genauer Prüfung nicht als archaisches Faustrecht sondern als ein gewaltiger Fortschritt in der Rechtsgeschichte, weil hier das verbreitete Prinzip der Blutrache („Ich bringe Dich um, wenn Du mich schlägst“) durch eine Verhältnismäßigkeit von Vergehen und Strafe ersetzt wurde.

In seinem “Buch der Mitte” hat der indische Philosoph Vishal Mangalwadi eindrucksvoll nachgewiesen, dass die enormen Fortschritte in Technik, Wissenschaft, Wirtschaft, Demokratie bis hin zum Gesundheitswesen und den Frauenrechten in der westlichen Welt letztlich alle auf den Einfluss der Bibel zurückzuführen sind.

Trotzdem steht die Bibel heute im Verdacht, überkommene ethische Maßstäbe zu lehren, vor allem im Bereich der Sexualethik. Die Forderung, Sexualität ausschließlich im Rahmen einer Ehe zwischen Mann und Frau auszuleben und sich ein Leben lang treu zu bleiben gilt seit dem Siegeszug der „sexuellen Befreiung“ als veraltet. Moderne Sexualkunde propagiert vielmehr die gleichberechtigte Vielfalt unterschiedlichster Lebensentwürfe und Sexualpraktiken. Statt Jugendliche zu lebenslangen Treuepartnerschaften zu ermutigen gilt die „traditionelle“ Familie bestenfalls noch als ein Modell von vielen. Aber ist das gegenüber der biblischen Sexualethik wirklich ein Fortschritt?

Bekanntermaßen sind die Versuche der sog. „68iger“, die traditionelle Familie durch kommunitäre Strukturen zu ersetzen, kläglich und schmerzlich gescheitert. Experten machen im Rahmen der sog. Bindungsforschung immer lauter darauf aufmerksam, dass die Geborgenheit bei festen Bezugspersonen für eine gesunde Entwicklung eines Kindes absolut essenziell ist. Wenn Familien zerbrechen oder gar nicht erst entstehen hat das zwangsläufig massive Auswirkungen auf die nächste Generation.

Anfang der 1930er Jahre beschäftigte sich der Anthropologe und Ethnologe Joseph D. Unwin mit der Frage, welche Konsequenzen es hat, wenn eine Gesellschaft ihre moralischen Normen zugunsten von sexueller Freizügigkeit aufgibt. Die Ergebnisse seiner Analyse von 86 verschiedenen Gesellschaften überraschten ihn selbst: Unwin fand einen strikten Zusammenhang zwischen dem Maß an sexueller Regulierung und dem Grad an kultureller Entwicklung. Aufsteigende Kulturen waren demnach stets geprägt von vorehelicher Keuschheit und Monogamie. Nach Einführung von sexueller Freizügigkeit dauerte es nach seiner Beobachtung höchstens 3 Generationen, bis ein kultureller Abstieg folgte. Sollte sich das bestätigen wäre es nur ein weiteres Beispiel dafür, wie herausragend und heilsam die Ethik der Bibel in Wahrheit ist.

Das führt zu der Frage: Woher hat dieses uralte Buch nur all diese beeindruckenden Weisheiten für ein gelingendes Zusammenleben der Menschen? Woher hat es diese ungeheure Ausstrahlung, die bis heute die Welt weit mehr beeinflusst und mehr Menschen fasziniert als jedes andere Buch? Die weitaus schlüssigste Erklärung ist für mich: Dieses Buch stammt von dem, der uns als unser Schöpfer besser kennt als jeder Andere und der deshalb genau weiß, wie unser Zusammenleben am besten funktioniert. Wir tun gut daran, auf dieses Buch zu hören!

Warum wir der Bibel vertrauen können 10: Der göttliche Anspruch

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1 Gedanke zu „Warum wir der Bibel vertrauen können 9: Die herausragende Ethik“

  1. In der Bibel ist Sklaverei selbstverständlich. Frauen sind Menschen 2. Klasse. Religionsfreiheit gibt es nicht, Demokratie kommt nicht vor, ….
    Fast alle Menschenrechte würden gegen den Widerstand der Kirchen durchgesetzt.

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