Von Brillen und Missverständnissen – eine Antwort an Rolf Krüger

In den vergangenen Monaten habe ich mich immer wieder mit sogenannten „Postevangelikalen“ befasst, also Menschen die ihren evangelikalen Hintergrund aus unterschiedlichsten Gründen verlassen haben. Ich habe Vorträge gehört, Bücher gelesen, mich in Facebook, per Mail und persönlich mit Menschen ausgetauscht. Dabei habe ich auch so manche traurige Geschichte gehört. Ein Resultat daraus war der Artikel „6 Gründe für die Flucht aus Evangelikalien“, der sich vor allem auf das Buch „Flucht aus Evangelikalien“ von Gofi Müller bezog. Der Artikel führte zu einer Einladung zum Hossa-Talk, an den ich mit Freude zurückdenke. Vor einigen Tagen ist der Artikel dann in etwas abgewandelter Form in der Zeitschrift AUFATMEN (3/18) erschienen. Er richtet sich selbstkritisch an die Evangelikalen im Land, zu denen ich mich von Herzen zähle. Nur ganz am Ende wende ich mich noch mit den folgenden Sätzen auch an Postevangelikale:

„Ich kann viele der Gründe gut verstehen, die Sie dazu bewegt haben, die evangelikale Welt hinter sich zu lassen. Wenn ich es könnte, würde ich Sie gerne im Namen meiner evangelikalen Freunde um Vergebung bitten, dass wir Sie so oft mit Ihren Fragen allein gelassen haben und stattdessen mit mehr oder weniger Druck zwingen wollten, „auf Linie“ zu bleiben. Es ist schrecklich, dass so etwas immer wieder passiert. Mit diesem Artikel werde ich wohl niemanden gewinnen können, in meine evangelikale Welt zurück zu kehren. Aber ich will zumindest sagen, warum ich auch zukünftig gerne in „Evangelikalien“ bleibe. Ich finde: Wegen Zerrbildern das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Bibel über Bord zu werfen, ist die falsche Konsequenz. Zur Kritik gehört immer auch Selbstkritik – und ein heiles neues Bild entsteht nun einmal nicht aus der Summe unserer Verletzungen. Mich befriedigt der Gedanke nicht, die Frage nach „wahr“ und „falsch“ in der Bibel daran zu entscheiden, was unserem begrenzten Verstand einleuchtet oder nicht. Menschen für Jesus zu begeistern und gegen den Trend lebendige Kirche zu bauen: Das traue ich doch immer noch am ehesten diesem alten, rauen Evangelium der ersten Zeugen zu, das schon damals gegen alle Widerstände die Welt auf den Kopf gestellt hat und das auch heute noch weltweit seine Kraft beweist – selbst in schwierigsten Verfolgungssituationen. Ich liebe Theologie. Aber meine Erfahrung ist: Theologie ist gerade dann kraftvoll und lebendig, wenn sie voll und ganz auf das von Gottes Geist inspirierte Wort der ersten Zeugen baut. Die grünen Auen und das frische Wasser finde ich dort, wo ich den Worten des guten Hirten kindlich vertraue. Ja, es stimmt: Gott gibt uns Freiheit. Selbst wenn wir wie Jona manchmal weglaufen, verliert Gott nicht die Geduld mit uns. Aber am Ende gibt es nichts Schöneres und Heilsameres als die Rückkehr in die Arme des himmlischen Vaters. Diese Erfahrung wünsche ich allen – innerhalb und außerhalb von Evangelikalien.“

Nun hat Rolf Krüger, der langjährige Leiter von jesus.de und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit von Fresh X eine Replik auf den Artikel veröffentlicht:

Die evangelikalen Missverständnisse über progressive Christen – eine Replik auf Markus Till

Krüger bezieht sich darin fast nur auf die oben einkopierten letzten Sätze meines Artikels. Seine Hauptdiagnose ist: Mein Artikel basiere auf falschen Voraussetzungen, weil ich immer noch eine evangelikale Brille aufhabe. Mit diesen wenigen Sätzen würde ich zeigen, „wie viel an Missverständnissen und Vorurteilen immer noch selbst in klugen Köpfen sitzt.“

Was bedeutet „Verlässlichkeit“?

Das Kompliment mit dem klugen Kopf freut mich natürlich. Ebenso freue ich mich immer über die von Krüger angebotene Hilfe, um progressive Christen (zu denen auch die Postevangelikalen gehören) besser verstehen zu können. Seine Verstehenshilfe beginnt mit der These: Mir sei da ein „beliebter Flüchtigkeitsfehler von Evangelikalen“ unterlaufen. Denn ich würde behaupten, dass progressive Christen die Bibel nicht für verlässlich halten.

Nun habe ich meine Worte an die Postevangelikalen ja ganz bewusst als “Ich-Botschaft” und nicht als Zuschreibung verfasst. Denn erstens sind Postevangelikale und Progressive ja alles andere als eine einheitliche Gruppe. Und zweitens gilt: Gerade wenn es um Begegnungen zwischen unterschiedlichen “Lagern” geht ist Kommunikation ganz besonders anspruchsvoll. Identische Begriffe rufen oft ganz unterschiedliche Emotionen und Verknüpfungen, manchmal auch Verletzungen hervor. Und sie werden vor allem oft mit ganz anderen Inhalten gefüllt. Rolf Krüger beschreibt das in seinem Artikel geradezu exemplarisch anhand des Begriffs “Verlässlichkeit der Bibel”. Zunächst zeigt er, dass er doch vergleichsweise gut weiß, was ich darunter verstehe: Tatsächlich ist für mich die ganze Bibel so von Gottes Geist durchweht, dass ich sie insgesamt als Gottes verlässliches Wort betrachte (übrigens auch in ihren historisch gemeinten Aussagen). Sie ist mir als Ganzes ein kostbarer Juwel und Richtschnur für mein Leben. Und deshalb stellt sie für mich auch eine Einheit dar, die sich gegenseitig ergänzt und sich selbst auslegt.

Aus Krügers Sicht hingegen kann man von der Bibel keine „Verlässlichkeit im Sinne einer einheitlichen Aussage über ein Thema“ erwarten. Folgerichtig macht für ihn die Wendung „Die Bibel sagt“, wie sie z.B. der evangelikale Prediger Billy Graham oft verwendet hat, keinen Sinn. Denn eine einheitliche Aussage erwartet er nicht von Texten, die über einen so langen Zeitraum von so verschiedenen Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturen geschrieben wurden. „Verlässlichkeit“ bedeutet für ihn: Die Bibel ist ein verlässliches Stück Literatur. Ihre Texte sind “verlässliche zeitgeschichtliche Zeugen”. Sie ist aber „kein kunstvoll geschliffener Juwel … sondern ein Steinbruch, in dem man zahlreiche Edelsteine findet … aber eben auch Dinge, wo die Protagonisten und Autoren der Bibel entweder einen sehr kurzen Horizont hatten oder sich sogar völlig verrannten.“

Das Phänomen, dass man Begriffe ganz anders füllen und dadurch trotz völlig unterschiedlicher Sichtweisen an den gleichen Begriffen festhalten kann, ist mir in der Auseinandersetzung mit Progressiven und Postevangelikalen oft begegnet. Ich respektiere natürlich, dass Rolf Krüger die Bibel trotz dieser komplett anderen Sichtweise in seinem Sinne trotzdem für verlässlich hält. Aber Fakt ist auch: Die Art von Verlässlichkeit, die ich in der Bibel sehe und die ich (übrigens aus vielen guten Gründen) nicht über Bord werfen möchte, lehnt er ja tatsächlich in einer seltenen Offenheit und Direktheit ab.

Die Bibel: Juwel oder ein Steinbruch mit Juwelen?

Rolf Krüger spekuliert dann weiter über mich: „Für ihn scheint wie für viele Evangelikale die Sache ganz klar: Wer mit dem Satz „Die Bibel sagt…“ nichts anfangen kann, kann die Bibel nicht ernst nehmen.“ Nein, so denke ich nicht und so würde ich niemals reden. Ich habe es in den letzten Monaten immer wieder von Postevangelikalen gehört und gelesen: „Ich nehme die Bibel auch ernst! Ich verstehe sie nur anders als Du!“ Und ich musste feststellen: Ja, tatsächlich wird auch unter Postevangelikalen oft nicht leichtfertig mit den biblischen Texten umgegangen sondern sie werden sorgfältig bedacht, untersucht und abgewogen. Wo immer möglich möchte man sie für sich fruchtbar machen. Aber man liest sie auch kritisch, weil man sie nicht ohne weiteres 1:1 auf das Heute übertragen kann.

Und dieser Sichtweise würden ja – soweit ich das sehe – auch fast alle Evangelikalen zustimmen, solange man mit “Kritik” “Unterscheidung” meint und nicht eine Abwertung von biblischen Texten. Der Satz „Wer die Bibel kennt, kennt Gottes Willen“, den Rolf Krüger den Evangelikalen unterschiebt, ist natürlich auch für Evangelikale mindestens stark verkürzt. Denn auch sie haben vor Augen, dass z.B. die Schriftgelehrten zur Zeit Jesu die damalige Bibel ganz hervorragend kannten – und trotzdem Gottes Sohn abgelehnt haben.

Ja, ich glaube wie die Reformatoren an die “Klarheit der Schrift”. Ich glaube daran, dass alle wichtigen und heilsrelevanten Aussagen der Bibel auch von Laien verstanden werden können und dass es deshalb ein richtiger und wichtiger Schritt von Luther war, den Laien die Bibel selbst in die Hand zu geben. Aber auch Evangelikale wissen, dass die Auslegung der Bibel und die Anwendung auf aktuelle Fragen ein anspruchsvolles Geschäft ist. Dafür braucht es Gottes Geist. Und dazu hilft natürlich auch sorgfältige Bibelwissenschaft, die Textkritik betreibt, Textgattungen unterscheiden hilft, das damalige historische Umfeld und damalige Wortbedeutungen und Wahrheitsverständnisse überprüft, um Missverständnisse zu vermeiden, wenn so uralte Texte auf uns als Kinder einer völlig anderen Zeit mit völlig anderer Prägung, anderen Vorverständnissen und anderer Denkweise treffen. Mir ist nicht klar, wie Rolf Krüger darauf kommt, dass ich das Kommunikationsproblem beim Verstehen von so uralten Texten ignorieren wollte.

Und mehr noch: Evangelikale wissen, dass sie die Einbindung in die Auslegungsgemeinschaft der weltweiten und der historischen Kirche brauchen. Deshalb sind ihnen Bekenntnisse wichtig. Wir müssen beim Auslegen der Bibel voneinander lernen, um nicht einseitig zu werden und schräge Ideen zu entwickeln, was Gottes Wille in aktuellen oder persönlichen Fragestellungen ist. Und natürlich wissen auch Evangelikale: Niemand kann für sich in Anspruch nehmen, Gottes Willen bis ins Detail unfehlbar aus der Bibel herauslesen zu können.

Übrigens ist mir in meiner langjährigen Zeit unter Evangelikalen wirklich noch niemand begegnet, der die Bibel für ein „wortwörtliches Diktat“ hält. Selbst die Chicago-Erklärung hält ja fest: „Die Art und Weise der göttlichen Inspiration bleibt zum größten Teil ein Geheimnis für uns. … Wir verwerfen die Auffassung, dass Gott die Persönlichkeit dieser Schreiber ausgeschaltet habe.“ Man muss die Chicago-Erklärung ja nicht in allen Details gut finden. Auch für mich ist sie nicht das Maß aller Dinge. Aber ich finde: Wer sie nennt und sich auf sie bezieht sollte das fair und ausgewogen tun.

Bibel lesen ohne den Verstand einzuschalten?

Rolf Krüger schreibt weiter: „Markus Till postuliert – bewusst oder unbewusst – man könne an einen antiken Text wie die Bibel herangehen, ohne den Verstand einzuschalten, ganz ohne subjektive Verarbeitung des Gelesenen.“ Puh, bei diesem Satz musste ich kurz tief durchatmen. Nicht nur, weil mir – wie oben beschrieben – die Subjektivität unserer Wahrnehmung natürlich bewusst ist. Dazu kommt: Nichts läge mir ferner als Verstandesfeindlichkeit beim Lesen der Bibel. Wer meine Artikel kennt weiß, dass ich das Gegenteil betone. Auch in dem AUFATMEN-Artikel dreht sich ja der ganze erste Abschnitt um die Notwendigkeit, dass es in unseren Gemeinden viel Raum zum Denken gibt. Unser Verstand ist ein Geschenk Gottes. Wir dürfen und sollen ihn reichlich benutzen – gerade auch beim Bibellesen! In meinem Artikel „Tödliche Buchstaben – Befreiende Wahrheit“ schreibe ich deshalb: „Ich werde oft als “bibeltreu” bezeichnet. Das ist auch O.K. solange klar ist, dass ich keine blinde, hirn- und herzlose Bibeltreue befürworte. Was wir vielmehr brauchen ist eine mündige Liebe zur Bibel mit wachem Verstand.“ Rolf Krüger hat also natürlich recht, wenn er schreibt: „Es ist ganz schön gewagt zu behaupten, nur wer die Bibel einfach liest, statt sie mit Verstand zu untersuchen und zu analysieren, könne ihren wahren Inhalt erkennen.“ Ich bin gespannt, ob ich unter meinen evangelikalen Freunden einmal jemand kennen lerne, der das behauptet.

Nein, die Diskussion geht doch nicht um die Frage, ob der Verstand eine wichtige Rolle spielen muss. Die Frage ist doch vielmehr: Wer hat am Ende das letzte Wort? Ordnen wir unseren Verstand der Schrift unter oder machen wir ihn zum Richter über richtig und falsch in der Bibel? Im idea-Gespräch mit Prof. Dietz habe ich es so formuliert: “Wissen und Vernunft sind wichtig. Aber regieren muss letztlich die ganze, sich selbst auslegende Schrift.” Martin Luther hat geschrieben: “Ich will …, dass allein die Schrift regiert.” Ich glaube nicht, dass ihm deshalb jemand unterstellt hat, dass er den Verstand beim Bibellesen ausgeschaltet sehen wollte.

Verfälscht die Bibelwissenschaft das Evangelium?

Ich freue mich, dass Rolf Krüger meine Sehnsucht teilt, die ursprüngliche Botschaft des historischen Jesus von Nazareth möglichst authentisch zu entdecken. Dazu stellt er dann folgende Frage:

Hat die moderne Bibelwissenschaft die Botschaft verfälscht und nur ein rohes Lesen des Textes, einfach so wie er ist, lässt uns die ursprüngliche Botschaft erkennen?

…oder…

Fehlt uns für das rohe Lesen einfach viel zu viel Verständnis für den Text und hilft die moderne Bibelwissenschaft uns gerade dabei, die ursprüngliche Botschaft unter der Auslegungstradition der Jahrtausende, Jahrhunderte und Jahrzehnte wieder auszugraben?

Meine Rückfrage dazu wäre dazu: Was ist denn „die moderne Bibelwissenschaft“? Meint Rolf Krüger historisch-kritische Theologie in der Tradition von Troeltsch und Bultmann? Dann würde ich sagen: Ja. Diese spezielle Schule der Bibelwissenschaft hat trotz einiger solider wissenschaftlicher Arbeit aus meiner Sicht am Ende wenig von der biblischen Botschaft übrig gelassen. Wer nur das glauben kann, was den Troeltsch‘schen Kriterien der Kritik, Analogie und Korrelation standhält und deshalb z.B. die Möglichkeit von Wundern oder einer leiblichen Auferstehung von vornherein grundsätzlich ausschließt, der wird der Bibel aus meiner Sicht nicht gerecht aus Gründen, die ich bereits ausführlich erläutert habe. Einer Theologie, die Wissenschaftlichkeit mit dem Prinzip des methodischen Atheismus gleichsetzt und deshalb die Bibel untersucht, “als ob es Gott nicht gäbe” traue ich tatsächlich nicht zu, dass sie mich der Botschaft des Jesus von Nazareth näher bringt.

Aber weltweit gibt es ja auch zahlreiche großartige Bibelwissenschaftler, die keinen Widerspruch erkennen zwischen fundierter wissenschaftlicher Arbeit und dem Vertrauen, dass die Bibel verlässliches und zuverlässiges Gotteswort ist. Gerade erst habe ich mich in die „Die Einleitung in das Neue Testament“ von Prof. Armin D. Baum eingearbeitet. Ich staune über die intensive wissenschaftliche Arbeit, die da geleistet wird. Deshalb befürworte und begrüße ich Bibelwissenschaft – wie eigentlich alle Evangelikalen, die ich kenne. Mir ist schon klar, dass Rolf Krüger andere Bibelwissenschaftler hilfreich findet als ich. Aber ich finde es weder fair noch angemessen, Evangelikalen deshalb Wissenschaftsfeindlichkeit zu unterstellen.

Was ist Freiheit?

Rolf Krüger meint schließlich, ich würde die christliche Freiheit fast unmerklich und elegant „dämonisieren“. So fragwürdig ich seine Ausdrucksweise finde: Es scheint mir richtig zu sein, dass wir ein sehr unterschiedliches Verständnis davon haben, was die Bibel und was insbesondere Paulus mit Freiheit meint. Freiheit heißt für Paulus ja ausdrücklich nicht: Tu, was Du willst. Freiheit heißt für ihn, nicht mehr Sklave der Sünde zu sein, damit wir Diener Gottes werden können (z.B. Römer 6,15-22). Christen haben Jesus immer als Herrn bezeichnet. Sie gehen nicht, wohin sie wollen sondern sie folgen ihm nach. Und mir geht es so: Ich muss immer wieder umkehren, wenn ich merke, dass ich IHN aus dem Blick verloren habe, wenn ich mich nicht mehr von Gottes Geist und Gebot sondern von meinem Ego leiten lasse. Ja: Ich glaube tatsächlich, dass allein dieser Weg der Jesusnachfolge wahres Leben bringt. Ist das dämonisch? Ist das Festhalten am “Christus allein” tatsächlich ein “Quell von Zwietracht, Ausgrenzung und Leid und nicht selten auch von Krieg, Zerstörung und Tod”, wie Krüger nahelegt? Ich glaube nicht. Das “Niemand kommt zum Vater außer durch mich” stand für Jesus in keinem Gegensatz zu “Liebe Deinen Nächsten” und “Liebt eure Feinde”. Leider sind es heute weltweit gerade die Christen, die in vielen Ländern Ausgrenzung und Leid erfahren, nur weil sie wie die ersten Jünger bekennen: “In keinem anderen ist das Heil.” (Apg. 4,12)

Brillen oder Missverständnisse?

Ich staune schon etwas über die doch weitreichenden Deutungen, die Rolf Krüger aus meinen Sätzen zieht. Hatte ich bei den letzten Zeilen meines AUFATMEN-Artikels also eine evangelikale Brille auf, die meinen Blick auf Progressive und Postevangelikale verzerrt? Natürlich würde ich nie behaupten, andere und anders geprägte Christen ganz zu verstehen. Wer kann das schon? Ich möchte immer weiter lernen, meine Mitmenschen besser wahrnehmen und ihr Denken besser nachvollziehen zu können. Aber es sei auch die Frage erlaubt: Ist es Rolf Krüger gelungen, mich und meine Zeilen frei von progressiven Brillen auf Evangelikale zu bewerten? Die Antwort auf diese Frage möchte ich meinen Lesern überlassen.