Enthüllende Studie

Am 28.10. weckte dieser Satz auf der Titelseite unserer Zeitung mein Interesse: „Zugleich bestätigt die Studie die alte kirchliche Weisheit, dass Sex vor der Ehe nicht gut ist. Je mehr Liebhaber die befragten Paare vor der Eheschließung hatten, desto schneller war ihr gemeinsames Liebesleben wieder zu Ende.“

Solche Töne hört man doch äußerst selten heutzutage. Also forschte ich nach den Hintergründen und wurde fündig: An der Universität Virginia wurde jüngst eine Studie veröffentlicht mit dem Titel: „Bevor ich es tue: Was haben voreheliche Erfahrungen mit der Qualität der Ehe heutiger junger Erwachsener zu tun?“ Das Hauptergebnis ist absolut bemerkenswert:

„Entgegen dem, was man intuitiv denken würde gilt: Je mehr Beziehungen man vor der Ehe hatte, je weniger wahrscheinlich ist es, dass man eine qualitativ hochwertige Ehe hat.“

Konkret: Während 53 % der Frauen, die bislang nur mit ihrem Ehemann geschlafen hatten, zufrieden mit ihrer Ehe waren sank dieser Wert auf 22 % bei den Frauen, die davor bereits 10 oder mehr Partner hatten.

Damit widerlegt die Studie die Vorstellung, dass das Sexleben Jugendlicher keine Auswirkungen auf den Rest ihres Lebens hätte. Anders ausgedrückt: Wer Jugendliche zum freien sexuellen Experimentieren ermutigt senkt ihre Chancen auf eine glückliche Ehe und auf ein stabiles Zuhause für deren Kinder.

Ein weiterer Teil der Studie beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass immer mehr Paare grundlegende Entscheidungen im Bereich Partnerschaft (Sex haben, zusammen ziehen, Kinder haben) nicht mehr bewusst treffen sondern in diese Entwicklungen „hinein rutschen“. Auch das hat Auswirkungen auf das Eheglück:

„Je stärker die Befragten ihre Beweggründe als eine Entscheidung statt als ein Rutschen interpretierten, je größer war die Qualität ihrer Ehe.“

Die Studie betont deshalb den Wert von Ritualen, um die Entscheidung für die Partnerschaft ganz bewusst fest zu machen. Es wurde sogar eine Korrelation zwischen der Größe der Hochzeitsgesellschaft und dem Eheglück gefunden!

Umso bitterer ist, was die FAZ am 23.10. (unbedingt lesen!) über die Entwicklungen in der deutschen Sexualerziehung berichtet:

„Ein weiteres Muster der emanzipatorischen, dekonstruktivistischen oder sexualfreundlichen Sexualpädagogik ist die Überbetonung des Lustaspekts von Sexualität, während das Gelingen stabiler Bindungen und tragfähiger Beziehungen bewusst vernachlässigt werden. Im Jahr 2004 analysierte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die von ihr mitzuverantwortende Sexualaufklärung: „In den Richtlinien ist keine Zielführung der Sexualerziehung im Hinblick auf Ehe und Familie auszumachen.“

DAS ist für mich das schwerwiegendste Problem unserer heutigen Bildungspolitik: Jugendliche werden nicht mehr zu Ehe und Familie ermutigt! Stattdessen wird die „traditionelle Familie“ in Frage gestellt oder gar deren Ende herbeigeredet, was man nicht zuletzt daran sehen kann, wie Google diese Worte ergänzt.

google traditionelle familieDie Folgen sind schon jetzt deutlich sichtbar: Immer mehr Kinder wachsen in unverheirateten Lebensgemeinschaften oder bei Alleinerziehenden auf. Leider zeigen die nüchternen Zahlen des statistischen Bundesamts nicht, wie viel Leid, Zerbruch und Verletzungen zerstörte Beziehungen für die Menschen und ihre Kinder bedeuten.

Ich habe allerhöchsten Respekt vor Alleinerziehenden oder Patchworkfamilien. Aber das ändert nichts daran, dass es höchste Zeit ist, wieder neu für den Wert von Ehe, Familie und lebenslanger Treue mutig aufzustehen. Damit Google die Worte „traditionelle Familie“ bald wieder mit „Glück“, „Zukunft“ und „Geborgenheit“ ergänzt.

 

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