44 Kirche soll ihre Form anpassen – nicht ihre Botschaft!

1. Korinther 9, 21: „Wenn ich bei Nichtjuden bin, die das jüdische Gesetz nicht haben, passe ich mich ihnen so weit wie möglich an, um sie für Christus zu gewinnen. Allerdings lasse ich Gottes Gesetz dabei nicht außer Acht, sondern befolge das Gesetz, das ich von Christus habe.“

Die traditionellen Formen der großen Volkskirchen sind für viele Christen ein wertvoller Schatz und Halt. Es wäre falsch zu glauben, dass sie heute nicht mehr gebraucht werden. Trotzdem gilt: Die Hör- und Sehgewohnheiten der Menschen ändern sich rasant und spalten sich zudem in ganz unterschiedliche Milieus auf. Da ist es kein Wunder, dass kirchliche Gottesdienste in den Augen vieler Menschen verstaubt und überkommen wirken. Der Kreis derer, die Orgelmusik und traditionelle Liturgie schätzen und dazu einen inneren Zugang finden wird immer kleiner, weil immer weniger Menschen damit aufgewachsen sind. So wird die kulturelle Prägung der Kirche zur Hürde, Zugang zu Gemeinden und zum Evangelium zu finden.

Die Kirche tut sich äußerst schwer, mit diesem kulturellen Wandel umzugehen. Um nicht ganz ins Abseits zu geraten versucht sie, wenigstens ihre Botschaft so glatt und eingängig zu gestalten, dass sie für ihre postmodernen Zuhörer leichter verdaulich wird. Von den anstößigen, kantigen Elementen des Evangeliums wie Sünde, Buße, Kreuz, Hölle oder Bekehrung ist deshalb kaum noch die Rede.

Aber hilft das der Kirche wirklich? Wäre es nicht höchste Zeit, genau den umgekehrten Weg zu gehen? Sollten wir nicht lieber die kulturellen Hürden entfernen und – wie Luther – hinsichtlich unserer Sprache und Musik dem Volk “aufs Maul schauen” – dafür aber unsere Botschaft wieder schärfen und uns eindeutig und klar zu dem bekennen, was Jesus und die Apostel vor 2.000 Jahren verkündigt haben?

Wenn die Botschaft vom Kreuz verändert, verkürzt oder geglättet wird verliert sie ihre Kraft und Relevanz. Höchste Zeit, sich von diesem Irrweg zu verabschieden! Aber die Form, in der diese Botschaft verkündigt und gefeiert wird, darf und soll gerne vielfältig angepasst werden an die Menschen, die wir mit dem Evangelium erreichen wollen. Ob traditionell oder modern: Entscheidend ist, dass die Botschaft stimmt – und Christus die Mitte ist!

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