Hosea 10, 12: „Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen.“
Was waren das für gewaltige Nägel, die die Reformatoren in die Türe der Kirche geschlagen haben: Allein die Schrift! Allein durch den Glauben! Allein durch Gnade! Christus allein! Allein Gott die Ehre!
Umso trauriger ist es, mit anzusehen, wie die Kirche ihr großartiges Erbe verspielt, wie sie den Missionsbefehl vergisst, wie sie bezweifelt, ob die Bibel Gottes Wort ist, ob das Grab leer war oder nicht, ob Maria wirklich eine Jungfrau war und wie sie das Glaubensbekenntnis insgesamt in Frage stellt. Überall auf der Welt riskieren Christen ihr Leben für das Evangelium. Und wir Christen im Westen, die wir alle Freiheit haben, vernebeln es? Was müssen die verfolgten Christen und die „Wolke der Zeugen“ nur über uns denken???
Wäre es da nicht an der Zeit, wieder mutig aufzustehen, so wie es Luther einst todesmutig tat? Oder ist es unchristlich, mit Widerspruch Unfrieden zu stiften? Sollen wir nicht Friedensstifter sein?
Jesus war durchaus nicht immer so friedlich. Er konnte fürchterlich sauer werden, wenn der Ort des Gebets und der Anbetung, also die Kirche, verhunzt wird. Paulus hat sogar alle verflucht, die das Evangelium abwandeln. Warum diese drastischen Worte? Aus Liebe! Aus Sorge um die Menschen, die ohne eine lebendige, auf der Wahrheit gegründete Kirche das Rettungsboot des Evangeliums verpassen! Es ist nun einmal nicht lieblos, auf der untergehenden Titanic die nette Geselligkeit mit Alarmrufen zu stören!
Manche treten jetzt aus der Kirche aus, weil sie die Irrungen einiger Kirchenleiter nicht mehr ertragen. Das ist traurig. Ich freue mich über jeden, der auftritt statt austritt, weil ihm das kirchliche Fundament von Bibel und Bekenntnis wichtig ist. Damit das Schiff, das sich Gemeinde nennt, aus dem Strudel der Ver(w)irrung findet. Damit es sich neu orientiert an Gottes Worten und damit es seine Segel wieder hisst im Wind des Heiligen Geistes.
Das letzte, was wir angesichts einer rapide schrumpfenden Kirche jetzt brauchen ist ein rückwärtsgewandtes Reformationsgedenken. Schlagen wir es stattdessen gemeinsam neu an die Türen unserer Kirchen und theologischen Lehrstühle:
- Sola Scriptura! Allein die Schrift! Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und ein verlässliches Fundament der Kirche.
- Solus Christus! Christus allein! In keinem anderen Namen ist das Heil zu finden! Es ist unser Auftrag, diesen Namen allen Menschen zu verkünden!
- Sola fide! Allein aus Glauben! Es reicht nicht, gut oder religiös zu leben. Allein das Vertrauen auf Jesus rettet!
- Sola gratia! Allein aus Gnade! Nur Jesu Blut macht uns Sünder unverdient gerecht und öffnet uns den Zugang zu Gott und zum ewigen Leben!
Ecclesia semper reformanda est: Die Kirche muss immer wieder reformiert werden! Das bedeutet nicht, die Kirche dem Zeitgeist anzupassen sondern sie immer wieder vom Wort Gottes her auszurichten und zu erneuern. In diesem Sinne brauchen wir eine neue Reformation. Jetzt.
- ⇒ Zur 2. These: Die Kirche braucht eine geistliche Erneuerung und Erweckung!
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