AiGG 7: Durch Buße und Umkehr zu Heilung und Leidenschaft

Das Wort “Buße” hatte in den letzten Jahrzehnten einen ziemlichen Karriereknick. Die meisten Menschen verbinden es mit erhobenen Zeigefingern, deprimierender Reue und dem Ende allen Vergnügens. Selbst in den Kirchen ist es kaum noch zu hören. Dabei kommt es allein im Neuen Testament über 50 mal vor und spielte auch in vielen kirchlichen Erneuerungsbewegungen eine zentrale Rolle. Könnte es sein, dass wir eine völlig falsche Vorstellung von diesem Begriff entwickelt haben? Die Wahrheit ist: Buße und Umkehr ist ein entscheidender Schlüssel für ein heiles und leidenschaftliches Leben in der Nachfolge Jesu!

Den Vortrag als Audio hören:

Vertiefend zu diesem Thema:

Das Lied zum Thema: “Schenk uns Buße”:

Das Akkordsheet zum Lied “Schenk uns Buße” zum Download

3 Es ist Zeit, umzukehren!

Offenbarung 3, 19: „Bleibe nicht gleichgültig, sondern kehre um!“

2. Chronik 7, 13-14: „Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich eine Pest unter mein Volk sende, und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen. 

Lauheit ist in Gottes Augen kein Kavaliersdelikt. Er findet sie regelrecht zum ko… (“ausspucken”, Offb. 3, 16). Dass Gott aus seiner Liebe heraus so drastische Worte wählt unterstreicht: Wenn so wie in Laodizea materieller Reichtum auf geistliche Armut, Gleichgültigkeit und Lauheit trifft, ist es allerhöchste Zeit, umzukehren. Und ist nicht genau das der Zustand weiter Teile der westlichen Kirche?

Auch wenn sie es nicht gerne offen anspricht: Die Kirche leidet massiv unter geistlicher Dürre und Fruchtlosigkeit. Schon jetzt gibt es ganze Landstriche in Deutschland, die weitgehend entkirchlicht sind.

Die Kirche wird diesen Abwärtstrend nicht umkehren können. Kann sie also gar nichts tun? Doch: Sie kann selbst umkehren! Sie muss selbst umkehren!

Zumindest hat Gott genau das seinem Volk nahegelegt, wenn es von Dürre und Fruchtlosigkeit betroffen ist. 4 simple Dinge sollte sein Volk in solchen Krisenzeiten tun: Sich demütigen, umkehren, beten und Gottes Angesicht suchen. Ganz einfach. Trotzdem tun wir es nicht. Warum eigentlich?

Was würde geschehen, wenn die Kirche Gottes Verheißung ernst nehmen und wenn überall in unserem Land Christen aus allen Konfessionen gemeinsam beten würden als Ausdruck ihrer Umkehr zu Gott? Ich finde die Aussicht, dass Gott zu seinem Wort stehen und seine Verheißung erfüllen könnte, viel zu verlockend, um sie zu ignorieren. Und mir scheint: Wir haben schlicht keine andere Wahl, als uns IHM von ganzem Herzen zuzuwenden.

Musikvideo zum Lied “Show Your presence”, Akkordsheet

Also “kommt und lasst uns zum HERRN umkehren! Denn er hat zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat geschlagen, er wird uns auch verbinden. Er wird uns nach zwei Tagen neu beleben, am dritten Tag uns aufrichten, dass wir vor seinem Angesicht leben. So lasst uns ihn erkennen, ja, lasst uns nachjagen der Erkenntnis des HERRN! Sicher wie die Morgenröte ist sein Hervortreten. Er kommt wie der Regen zu uns, wie der Spätregen, der die Erde benetzt.” (Hosea 6, 1-3)

Schenk uns Buße

Herr, wir kommen jetzt zu Dir, weil Du uns gerufen hast
durch den Geist, der in uns wohnt und der uns erneuert hat.
Deine Liebe ist so groß, Deine Gnade täglich neu,
wunderbar ist alles, was Du für uns tust.

Doch trotz allem, was Du schenkst sind wir untreu gegen Dich,
laufen vielen Dingen nach und vergessen dabei Dich.
Wir missbrauchen die Geduld und die Gnade, die Du hast.
Schenk’ uns Umkehr und zieh’ uns zu Dir, o Herr!

Schenk’ uns Buße für unser hartes Herz.
Jesus komm, befrei’ uns heut von uns’rer Oberflächlichkeit.
Schenk’ uns Buße und zeig’ uns Deinen Schmerz über den Stolz, der Dich betrübt und uns zerstört. Herr, brich den Stolz, der Dich betrübt und uns zerstört!

Jesus, Du hast uns gesagt: An der Liebe soll die Welt
seh’n, dass Du, Herr in uns wohnst und dass wir zu Dir gehör’n.
Doch stattdessen hat der Neid und die Eifersucht regiert
und so viele geh’n verlor’n durch unser’n Streit.

Jesus, und als wir geseh’n: Unser Dienst bringt keine Frucht
haben wir Dich nicht gesucht, sondern haben’s selbst versucht,
haben auf die eig’ne Kraft und auf den Verstand vertraut.
Uns’re Schuld ist rot wie Blut, vergib uns, Herr!

Text und Musik: Markus Till; hier die mp3 und das Akkordsheet zum Download

22 Die Kirche darf nicht Gnade predigen ohne auch zur Buße zu rufen!

Jakobus 5, 9+10: „Tut Buße, Erkennt eure Schuld und weint darüber; klagt und trauert! Seid traurig, statt zu lachen, und niedergeschlagen, statt euch zu freuen. Wenn ihr eure Schuld vor dem Herrn eingesteht, wird er euch wieder aufrichten.“

Das Neue Testament ist voller Aufrufe zur Umkehr und zur Buße. Aber mal abgesehen von Themen wie Toleranz und Barmherzigkeit wagt es die Kirche heute kaum noch, Menschen zu hinterfragen und zur Umkehr zu rufen. So spricht sie zum Beispiel beim Thema Familie zwar ganz viel über Vielfalt – aber kaum noch über die Sünde des Ehebruchs und der Untreue.

Dabei hatte gerade Jesus den Menschen immer wieder ihr Fehlverhalten klar vor Augen gehalten: Geld, Sex, Gier, Hochmut, Heuchelei, Unbarmherzigkeit, Unbelehrbarkeit… alle menschlichen Abgründe hat er offen angesprochen, manchmal sogar in einer drastischen Deutlichkeit, die zu unserem Bild vom liebevollen Jesus gar nicht so recht passen will („ihr getünchten Gräber, ihr Schlangen, ihr Otterngezücht…“).

Erstaunlicherweise hat er damit trotzdem die Massen mobilisiert. Offensichtlich haben die Menschen gemerkt: Wenn Jesus sie zur Umkehr ruft tut er das nicht, weil er ein kleinlicher Spiel- und Spaßverderber oder ein spießiger Prinzipienreiter ist. Er tut es aus Liebe! Er tut es, weil Menschen auf dem Weg in den Abgrund eben nicht mit Beruhigungen sondern nur mit dem Ruf zur Umkehr geholfen werden kann.

Wenn die Kirche auf den Ruf zur Buße verzichtet hat das dramatische Folgen. „Wem wenig vergeben ist, der liebt wenig“, hat Jesus einmal gesagt. Anders ausgedrückt: Liebe und Leidenschaft für Jesus entsteht dort, wo Menschen ihre Fehler und Sünden erkennen und Gottes Vergebung und Gnade erleben. Der enge Zusammenhang zwischen Buße, Vergebung und leidenschaftlicher Liebe zu Jesus erklärt die Dynamik vieler Erweckungs­bewegungen des 18. und 19. Jahrhunderts, in denen die Themen Sünde, Buße und Gnade eine zentrale Rolle spielten. Er erklärt aber auch die Lauheit einer Christenheit, die selbstgerecht glaubt, auf das Thema Buße verzichten zu können.

Ein Weichspülevangelium, das nur Gottes Liebe und Barmherzigkeit kennt aber Gottes Heiligkeit und seinen Ruf zur Buße ausblendet erregt zwar keinen Anstoß. Aber es ist auch belanglos. Jesus war kein netter Softie, der alles weggelächelt hat. Als seine Botschafter dürfen wir es auch nicht sein. Es ist nicht die Aufgabe der Kirche, die Menschen auf der Titanic mit Säuselmusik zu berieseln. Sie soll sie in die Rettungsboote rufen! Höchste Zeit, dass die Kirche den Ruf zur Buße nicht länger nur den Ernährungsmedizinern und den Umweltschützern überlässt sondern selbst wieder offen anspricht, wo aus Sicht der Bibel heute Umkehr nötig ist.

Dieser Text ist die Kurzform des Artikels: Change! Ein Plädoyer für eine Kirche mit Profil

Weiterführend zum Thema Buße: Schenk uns Buße

Schenk uns Buße!

Das Wort Buße hatte in den letzten Jahrzehnten einen ziemlichen Karriereknick. In der Vorstellung der meisten Menschen klingt es bedrückend und spaßfeindlich. Man verbindet es mit erhobenen Zeigefingern, Druck und Verurteilung, deprimierende Reue, Sack und Asche und das Ende allen Vergnügens. Das ist wohl der Grund, warum dieses Wort heutzutage selbst in den Kirchen kaum noch zu hören ist. Dabei kommt es je nach Übersetzung allein im Neuen Testament über 50 mal vor und spielte auch in vielen kirchlichen Erneuerungsbewegungen eine zentrale Rolle. Könnte es sein, dass wir eine völlig falsche Vorstellung davon haben, was “Buße” ist?

In der Bibel steht dieses Wort zunächst einmal ganz simpel für 2 Dinge: Umdenken und Umkehr. Aus dem Hören von Gottes Wort kommt das Umdenken. Aus dem Umdenken folgt das umgekehrte Verhalten: Wenn wir also etwas gestohlen haben, dann bringen wir es jetzt wieder zurück. Wenn wir Menschen verletzt haben, dann bitten wir sie jetzt um Vergebung. Wenn wir Menschen kontrolliert und manipuliert haben dann fangen wir stattdessen an, ihnen zu dienen und sie los zu lassen. Buße ist also etwas sehr praktisches.Blogbild BußeKlick zum Lied: Schenk uns Buße! Text siehe unten.

In meinem Arbeitsalltag fällt mir immer wieder auf, warum Buße so wichtig ist. Wir machen ja alle Fehler. Das kann uns manchmal in brenzlige Situation bringen. Meine Erfahrung ist: Oft kann man relativ leicht das Gift aus einer solchen Situation ziehen, wenn man sein eigenes Fehlverhalten einsieht und sich für seinen Fehler ganz einfach entschuldigt. Das ist wesentlich einfacher und stressfreier als 1000 Ausreden zu suchen und die Schuld auf Andere zu schieben. Und man verliert dabei meist nicht an Ansehen! Im Gegenteil: Menschen, die Fehler zugeben und über sich selbst auch mal lachen können, sind im allgemeinen wesentlich beliebter, glaubwürdiger, entspannter und dadurch auch gesünder und erfolgreicher.

Im Managerdeutsch würde man sagen: Die Fähigkeit, Fehler und Schwächen eingestehen zu können, ist eine zentrale berufliche wie private Kernkompetenz und ein entscheidender Erfolgsfaktor für das ganze Leben.

Und Buße kann noch mehr: Wenn Sünde der Weg in den Abgrund ist, dann führt Umkehr uns auf den Weg des Lebens, der Heilung und der positiven Veränderungen. Buße ist – neudeutsch ausgedrückt – nichts anderes als ein „Game­changer“: Ein Ereignis mit dem Potenzial, eine ganze Lebenssituation, eine Krise, einen zerstörerischen Konflikt oder den Niedergang einer Familie, eines Unternehmens, einer Gemeinde oder einer ganzen Nation aufzuhalten und den negativen Trend ins Positive umzukehren. Wie viel Leid und Not könnten wir uns ersparen, wenn wir nicht so verbohrt und vernagelt wären sondern uns von Gott dazu bewegen lassen würden, umzudenken und uns anders zu verhalten!Buße Zitat

Gott ruft uns ja nicht deshalb zur Buße, weil er kleinkariert, eingefahren und kritiksüchtig ist. Er tut das auch nicht weil er sich an den “3 heiligen Gesetzen” orientiert (Wer sie noch nicht kennt: Sie lauten §1: Das war schon immer so! §2: Wo kämen wir denn da hin? §3: Da könnte ja jeder kommen!). Nein: Gott ruft uns Sünder zur Umkehr, weil er weiß, dass Sünde uns kaputt macht! Es quält ihn, mit ansehen zu müssen, wie wir Menschen uns gegenseitig verletzen, missbrauchen, belügen, ausgrenzen, mobben, berauben und uns selbst zerstören. Vor all dem möchte Gott uns so gerne bewahren.

Sein Ruf zur Buße ist deshalb nichts anderes als ein Ausdruck seiner Liebe und Freundlichkeit!  Und Buße wird in dem Moment ganz leicht, in dem wir tief in unserem Herzen begreifen, dass wir trotz unserer Fehler zu 100 % geliebt, angenommen und wertvoll sind und bleiben. Bei Gott müssen wir nicht fürchten, abgelehnt zu werden, wenn unsere schöne Fassade fällt, im Gegenteil: Er kennt uns ohnehin durch und durch – und liebt uns trotzdem! Seine Liebe kann uns helfen, unsere Fehler nicht länger zu verdrängen und die emotionalen Hürden auf dem Weg zur Umkehr zu überwinden.

Jesus hat einmal gesagt: Wem viel vergeben wurde, der hat viel Liebe. Jedes Mal, wenn wir erleben, wie Gott uns vergibt und uns trotz unserer Fehler liebt, wird unsere Liebe und Leidenschaft für ihn ein wenig größer. Die leidenschaftlichsten christlichen Bewegungen haben deshalb immer auch über Buße gesprochen. Buße ist also nichts Bedrückendes oder Spaßfeindliches. Buße hat auch nur manchmal etwas mit bitterer Reue und Tränen zu tun. Aber in jedem Fall ist Buße immer die Chance zum Leben, zur Heilung und zur Freiheit. Buße ist ein Geschenk, um das wir beten sollten: Herr, schenk uns Buße! In unserem Leben! In unserer Kirche! In unserem Land! Amen.

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Heilsame Buße beginnt mit dem Hören auf Gott! S10 Geboteo wie wir regelmäßig morgens in den Spiegel schauen sollten wir deshalb immer wieder die Bibel aufschlagen und dabei offen dafür sein, dass Gott uns spiegeln kann, wie er unser Leben sieht. Gut geeignet sind dafür die 10 Gebote. Wie wäre es, wenn Sie gerade jetzt einmal mit offenem Herzen einen Blick in diesen göttlichen Spiegel werfen und Ihr Leben mit diesem guten göttlichen Maßstab vergleichen?

1. Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Du sollst außer mir keine anderen Götter haben.“
Folge ich wirklich dem Gott der Bibel oder eher einem selbst zurechtgebogenen „Kuschelgott“? Gibt es außer Gott noch andere (okkulte bzw. esoterische) Mächte oder obskure Heilmethoden, auf die ich hoffe? Gibt es Süchte oder Menschen, von denen ich abhängig bin und die mehr als Gott mein Verhalten bestimmen?

2. Gebot: „Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen. Du sollst sie weder verehren noch dich vor ihnen zu Boden werfen, denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott!“
Habe ich noch Glückssymbole oder Talismänner? Gibt es Idole oder Statussymbole, die mir über die Maßen viel bedeuten?

3. Gebot: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.“
Habe ich Ehrfurcht vor Gott oder gehe ich leichtfertig mit ihm und seinem Namen um?

4. Gebot: „Denk an den Sabbat und heilige ihn. Sechs Tage in der Woche sollst du arbeiten und deinen alltäglichen Pflichten nachkommen, der siebte Tag aber ist ein Ruhetag für den Herrn, deinen Gott.“
Ruhe ich sonntags aus? Nehme ich mir Zeit für Gott und Gottesdienst?

5. Gebot: „Ehre deinen Vater und deine Mutter. Dann wirst du lange in dem Land leben, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.“
Habe ich meinen Eltern vergeben? Ist meine Beziehung zu ihnen geklärt?

6. Gebot: „Du sollst nicht töten.“
Habe ich einen (Ruf-)Mord begangen? Habe ich jemand die Existenz zerstört oder gar (z.B. durch Abtreibung) getötet?

7. Gebot: „Du sollst nicht die Ehe brechen.“
Bin ich meinem Ehepartner treu in Worten, Taten und Gedanken? Bin ich frei von Pornografie und Prostitution?

8. Gebot: „Du sollst nicht stehlen.“
Habe ich mich an anderen Menschen, an Firmen oder am Staat bereichert (z.B. durch Steuerbetrug)?

9. Gebot: „Du sollst keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen.“
Habe ich gelogen und Vertrauen zerstört? Wem habe ich dadurch geschadet?

10 . Gebot: „Du sollst den Besitz deines Nächsten nicht begehren: Weder sein Haus, seine Frau oder sonst etwas, das deinem Nächsten gehört.“
Bin ich neidisch auf Besitz, Einfluss, Beziehungen oder Status anderer Menschen?

Wenn Ihnen ein Punkt aufgefallen ist, bei dem Sie umdenken und umkehren sollten: Mit wem können Sie darüber sprechen?

Mehr dazu:

Siehe auch:

Schenk uns Buße
(Text und Musik: Markus Till, Vocal: Martina Lutz)

1. Herr, wir kommen jetzt zu Dir, weil Du uns gerufen hast
durch den Geist, der in uns wohnt und der uns erneuert hat.
Deine Liebe ist so groß, Deine Gnade täglich neu,
wunderbar ist alles, was Du für uns tust.

Doch trotz allem, was Du schenkst sind wir untreu gegen Dich,
laufen vielen Dingen nach und vergessen dabei Dich.
Wir missbrauchen die Geduld und die Gnade, die Du hast.
Schenk’ uns Umkehr und zieh’ uns zu Dir, o Herr!

Ref.: Schenk’ uns Buße für unser hartes Herz.
Jesus komm, befrei’ uns heut von uns’rer Oberflächlichkeit.
Schenk’ uns Buße und zeig’ uns Deinen Schmerz
über den Stolz, der Dich betrübt und uns zerstört.
Herr, brich den Stolz, der Dich betrübt und uns zerstört!

2. Jesus, Du hast uns gesagt: An der Liebe soll die Welt
seh’n, dass Du, Herr in uns wohnst und dass wir zu Dir gehör’n.
Doch statt dessen hat der Neid und die Eifersucht regiert
und so viele geh’n verlor’n durch unser’n Streit

Jesus, und als wir geseh’n: Unser Dienst bringt keine Frucht
haben wir Dich nicht gesucht, sondern haben’s selbst versucht,
haben auf die eig’ne Kraft und auf den Verstand vertraut.
Uns’re Schuld ist rot wie Blut, vergib uns, Herr!

Vom Zyniker zum Hoffnungsträger

Wie Identifikation uns zu wahren Weltverbesserern macht!

“Diese Politiker! Das sind doch allesamt Betrüger! Und die Bosse wirtschaften sowieso alle nur in die eigene Tasche auf Kosten der einfachen Leute!” Wie ich dieses destruktive Niedermachen von Verantwortungs­trägern hasse! Erstens weiß niemand wirklich, wie es diesen Menschen tatsächlich geht und welchen Zwängen sie ausgesetzt sind. Zweitens finde ich es überheblich zu glauben, wir würden es besser machen. Drittens machen wir nichts besser sondern alles nur schlimmer mit diesen Schimpftiraden.

Natürlich ist es richtig, dass unsere Verantwortungsträger in Politik, Wirtschaft und Kirchen (z.T. schlimme) Fehler machen. Aber arrogantes Fingerzeigen hat noch nie etwas daran geändert. Wir haben viel zu viele Zyniker in unserer Gesellschaft, die zwar überall 1000 Fehler sehen, alles besser wissen, aber selbst überhaupt nichts besser machen.

Der Prophet Daniel hat uns einen wesentlich besseren Weg gezeigt, wie wir mit den Fehlern unserer Gesellschaft umgehen können. In Daniel 9, 4+5 betet er: Ach, mein Herr, du bist ein mächtiger und Ehrfurcht gebietender Gott! Du hältst deinen Bund und gibst denen Gnade, die dich lieben und deine Gebote halten. Aber wir haben Sünde auf uns geladen und haben getan, was nicht recht war. Wir sind von dir weggelaufen und wollten mit dir nichts mehr zu tun haben. Die Forderungen deiner Gebote und Gesetze haben wir nicht mehr beachtet.“

Daniel sagte also nicht: SIE haben alles falsch gemacht. Er sagte: WIR haben gesündigt. Er identifizierte sich mit dem Volk, für das er betete und er bekannte die Sünden des Volkes, als hätte er sie selbst begangen! Damit hat er die Grundlage dafür gelegt, dass Israel aus der Verbannung heimkehren und wiederhergestellt werden konnte.

Solch eine Identifikation mit dem eigenen Volk fällt gerade uns Deutschen besonders schwer aufgrund unserer dunklen, schuldbeladenen Geschichte. Erst seit der Fußball-Weltmeister­schaft 2006 haben viele Deutsche – auch Christen – zaghaft angefangen, sich ganz neu mit diesem Land zu identifizieren und eine Liebe dafür zu entwickeln.

Genau diese Liebe brauchen wir – für unsere Familien, Firmen, Gemeinden, Dörfer, Städte, Kirchen und Gemeinden! Wollen Sie, dass sich in Ihrem Umfeld etwas zum Positiven verändert? Dann entwickeln Sie eine Liebe für die Menschen und identifizieren Sie sich mit ihnen. Empfinden Sie sich als Teil des Teams und nicht als kritische, skeptische Beobachter.

Blogbild Zyniker Hoffnungstraeger

Beim Fußball kann man immer wieder gut beobachten, wie und warum das funktioniert: Schlechte Fans machen ihre Mannschaft nieder, wenn sie schlecht spielt und Fehler macht. Aber das macht alles nur noch schlimmer. Die Spieler werden noch nervöser und machen noch mehr Fehler. Gute Fans dagegen identifizieren sich mit ihrem Team auch dann, wenn es schlecht läuft. Stellvertretend für die Mannschaft bringen sie lautstark ihren Zusammenhalt und ihre Siegermentalität zum Ausdruck. Immer wieder kann man beobachten, dass eine solche Fankultur tatsächlich die Mannschaft ansteckt und den Trend umkehrt. VfB Stuttgart-Fans wie ich haben das am Ende der letzten Saison erlebt, als die Mannschaft fast abgestiegen wäre und die Fans trotzdem bis zum Schluss das Team angefeuert, aufgemuntert und dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klassenerhalt geleistet haben.

Genauso sucht Gott Menschen, die im besten Sinne Fans ihrer Mitmenschen werden, indem sie sie lieben, an ihren Leiden, Sünden und Krankheiten anteil nehmen, als wären es ihre eigenen und solange beten, mitarbeiten, liebevoll ermahnen und ermutigen, bis sich der negative Trend ins Positive umkehrt.

Lassen Sie uns umkehren von Hochmut und Zynismus. Dann werden wir zu Hoffnungsträgern, die Gott gebrauchen kann, um unser Land zu verändern! Wollen Sie, dass sich in Ihrem Umfeld etwas zum Guten wendet? Dann beginnen Sie mit diesem Satz: “Ich liebe meine Gemeinde (Kirche, Familie, Firma, Schule, Stadt, Nation etc.)!” Damit schaffen Sie die Grundvoraussetzung für alle Gebete, Gespräche und praktischen Schritte, die dauerhafte positive Veränderungen bringen.

Siehe auch: