5 Gründe, warum eine Erweckung bevorsteht

Die Kirche ist nicht mehr zu retten. So sieht es zumindest der humanistische Pressedienst. Sie sei in einer „Lose-Lose-Situation“: Passt sie sich dem Zeitgeist an, wird sie inhaltlich ausgehöhlt. Verwehrt sie sich einer „Modernisierung“ wird sie erst recht nicht mehr ernst genommen. Die ständig schrumpfenden Mitgliederzahlen scheinen das zu bestätigen.

Und trotzdem ist kein Niedergang des Christentums in Westeuropa zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Es gibt mindestens 5 deutliche Anzeichen dafür, dass die Kirche Jesu vor einem Aufbruch ungekannten Ausmaßes steht:

1. Historische Versöhnungs- und Einheitsbewegungen

Weite Teile der Kirchengeschichte waren von Spaltungen geprägt. Heute sehen wir hingegen eine nie dagewesene Entwicklung hin zur Einheit der Kirche Jesu. Hier nur ein paar Schlaglichter:

  • 500 Jahre nach Beginn der blutigen Verfolgung der Täuferbewegungen haben die Lutheraner und die Schweizer Reformierten endlich für diese Verbrechen um Vergebung gebeten und mit den Täufern Versöhnungsgottesdienste gefeiert.
  • 100 Jahre, nachdem die sog. Berliner Erklärung einen tiefen Keil zwischen pfingstlich und evangelikal geprägte Christen getrieben hat, kam es 2009 zu einer Versöhnung. Der tiefe Riss, der noch vor 20 Jahren quer durch die deutsche Christenheit ging, wurde inzwischen faktisch weitgehend geschlossen. Damit wurden auch viele Vorbehalte gegen Gaben und Wirkungen des Heiligen Geistes überwunden. Lobpreis und Anbetung war vor 20 Jahren noch ein Spaltpilz – heute vereint es die Kirche Jesu!
  • Zwischen der evangelischen und katholischen Kirche gibt es 500 Jahre nach der Spaltung erstaunliche Annäherungen. Und dass ein katholischer Theologe heute einer der beliebtesten Sprecher auf protestantisch/evangelikalen Veranstaltungen ist, wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären.
  • Mehrfach hat der Papst um Vergebung für das Verhalten der katholischen Kirche gegenüber den Freikirchen gebeten und damit die Grundlage für ein neues Miteinander gelegt.

Allgemein ist zu beobachten, dass die Bedeutung institutioneller Differenzen rasant abnimmt. Wo immer Christen andere Christen mit authentischem Glauben finden, verbünden sie sich über alle Konfessionsgrenzen hinweg. Das hat es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben und kann nicht ohne Folgen bleiben. Schließlich hat Gott seinen Segen dorthin verheißen, wo seine Leute in Einheit zusammen sind (Ps. 133)!

2. Eine dynamisch wachsende Gebetsbewegung

Jeder Erweckung ging eine Gebetsbewegung voraus. So fällt z.B. der Beginn der Weltmissionsbewegung mit dem 100 Jahre andauernden 24-Stunden-Gebet der Herrnhuter Gemeinschaft zusammen. Seit kurzem sehen wir, wie die Zahl der Gebetshäuser in Deutschland stetig wächst. Beter vernetzen sich miteinander. Gebetswanderer durchschreiten betend unser Land. Bücher über Gebet sind Bestseller. Gebetskonferenzen werden so gut besucht, dass selbst die Tagesthemen berichten. Dieses Jahr haben sich erstmals tausende von Christen verbündet, um 40 Tage für eine Erweckung in Europa zu fasten. Das Gebet erlebt einen neuen Boom! Nach den vielen Erweckungen, die Europa bereits gesehen hat, ist es unvorstellbar, dass das dieses Mal ohne Folgen bleibt.

3. Die Rückkehr zu Gottes Wort

Lange Zeit schien es so, als ob das Vertrauen in die Bibel als das offenbarte, verlässliche Wort Gottes auch unter Evangelikalen immer weiter aufgegeben wird – bis Ende 2015 der Evangelist Ulrich Parzany in aller Deutlichkeit widersprach. Der Ruf, der Bibel mehr als dem Zeitgeist zu vertrauen, hallte wieder hörbar durchs Land. Der ehemalige württembergische ev. Landesbischof Prof. Gerhard Maier rief aus: Gebt den Protestanten das Bibelvertrauen zurück! Das bewegende Bekenntnis eines schwulen englischen Pfarrers zur Lehre Jesu erregt großes Aufsehen weit über die nationalen Grenzen hinaus. Der Umstand, dass gerade auch junge Theologen wieder lautstark für die Verlässlichkeit von Gottes Wort und gegen die Schwammigkeit kirchlicher Theologie auftreten, ließ jüngst den Leiter der ev. Nachrichtenagentur idea von einer “beginnenden Wende” sprechen. Fakt ist: Durch ihren Subjektivismus und die daraus folgende Vielstimmigkeit, Widersprüchlichkeit und Uneinigkeit hat die liberale, universitäre Theologie massiv an Glaubwürdigkeit und Relevanz eingebüßt. An der Kirchenbasis findet sie immer weniger Gehör. Gleichzeitig wächst der Einfluss bibeltreuer Netzwerke wie z.B. der Gebetshausbewegung, dem Netzwerk Bibel und Bekenntnis, Evangelium 21 und den wachsenden freien Gemeinden wie z.B. dem Gospel Forum Stuttgart. Gerade erst hat das Gebetshaus Augsburg den Neubau eines großen Campus zur Ausbildung einer neuen Generation junger Leiter angekündigt. Die Ehrfurcht vor Gottes Wort kehrt in die Kirche Jesu zurück! Genau wie in den biblischen Zeiten eines Josia oder eines Hiskia wird das ganz sicher Wiederherstellung, Einheit und eine neue Dynamik mit sich bringen.

4. Die neue strukturelle Offenheit

Neuer Wein braucht neue Schläuche! Aber viele jahrhundertelang waren strukturelle Reformen im Bereich der Staatskirchen praktisch unmöglich. Jetzt öffnen sich selbst die großen Kirchen für frische Formen („fresh expressions“) von Gemeinde und Kirche. Die Bedeutung der „Parochie“ nimmt ebenso rasch ab wie die einst scharfe Trennung zwischen Klerus und Laien. Wie zu Zeiten der Reformation schauen die Kirchenmusiker und Prediger den Leuten wieder aufs Maul, um wie einst Paulus so viele Menschen wie möglich mit dem Evangelium zu erreichen. Die staatskirchlichen Fesseln beginnen abzufallen. Noch nie waren die Freiheiten so groß wie heute, dem Geist Gottes Raum zu geben, damit ER die kirchlichen Strukturen und Formen nach seinem Willen prägen kann.

5. Menschliche Sicherheiten zerbrechen

Nach dem Wirtschaftswunder, dem Entstehen einer friedlichen EU, der Euroeinführung und dem Ende des kalten Krieges schien alles so stabil und sicher zu sein, dass Gott verzichtbar erschien. Jetzt zerbricht in raschem Tempo ein Stabilitätsanker nach dem Anderen: Der kalte Krieg kehrt zurück. Die EU und die Nato bröckeln. Der Islamismus greift um sich und hat Verunsicherung und Terror im Gepäck. Das Platzen finanzieller Blasen sowie die Zinsabschaffung bei gleichzeitig wachsender Inflation lässt die Menschen um den Wert ihrer Ersparnisse fürchten. Die Globalisierung und die digitale Revolution drohen ganze Berufsgruppen arbeitslos zu machen. Die Parteienlandschaft wird unübersichtlicher und instabiler, die politischen Ränder werden immer stärker.

Die Erkenntnis, dass Humanismus und Aufklärung keine Selbstläufer sind sondern dass Gott und die Bibel für eine funktionierende und blühende Gesellschaft unverzichtbare Fundamente sind, wird deshalb auch in Westeuropa wieder um sich greifen. Der große Erfolg des wegweisenden „Buchs der Mitte“ belegt das schon jetzt.

Es ist nicht aufzuhalten

Jeder einzelne dieser 5 Punkte stellt schon für sich genommen ein (kirchen-)geschichtliches Erdbeben dar. Zusammengenommen halte ich es für völlig unvorstellbar, dass diese Entwicklungen folgenlos bleiben könnten. Dass im Moment noch wenig von einem neuen Aufbruch sichtbar ist muss nichts heißen. Ein Erdbeben, das unter Wasser geschieht, löst eine Welle aus, die einige Zeit völlig verborgen bleibt. Und doch ist ihre Kraft und Dynamik von nichts und niemandem aufzuhalten.

Als Daniel realisierte, dass die Wiederherstellung Israels bevorsteht lehnte er sich nicht zurück und wartete ab, was geschieht. Stattdessen betete und fastete er (Daniel 9, 2-3). Es gibt viele Daniels in diesen Tagen: Männer und Frauen, die die Stimme des guten Hirten hören, die Zeichen der Zeit erkennen und aktiv mitwirken, damit die Braut und Kirche Jesu schon bald in einer neuen Schönheit und Kraft hervortreten kann. Bist Du einer davon? Dann sei ermutigt und mach Dich bereit. Die Erweckung kommt.

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