1. Timotheus 5, 22: „Lege nicht voreilig jemandem die Hände auf. Beteilige dich nicht an den Sünden anderer.“
Hast Du schon einmal jemand die Vollmacht erteilt, in Deinem Namen sprechen und handeln zu dürfen? Wen würdest Du Dir dafür aussuchen? Doch ganz sicher nur jemand, dem Du zu 100% vertraust, dass er sich ganz in Deinem Sinne äußern und verhalten wird, oder? Und wie sauer wärst Du, wenn diese Person dann in Deinem Namen Unfug treibt?
Die Bibel schildert immer wieder das erstaunliche Phänomen, dass Gott Menschen Vollmacht gibt, in seinem Namen zu sprechen und zu handeln. Das ist großartig! Aber auch gefährlich. Nur wenige Menschen werden in der Bibel so scharf angegangen wie die falschen Propheten im Alten Testament, die ohne echtes Mandat im Namen Gottes sprechen und dem Volk fälschlicherweise Frieden verkündigen, obwohl da gar kein Friede ist!
Wir müssen uns deshalb unserer gewaltigen Verantwortung bewusst sein, wenn wir Dinge im Namen Gottes sagen oder tun. Wenn wir die Bibel ernst nehmen müssen wir davon ausgehen, dass Gott gewaltig sauer wird, wenn wir seinen Namen leichtfertig missbrauchen für Aussagen oder Handlungen, die gar nicht in seinem Sinne sind.
Wer z.B. Homosexuelle im Namen Gottes traut sollte sich deshalb unbedingt damit befassen, dass es in der Bibel keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass Gott eine solche Verbindung tatsächlich gutheißt. Wer Menschen im Namen Gottes Heil, Vergebung und Segen zuspricht obwohl sie gar nicht an Gott glauben muss sich damit auseinandersetzen, dass es in der Bibel nirgends Hinweise auf eine bedingungslose Generalabsolution aller Menschen gibt.
Wie stehen wir am Ende da, wenn wir Menschen fälschlicherweise vorgegaukelt haben, dass Gott ihre Handlungen gut findet? Wie stehen wir da, wenn wir Menschen auch noch ermutigt haben, Dinge zu tun und Wege zu gehen, die Gott nicht unterstützen kann? Höchste Zeit die Bibel genau zu lesen und in ihrer Gesamtheit ernst zu nehmen, bevor wir etwas im Namen Gottes sagen oder tun.
- ⇒ Zur 63. These: Über die Bibel hinaus gibt es keine endgültig verbindlichen Kirchenvorschriften!
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