1. Petrus 2, 9: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum.“
Welche Kriterien stehen für Gott wohl im Vordergrund bei der Frage, wer eine Gemeinde leiten soll? Vielleicht diese:
- Wer hat ein theologisches Examen in der Tasche?
- Wer kann die antiken Sprachen hebräisch und griechisch?
Oder stellt Gott sich nicht doch eher Fragen wie diese:
- Wo sind die hingegebenen Jesusnachfolger?
- Wer hat ein dienendes Herz?
- Wer ist reif und begabt für dieses Amt?
- Wer hat schon im Kleinen Frucht gebracht, so dass ich ihn über Größeres setzen kann?
Das Neue Testament macht mehrfach deutlich, dass im neuen Bund das alttestamentliche Prinzip der Erwählung von einigen wenigen speziell geisterfüllten Priestern, Propheten und Königen aufgehoben wurde. ALLE werden jetzt mit dem Heiligen Geist erfüllt (Apg. 2, 17), entsprechend bezeichnet Petrus die Kirche als Ganzes als „königliches Priestertum“ (1. Petr. 2, 9, s.a. Offb. 1,6). Folgerichtig hat laut Paulus auch JEDER etwas beizutragen, wenn die Gemeinde sich versammelt (1. Kor. 14, 26).
Ohne Frage: Die Kirche braucht versierte, gut ausgebildete Theologen. Es ist großartig, wenn Menschen die Bibel in ihrer Originalsprache lesen können. Aber allein aus diesen Fähigkeiten Amtsmacht und exklusives Kanzelrecht abzuleiten entspricht weder den Aussagen noch dem Geist des Neuen Testaments. Höchste Zeit, mit dem in der Reformation so stark betonten „Priestertum aller Gläubigen“ ernst zu machen!
- ⇒ Zur 38. These: Weil Jesus das Haupt der Kirche ist können nur hingegebene Jesusnachfolger die Kirche leiten!
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