78 Mission, nicht Dialog ist der Hauptauftrag der Kirche

1. Korinther 9, 22: „Ich versuche bei allen Menschen eine gemeinsame Grundlage zu finden, um wenigstens einige von ihnen für Christus zu gewinnen.“

Dialog ist grundlegend für das menschliche Zusammenleben. Gemeinschaft funktioniert nur auf der Basis von Dialog. Ohne Dialog wachsen Vorurteile und Misstrauen. Fehlender Dialog ist die Basis für Streit und Krieg. Und nicht zuletzt ist Dialog die Basis für Mission.

Und doch ist Dialog nicht der Hauptauftrag der Kirche. Paulus macht immer wieder klar: Er verfolgt ein klares Ziel, wenn er mit Menschen den Dialog sucht: Er will sie für Christus gewinnen! Das ist folgerichtig, denn er ist überzeugt: Ohne Christus gehen Menschen verloren! Es gibt kein Heil an Christus vorbei. Es wäre lieblos, mit Menschen zu sprechen, ohne zu versuchen, sie zu retten.

Leider haben Teile der Kirche diese Haltung verlassen. Sie behaupten: Dialog müsse zweckfrei sein, damit er gelingen kann. Die Weltanschauung des Gegenübers müsse nicht nur respektiert sondern als gleichwertig anerkannt werden. Dieser fatale Irrweg muss aus mehreren Gründen dringendst korrigiert werden:

  • Wenn die Kirche das Evangelium nur noch als subjektive und nicht mehr als objektive Wahrheit betrachtet verliert sie ihre Relevanz!
  • Kirche, die nicht missioniert, schafft sich ab! Ohne Christen mit Leidenschaft für den Missionsauftrag gäbe es heute keine Kirche.
  • Wer die Subjektivierung der eigenen Weltsicht zur Voraussetzung für gelingenden Dialog erklärt macht den Dialog in weiten Teilen der Gesellschaft unmöglich. Denn damit werden ja alle Religionen und Weltanschauungen (auch der Atheismus), die ihre Sicht für objektiv wahr halten, vom Dialog ausgeschlossen.
  • Wer sagt, dass missionierende Menschen (welcher Überzeugung auch immer) gefährlich für das friedliche Miteinander seien unterwandert deshalb gerade das friedliche Miteinander und nicht zuletzt die Religionsfreiheit.

Natürlich muss Mission immer respekt- und liebevoll geschehen. Druck, Manipulation und erst recht Gewalt haben in der Mission nichts, aber auch überhaupt gar nichts zu suchen! Aber quer durch das Neue Testament werden die Nachfolger Jesu zum Zeugnis und zur Mission aufgefordert. Höchste Zeit, dass die Kirche sich rückhaltlos zu ihrem Auftrag bekennt und auch den vielen Geschwistern weltweit, die aufgrund ihrer missionarischen Tätigkeit in Bedrängnis sind, vorbehaltlos den Rücken stärkt!

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