48 Das Festhalten an Formen kann geistliches Leben nicht konservieren!

Psalm 96, 1: „Singt dem Herrn ein neues Lied!“ 

Neue Aufbrüche unter Christen haben immer auch neue Formen und neue Lieder hervorgebracht. Aber dann geschah immer wieder das Gleiche: Das Leben verschwand. Die Formen blieben. Manche Kirchen und Gemeinden halten schon seit Jahrhunderten fast krampfhaft an den Liedern und Formen fest, die einst ihre Kirche und ihre Tradition begründeten. Dabei ist das pulsierende geistliche Leben, das die Lieder einst hervorbrachte, längst verschwunden.

Es ist nichts Falsches daran, alte Traditionen, Formen und Lieder zu pflegen. Dadurch werden wertvolle Zeugnisse bewahrt von dem, was Gott in der Kirchengeschichte getan hat. Wir tun gut daran, diese Lieder und Formen früherer Zeiten zu ehren und von ihnen zu lernen. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, dass man dadurch automatisch früheres geistliches Leben konservieren könnte. Denn Formen und Lieder sind nur Ausdruck, nicht die Träger des einstigen Segens.

Jeder weiß: Eine Ehebeziehung, die sich immer in den gleichen Bahnen und Formen abspielt, wird immer leerer, bis sie schließlich stirbt. Das gleiche sehen wir leider vielerorts in der Kirche Jesu. Gott hasst leere Routine. Nichts wünscht er sich mehr, als dass wir uns wieder neu nach ihm, seiner Liebe, seiner Wahrheit und seiner Kraft ausstrecken statt entleerte Rituale abzuspulen.

Es ist höchste Zeit, wieder nach dem Feuer zu suchen statt die Asche zu pflegen.

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