20 Die Kirche ruft Menschen, sich in Christus erneuern zu lassen!

Johannes 3, 3: „Ich versichere dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Die Botschaft der Kirche hat nicht zum Ziel, die Menschen für ein frömmeres oder ethischeres Verhalten zu gewinnen. Gott will unser Leben gar nicht verändern. Er will es erneuern! Deshalb spricht die Bibel immer wieder von einem alten Menschen und einem neuen Menschen (z.B. Epheser 4, 22-24). Paulus ging sogar so weit zu sagen: Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir“ (Galater 2, 20).

Solange unser Christsein nur darin besteht, unser Verhalten etwas frömmer und christlicher zu machen sind wir wie ein Autotuner, der sein Auto sportlich lackiert, tieferlegt, mit Sportlenkrad, Sportsitzen und Spoilern versieht. Aber solange der Motor der gleiche bleibt, wird er keinen Deut schneller vorankommen als vorher. Es ist nur Fassade, die spätestens bei voller Beladung am nächsten Berganstieg peinlich auffallen wird.

Das neue Leben, zu dem die Kirche die Menschen ruft, bedeutet viel mehr als ein frommes Lebenstuning. Es geht um einen Fahrertausch, damit die Richtung unseres Lebens vom Geist Gottes statt von unseren selbstsüchtigen Wünschen bestimmt wird (Römer 8, 5-14). Es geht darum, seine Heimat im Himmel zu finden statt an die Welt gebunden zu sein (Hebräer 13, 14). Und vor allem geht es um einen grundlegend anderen Lebensantrieb:

Solange unser Leben von unserer Leistung angetrieben wird und wir unsere Energie aus der Bewunderung unserer Mitmenschen ziehen, werden Stress und Stolz die Atmosphäre unseres Lebens prägen. Der Gnadenmotor hingegen startet, wenn wir uns eingestehen, dass wir es aus eigener Kraft nicht schaffen. Er zieht seine Energie aus der Liebe und Wertschätzung Gottes. Und hinten heraus kommt der Wohlgeruch von Freude und Dankbarkeit, weil wir als Begnadigte immer auch Beschenkte sind.

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Deshalb ruft die Kirche die Menschen, am Kreuz ihren alten Leistungs-Umweltverpester zu verschrotten, sich von Gott einen neuen Wagen mit Gnadenantrieb schenken zu lassen – mit dem Heiligen Geist als Chauffeur, mit der Liebe und Wertschätzung Gottes im Tank und dekoriert mit dem ehrenvollen Diplomaten­kennzeichen eines Botschafters des himmlischen Königsreichs. Da wir diesen Wagen nicht verdient haben können wir zwar nicht stolz auf ihn sein – aber die Freude am Fahren ist garantiert!

Mehr dazu im Kapitel 7 des AiGG-Buchs: „Am Scheideweg: Befreit durch das Kreuz und verwandelt durch Gnade“